Sicherheit praktisch schulen
Verkehrssicherheitstag an den BBS Einbeck | 14 Stationen
Einbeck. »Mit viel Praxis zu mehr Sicherheit«, unter dem Motto wird am 30. April ein Verkehrssicherheitstag an den Berufsbildenden Schule Einbeck durchgeführt. In Kooperation mit ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, Lukas-Werk, Johanniter, Polizei, Stadt Einbeck, Landkreis Northeim und PS.SPEICHER haben mehr als 300 BBS-Schüler die Möglichkeit, das Projekt »Wait a Minute« (WAM) kennenzulernen.
Es geht um ein vielschichtiges Veranstaltungskonzept zur Verkehrssicherheit, das darauf abzielt, Schüler zwischen 16 bis 24 Jahren für Gefahren zu sensibilisieren. Dirk Johanning von der Polizei erklärte, dass viele Unfälle bei Fahranfängern durch Ablenkung, Übermut, Drogen und zu hohe Geschwindigkeit passieren.
Aus dem Grund werde das Projekt an den BBS für die Abschlussklassen angeboten, deren Schüler schon den Führerschein haben oder ihn grad erwerben, erläuterte Dörte Kirst-Bode, stellvertretende Schulleiterin der BBS Einbeck. Die Kräfte, die bei einem Unfall wirken, kann erst der richtig begreifen, der selber in den Gurten eines Überschlagsimulators hängt oder vor einem total zerstörten Fahrzeug steht, das mit 56 Stundenkilometern mit einem anderen Auto kollidierte, erklärte Felix Höfinghoff vom ADAC. Wie schnell die Pylonen fliegen, wenn jemand bei der Fahrt mit dem E-Kart statt auf die Straße mal eben auf das Handy schaut, demonstriert der Ablenkungsparcours.
14 Stationen werden am Verkehrssicherheitstag angeboten, die meisten auf dem Parkplatz der BBS und der angrenzenden Jahnstraße, die dafür gesperrt werden, teilte Thomas Eggers von der Einbecker Stadtverwaltung mit, der wie Swantje Weber und Seline Bamecker vom Landkreis Northeim gern das Projekt unterstützt. Umfangreiche Versuche zu Fahrphysik und Risikofaktoren wie Drogen, Ablenkung, Übermüdung und Überschätzung (Ursachen für jeden zehnten schweren Verkehrsunfall) finden zusätzlich auf dem Parkplatz des Poser-Parks statt.
Mit der »WAM«-Kampagne werden junge Fahrer informiert und sensibilisiert, im entscheidenden Moment nachzudenken, verantwortungsvoll zu handeln und dies auch an andere zu kommunizieren. Der erhobene Zeigefinger spiele keine Rolle, so Höfinghoff, sondern praktische Übungen, die den jungen Erwachsenen zeigen, zu was Ablenkung und hohe Geschwindigkeiten führen können. Der ADAC bietet neun der 14 Stationen an.
Zu ihnen gehören Bremsversuche (teilweise auch mit dem eigenen Auto), Fahrversuche zum besseren Verständnis, Sicherheitschecks, Recht und Verkehr oder das Thema Lärm, das ebenfalls belastend sein kann. Das Lukas-Werk beteiligt sich mit Erlebnissen und Selbsterfahrungen mit der Rauschbrille sowie Informationen, teilte Stefan Jagonak mit, der PS.SPEICHER mit Stationen zu Kraftfahrzeug- und Lastwagentechnik sowie mit der Entwicklung des Rettungswesens samt Beispielautos. Polizei und Johanniter befassen sich mit Verhalten am Unfallort, Absetzen des Notrufs oder Erster Hilfe, kündigten Dirk Johanning und Julia Dulat an.
Im hiesigen ländlichen Raum sei der öffentliche Nahverkehr nicht so gut ausgeprägt wie in Großstädten, sagte Anja Linneweber, Schulsozialarbeiterin an den BBS Einbeck. Die individuelle Mobilität spiele daher eine große Rolle, um zu Schule und Beruf zu kommen. Mit viel Praxis erlange man immer mehr Sicherheit, so Kirst-Bode, darum sei es wichtig, solche Verkehrssicherheitstage durchzuführen - gern auch wiederholt in der Zukunft -, um die Unfallzahlen der »Hochunfallrisikogruppe« zu senken.mru