Ausschuss für Schule und Sport

Goetheschule soll Erweiterung bekommen

Sitzung des Kreisausschusses für Schule und Sport | Pilotprojekt zum Schulmittagessen | Schulentwicklungsplan

Bei der Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport des Landkreises Northeim Einbeck in der Mensa der Goetheschule stellten BBS-Schülerinnen mit ihrer Lehrerin Kornelia Brinkmann-Freiherr die Ergebnisse der Fragenbogenstudie zum Schulmittagessen vor.

Einbeck. Mit Themen wie Schulmittagessen, Erweiterungsbau an der Goetheschule oder Schulentwicklungsplan haben sich jetzt die Mitglieder des Ausschusses für Schule und Sport des Landkreises Northeim in der Mensa des Einbecker Gymnasiums befasst. Einstimmig wurde dafür gestimmt, das Hauptgebäude an der Schützenstraße zu erweitern und aufzustocken. Elisabeth Kaiser, stellvertretenden Schulleiterin der Goetheschule, begrüßte die Anwesenden in der Mensa.

Als »ehemalige Turnhalle« würde sie einige noch von früher kennen, schmunzelte sie. Auf rege Diskussion und gute zukunftsorientierte Entscheidungen für das Gymnasium hoffte sie. Die Gruppe SPD und Bündnis 90/Die Grünen hatte einen Antrag gestellt, das Schulmittagessen an kreiseigenen Schulen zu vergleichen. Das Ziel, das Nahrungsangebot an Schulen optimal zu gestalten und die Qualität zu steigern.

Mit Beteiligung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wurde ein Fragebogen erstellt und an Schulen und Essenslieferanten versandt. Von fünf angeschriebenen Caterern antworteten drei; einer wies darauf hin, dass die Essenspläne in den Schulen erstellt werden. Die Auswertung wurde von Schülern des beruflichen Gymnasiums - Gesundheit und Soziales - der BBS Einbeck und dem Landkreis-Fachbereich Gesundheits- und Veterinärwesen vorgenommen.

Die Ergebnisse präsentierten die BBS-Schülerinnen Jasmin Esk, Virginia Penkalla und Larissa Gese mit Lehrerinnen Kornelia Brinkmann-Freiherr und Kathrin Düvel sowie vom Gesundheitsamt Dr. Regina Pabst. Festgestellt wurde, dass es Verbesserungspotenzial in mehreren Bereichen gibt wie Nachfrage, Wahlmöglichkeiten oder bei »speziellen« Essen für Veganer, Vegetarier, ausländische Mitbürger oder Schüler unter anderem mit Laktoseintoleranz. Das Angebot an der BBS »Schüler kochen für Schüler« stellte Kornelia Brinkmann-Freiherr vor.

Mehrmals wöchentlich werden 50 Essen gereicht, spontan kann man sich jeden Tag entscheiden, was man isst; »Ländertage« sowie vegane oder vegetarische Mahlzeiten seien ebenfalls im Angebot. Dr. Pabst monierte, dass nicht alle Fragebögen komplett ausgefüllt wurden. Die DGE-Richtlinien werden bei der Reichung von Obst meist erfüllt, bei Gemüse und Salat hingegen nicht. Ähnlich sehe es bei Milch oder Milchprodukten aus.

Fleisch sei zu oft im Angebot. Die Amtsärztin erklärte, dass es schwierig sei, an den Schulen die Richtlinien umzusetzen, da jede Einrichtung individuell sei, Schüler oft mittags Lust auf ein anderes Essen als das vorbestellte hätten oder manches Mal sie Pommes und Schokolade Salat und Apfel vorziehen würden. Um eine Verbesserung der Situation beim Schulmittagessen zu erreichen, seien alle Akteure wie Schüler, Eltern, Essensanbieter und Schule in den Prozess mit einzubeziehen. Dieser Aussage stimmte auch Beatrix Tappe-Rostalski, CDU, in Bezug auf den Antrag ihrer Fraktion »Überprüfung von Alternativen für das Schulmittagessen« zu.

Qualität und Akzeptanz müssten sich steigern, die Anforderungen einer multikulturellen Gesellschaft mehr berücksichtigt werden. Der Ausschuss stimmte zu, die Landrätin zu beauftragen, eine allgemeinbildende Schule zu finden, an der ein Pilotprojekt mit gesundem und qualitativem Mittagessen samt Einbindung aller Akteure angeboten werde. Bis zum 18. November soll dem Ausschuss dazu ein Sachstand vorliegen, um über das weitere Vorgehen und benötigte finanzielle Mittel zu beraten. Vorgestellt in der Sitzung wurden die Zahlen der Anmeldungen des kommenden fünften Jahrgangs an den kreiseigenen Schulen.

