Misserfolg als notwendiger Lernprozess

Einbeck. Die drei Abschlussklassen der Abteilung Wirtschaft und Informatik wurden am 19. Juni 2017 an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Einbeck feierlich entlassen. 16 Schüler der zweijährigen Berufsfachschule Kaufmännische Assistentin/Kaufmännischer Assistent, Schwerpunkt Informationsverarbeitung (KAI2), und 44 Schüler aus der Höheren Handelsschule, Schwerpunkt Büromanagement (HHBa und HHBb), können vielseitig qualifiziert ihrer beruflichen Zukunft entgegensehen.

Sie alle sind mit dem Realschulabschluss als Eingangsvoraussetzung an die BBS Einbeck gekommen und können nun entsprechend ihres Abschlusses ein Studium aufnehmen, ins Berufsleben oder in einen weiteren Bildungsgang an den BBS Einbeck, zum Beispiel im Beruflichen Gymnasium, einsteigen.

Renatus Döring, Schulleiter der BBS Einbeck, machte in seiner Ansprache deutlich, dass mit dem Besuch der kaufmännischen Berufsfachschule und Höheren Handelsschule wesentliche Aspekte und Bedingungen auf Unternehmer- wie auf Verbraucherseite kennen gelernt und erarbeitet wurden. Ebenso wie in der Schulzeit und im alltäglichen Leben gehören dabei auch für Unternehmen am Markt Fehler zum alltäglichen Leben.

So verwies Döring auf das am 7. Juni 2017 in Helsingborg (Schweden) eröffnete »Museum of Failure« (Museum des Scheiterns), in dem Produkte gezeigt werden, die im Handel nur eine geringe Lebensdauer hatten. Darunter sind Produkte von heutzutage erfolgreichen Unternehmen wie Apple, Coca-Cola oder Colgate.

So kam Colgate beispielsweise auf die absurde Idee, eine Tiefkühllasagne auf den Markt zu bringen: ein Flop. Döring stellte fest, dass ein Misserfolg für die Weiterentwicklung notwendig sei und oft gerade aus Fehlern für die Zukunft gelernt werden könne. Ulf Scupin, Leiter der Abteilung Wirtschaft und Informatik an den BBS Einbeck, verdeutlichte, dass die Absolventen der drei Klassen in den vergangenen Jahren viel im Unterricht geleistet haben.

Insbesondere in den Wirtschafts-Live-Projekten war hohes Engagement und Durchhaltevermögen gefordert. Projekte wie der Webshop, der Erstellung eines Imagefilms der Schule, die Wall of Fame (Fotowand aller Abschlussklassen), die Erstellung eines Schulplaners sowie eine Fotowand aller Lehrkräfte der BBS werden auch in den kommenden Schuljahren weitergeführt und sind somit nachhaltig.

»Bleiben Sie uns treu und empfehlen Sie uns weiter!« Mit diesen Worten von Ranga Yogeshwar schließt Scupin seine Ansprache. Auch die Klassenlehrkräfte der Abschlussklassen, Andreas Severit (HHBa), Andrea Nennmann (HHBb) und Katrin Michaelis (KAI2) verabschiedeten sich mit einem weinenden und einem lachenden Auge von ihren Klassen in sehr persönlichen Worten und Erinnerungen an die vergangene Schulzeit.

Im Anschluss bedankten sich einzelne Schüler der Klassen bei Ihren Klassenlehrkräften und allen in der Klassen unterrichtenden Lehrern: Guisy Casa dankte im Namen der HHBa ihrem Klassenlehrer Andreas Severit, der sie auf dem langen und nicht immer einfacher Weg zum Abschluss begleitet hat. Bei ihrer Klassenlehrerin Andrea Nennmann bedankten sich Rojda Akay und Ikram Oso stellvertretend für die Klasse HHBb für ihre Unterstützung in dem vergangenen Jahr.

Benjamin Freyberg sprach als Vertreter der KAI2 und lobte den unermüdlichen Einsatz der Klassenlehrerin Katrin Michaelis und auch den sozialen Zusammenhalt seiner Klasse. Mit der Überreichung der Abschlusszeugnisse wurde der offizielle Teil der letzten Entlassungsfeier in diesem Schuljahr an den BBS Einbeck beendet.

Eine besondere Auszeichnung erhielt Benjamin Freyberg (KAI2) für sein soziales Engagement innerhalb der Klasse aus den Händen seiner Klassenlehrerin. Döring und Scupin dankten den Klassenleitungen sowie Saskia Geisler, die immer Klassenlehrer der KAI1 ist und mit der jetzigen KAI1 für das Catering im Anschluss an die Zeugnisübergabe sorgte.

Darüber hinaus dankte Scupin der stellvertretenden Schulleiterin Dörte Kirst-Bode und seiner stellvertretenden Abteilungsleiterin Gaby Groß-Scholz sowie Döring, der inzwischen die sechste Abschlussfeier begleitet hat. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Liedbeiträgen von Bianca Zaharia und Marcus Kümmerling von der Musikschule M1. Ihnen und dem Tontechniker Heiko Mißling wurde ein besonderer Dank ausgesprochen.sts