Abriss ermöglicht nun Erweiterung der Senfmühle

Einbeck. Die rechtlichen Probleme seien ausgeräumt, das Haus Knochenhauerstraße 22 könne abgerissen werden. »Die Situation ist entzerrt, die Konfliktlage gelöst.« Das sagte Fachbereichsleiter Joachim Mertens im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Sanierung auf Anfrage von Manfred Helmke, Grüne, zur geplanten Erweiterung der Senfmühle.

Er rechne in Kürze mit einem Abbruch. Innerhalb eines Jahres könne der Eigentümer dann einen Bauantrag für die weitere Nutzung des Geländes bis zur Ecke Neue Straße einreichen. »Es geht weiter«, stellte Mertens fest. Für den Abriss wird voraussichtlich ab dem 25. März für zwei Wochen die Knochenhauerstraße ab der Einmündung Neue Straße voll gesperrt.

Das geht aus einem Schreiben hervor, das die Stadt gestern den Anliegern der Knochenhauerstraße zugestellt hat mit der Bitte, sich auf die Sperrung einzustellen. Darin ist von einer »bauordnungsrechtlichen« Maßnahme die Rede. Das einsturzgefährdete Haus Nummer 22 ist es auch, das die geplante Erweiterung der Senfmühle um ein Besucherzentrum, Büro- und Besprechungsräume sowie eine weitere Ferienwohnung bislang gestoppt hat.

Die Senfmühle, Knochenhauerstraße 26, hatte das Nachbarhaus Nummer 24 gekauft und im vergangenen Sommer bereits abreißen lassen. Dabei wurde festgestellt, dass Nummer 22 so instabil ist, dass es nur noch abgerissen werden kann; für Nummer 24 wurde daraufhin ein Baustopp samt Betretungsverbot verhängt.

Mit dem Abriss dürfe er dann sein Grundstück aber wieder betreten, stellte Senfmühle-Geschäftsführer Rainer Koch auf »EM«-Anfrage fest. Damit könnten die archäologischen Arbeiten wieder aufgenommen werden, und er hoffe, dass das unmittelbar nach der Freigabe geschehen werde. »Und dann können wir weiterbauen.«

Allerdings, räumte er ein, stammten die Ausschreibungsergebnisse bereits von 2017. Das werde man überarbeiten müssen, und offen sei auch die Frage, ob die seinerzeit ausgewählten Handwerker wieder zur Verfügung stehen würden. Insgesamt sei das Vorankommen bislang um ein Dreivierteljahr verzögert worden.

Er freue sich aber, dass es nun weitergehe - in welchem Zeitrahmen, sei noch zu klären. Neben dem Zeitfaktor werde es sicher auch »Überraschungen« bei den Kosten geben, fürchtete er. Er hoffe jedoch, dass der Bau noch 2019 hochgezogen werde und der Ausbau über den nächsten Winter stattfinde. »Dann könnten wir im Frühjahr 2020, zum zehnjährigen Bestehen der Senfmühle, das Besucherzentrum in Betrieb nehmen.« Insgesamt sehe er, so Rainer Koch, den aktuellen Stand mit »verhaltenem Optimismus.«ek