Frank Thiel, SPD, sprach die deutlichen Steigungen im Vergleich zum Vorjahr von Löns-Realschule Einbeck, KGS Moringen und Gymnasium Corvinianum in Northeim an. Hinterfragt wurde von einigen Ausschussmitgliedern, ob man bei 34 neuen Fünftklässern weiter drei Förderschulen in Uslar, Northeim und Bad Gandersheim benötige. Vielleicht könnte man sie an einem Standort konzentrieren.

Die Entwicklung will man anhand der Anmeldezahlen weiter verfolgen. Ralf Buberti, Leiter des Fachbereichs Bauen und Umwelt, erklärte, dass die Goetheschule räumlich auf zwei Standorte aufgeteilt sei: den Hauptstandort in der Schützenstraße und die Außenstelle im Langen Wall, wo aktuell das Gebäude der ehemaligen Pestalozzischule genutzt werde. Genau dieses Gebäude weise aber einen dringenden Sanierungsbedarf auf, das den Landkreis als Schulträger zum Handeln zwinge.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hat zur Problemlösung zwei Varianten entwickeln lassen, die Buberti den Ausschussmitgliedern präsentierte. Eine Möglichkeit sei die Sanierung des Gebäudes der ehemaligen Pestalozzischule. Um die Außenstelle weiter nutzen zu können, wäre das Anbringen eines zweiten Rettungsweges erforderlich.

Werde er an der Gebäudeaußenseite installiert, würde das zulasten der Zahl der Räume gehen. Die Kosten für die Maßnahmen belaufen sich auf 3,7 Millionen Euro. Die Anzahl der zu nutzende Räume würde sich im Zuge der Sanierung von zwölf auf neun verringern. Da das Gymnasium aber nicht auf Räume verzichten kann - auch vor dem Hinblick auf eine Steigerung der Klassenanzahl bei Rückkehr auf G9 -, hat der Landkreis eine zweite Variante entwickelt.

Das Hauptgebäude in der Schützenstraße könnte man in Richtung Süden durch einen vierstöckigen Anbau erweitern. Erforderlich wäre dafür der Abriss der auf dem Grundstück befindlichen Hausmeisterwohnung. In dem Bereich könnten allgemeine Unterrichtsräume oder kleinere Kursräume sowie ein Aufzug und eine Toilettenanlage entstehen. Der Anbau wäre durch den Lift vollständig barrierefrei erschlossen.

Gleichzeitig sieht die Variante vor, den an den Altbau angrenzenden Bereich Richtung Pausenhof um eine Etage aufzustocken. Durch einen zu installierenden Schrägaufzug wäre auch das zweite Obergeschoss des Altbaus, in dem sich unter anderem die Aula befindet, barrierefrei zu erreichen.

Durch die Maßnahme insgesamt erhöhte Anzahl an Unterrichtsräumen würde die Nutzung der ehemaligen Pestalozzi-Schule in der Straße Langer Wall nicht mehr nötig sein. Die Außenstelle könnte man aufgeben. Die Stadt Einbeck hat die Möglichkeit, das Gebäude zurückzuerwerben. Alle Schüler würden bei der Alternative auf einem Grundstück in einem Gebäude untergebracht sein.

Im Vergleich der beiden Varianten wäre die An- und Umbaulösung mit kalkulierten 3,2 Mio. Euro auch günstiger als die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes. Hinzu kämen die höheren Unterhaltungskosten der Räumlichkeiten der Außenstelle. Elisabeth Kaiser bedankte sich für die Einbeziehung der Schule bei den Planungen. Alle wären glücklich, wenn das Schulleben zukünftig nur noch in einem Gebäudekomplex stattfinde.

Auf eine schnelle Realisierung hofft sie. Die Mitglieder des Ausschusses sprachen sich einstimmig für die Umsetzung der Variante II - Aus- und Umbau am Hauptstandort - aus. Wenn der Kreisausschuss der Empfehlung des Fachausschusses in seiner Sitzung am 4. Juni folgt, könnte der erste Bauabschnitt 2019 beginnen.mru