Bald wieder: »Filme erlebt man nur im Kino«

Einbeck. Es hat lange gedauert, aber im Rahmen der Lockerungen der Corona-Einschränkungen sind ab dieser Woche auch in Niedersachsen Kinovorstellungen wieder erlaubt. Youssef Omeirat (Foto), Betreiber des Welttheaters in Einbeck, freut sich: Mehr als drei Monate musste er das Kino am Marktplatz geschlossen halten, seit dem 17. März. Spannende Filme sollten eigentlich im Frühjahr ins Programm genommen werden, aber dann war plötzlich Schluss.

Die ganze Branche liegt derzeit am Boden, was soweit geht, dass gar keine neuen Filme an den Start kommen. Jetzt gibt es aber Hoffnung, und er hat sich darauf vorbereitet: Selbstverständlich gelten die bekannten Abstands- und Hygieneregeln. Desinfektionsmittel stehen bereit, der Verkaufstresen ist mit einer Spritzschutzwand aus Plexiglas versehen. Es wird eine Maskenpflicht geben, zum Essen und Trinken darf die Maske abgenommen werden. Im Zugangsbereich sollen Abstandsmarkierungen auf dem Fußboden angebracht werden. Das Welttheater hat 226 Plätze. Künftig muss jede zweite Reihe frei bleiben, und auch innerhalb der Reihen dürfen nicht alle Plätze besetzt werden. Paare oder Gruppen dürfen zusammen sitzen, zur nächsten Gruppe müssen drei Plätze frei bleiben. Die Lüftung wird weiterlaufen, um die Luft nach oben abzuziehen. Die Besucher werden gebeten, die Karten möglichst online zu kaufen. Omeirat plant, dass er am Donnerstag, 2. Juli, das Kino wieder öffnet, mit dem Film »Die Känguru-Chroniken«: »Wir werden dann damit dort weitermachen, wo wir wegen der Pandemie aufhören mussten«, stellt er fest. Weiter freut er sich auf Filme wie »Mulan«.

Viele Kinofans aus der Region haben in den vergangenen Wochen schon nachgefragt, wann es denn wieder losgeht: »Wann machst du wieder auf? Wann ist endlich wieder Kino?« Darauf konnte er bislang nur mit den Schultern zucken. Es sei aber schön, sagt er, dass das Kino vermisst wurde: »Filme erlebt man nur im Kino«, ist er sicher. Blockbuster zuhause anzusehen, das sei, gerade dann, wenn es auf Soundeffekte ankomme, wie der Blick durchs Schlüsselloch. Er ist froh, dass das Warten vorbei ist, zumal Bars oder Flix-Busse wieder den Betrieb aufnehmen durften, und dort sitze man vermutlich viel enger als im Kino. Nicht nur mit großen, aktuellen Streifen will er weitermachen, sondern auch Filmkunst soll es wieder geben, so Omeirat, der in dieser Ausnahmesituation auch große Unterstützung von Rainer Fricke, dem vorigen Kinobetreiber, erhalten hat. Aber so etwas wie jetzt, das habe selbst der erfahrene Vorgänger noch nicht erlebt, stellt er fest.ek