Bedarf an Arbeitskräften ist hoch

Arbeitslosenquote in Einbeck beträgt 5,1 Prozent, im gesamten Landkreis fünf Prozent

Einbeck. Die Arbeitslosigkeit ist von September auf Oktober geringfügig um zwei auf 1.086 Personen gestiegen. Das waren 80 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Oktober 5,1 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,4 Prozent. Dabei meldeten sich 265 Personen arbeitslos, vier weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 266 Personen ihre Arbeitslosigkeit (15 mehr).

Ohne Job waren 1.086 Personen, darunter 609 Männer (zehn mehr) und 477 Frauen (acht weniger). Das waren 96 15- bis 25-Jährige (zehn weniger), 393 50-Jährige und älter (einer weniger), 399 Langzeitarbeitslose (zwei weniger), 51 Schwerbehinderte (einer weniger) und 174 Ausländer (zwei mehr). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Oktober um 49 Stellen auf 311 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 130 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Oktober 81 neue Arbeitsstellen, 34 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 925 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 296.

Um 14 auf 379 Personen gestiegen ist die Zahl derer, die Arbeitslosengeld bezogen. Das waren 215 Männer (17 mehr) und 164 Frauen (drei weniger). Von Arbeitslosengeld lebten 33 15- bis 25-Jährige (sechs weniger), 161 50-Jährige und älter (einer weniger), 36 Langzeitarbeitslose (einer mehr), 22 Schwerbehinderte (zwei weniger) und 42 Ausländer (fünf mehr).

Um zwölf auf 707 Personen verringert hat sich die Zahl derer, die Leistungen der Sozialagentur bezogen. Das waren 394 Männer (sieben weniger) und 313 Frauen (fünf weniger). Von Hartz-IV lebten 63 15- bis 25-Jährige, 232 50-Jährige und älter (gleichbleibend), 363 Langzeitarbeitslose (drei weniger) sowie 29 Schwerbehinderte (einer mehr) und 132 Ausländer (drei weniger).

In Südniedersachsen endete der Monat Oktober mit einem neuen Allzeittief im Bereich der Arbeitslosenzahlen im Bezirk der Agentur für Arbeit Göttingen.

Der Rekordtiefststand vom September wurde noch einmal um 142 unterschritten (1,2 Prozent), so dass am Monatsende 12.186 Menschen bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern der Region arbeitslos gemeldet waren. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf erstmals fünf Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat fiel die Quote um 0,3 Prozentpunkte, die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich binnen Jahresfrist um 607 oder 4,7 Prozent.

Besonders deutlich ging erwartungsgemäß die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren zurück, da sich viele neue Studierende aufgrund des Semesterbeginns bei der Arbeitsagentur oder den Jobcentern abmeldeten. Der Wert sank um 16,5 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 1.202.

Weiterhin hoch ist der Bedarf an Arbeitskräften in der Region. Im Oktober meldeten Betriebe und Verwaltung 1.292 neue Stellenangebote. Zwar gab es im Vergleich zum Vormonat und zum Oktober 2018 einen leichten Rückgang, der Zugang bewegt sich jedoch weiterhin auf hohem Niveau. Im Bestand der Arbeitsagentur sind derzeit 4.514 Stellenangebote verzeichnet, 314 weniger als vor Jahresfrist.

Den Großteil der gemeldeten Stellen im Bestand, rund 2.800, machen Angebote aus, die sich an Fachkräfte richten. Rund 850 wenden sich an Akademiker und Arbeitnehmer, die einen weiterführenden Abschluss erworben haben, zum Beispiel zum Techniker oder Betriebswirt. Im Bereich der Helfer- und Anlerntätigkeiten wurden 875 Mitarbeitende gesucht.

Der Blick auf das Qualifikationsniveau der gemeldeten Stellen macht deutlich, »vor welchen Herausforderungen wir stehen«, erläuterte Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Göttingen, die Situation.

53 Prozent der Arbeitslosen haben keine Berufsausbildung abgeschlossen. Zwar bietet der Arbeitsmarkt in gewissem Umfang nach wie vor Beschäftigungsmöglichkeiten für Ungelernte. Das Risiko jedoch, den Arbeitsplatz zu verlieren oder in Arbeitslosigkeit zu verbleiben, ist für diese Gruppe deutlich größer als für Fachkräfte oder Akademiker. Ein großes Anliegen ist es daher, gerade Menschen ohne Ausbildung zu einer gefragten beruflichen Qualifikation zu verhelfen.

Im Vergleich zum Vormonat liegt die Arbeitslosenquote im Landkreis Northeim unverändert bei 4,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen stieg minimal im Vergleich zum September an: Im Oktober waren im Landkreis Northeim 13 oder 0,4 Prozent mehr Menschen ohne Arbeit als im September. Insgesamt waren hier 3.483 Arbeitslose bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter gemeldet, 81 oder 2,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.sts