Bedarf an Arbeitskräften weiterhin hoch

Arbeitslosenzahl sinkt weiter | Quote in Einbeck bei 5,6 Prozent, landkreisweit bei 5,3 Prozent

Einbeck. Die Arbeitslosigkeit hat sich von Juli auf August um 51 auf 1.198 Personen verringert. Das waren 168 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im August 5,6 Prozent, vor einem Jahr belief sie sich auf 6,4 Prozent. Dabei meldeten sich 310 Personen arbeitslos, 35 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 358 Personen ihre Arbeitslosigkeit (minus fünf). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 2.260 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 244 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

1.198 Menschen waren in Einbeck ohne Job, darunter 646 Männer (minus 18) und 552 Frauen (minus 33). Von Arbeitslosigkeit betroffen waren elf 15- bis 25-Jährige (plus fünf), 434
50-Jährige und älter (minus 19), 514 Langzeitarbeitslose (zwei mehr), 56 Schwerbehinderte (minus drei) und 188 Ausländer (16 weniger).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im August um 24 Stellen auf 509 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 209 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im August 140 neue Arbeitsstellen, 43 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.008 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 257.

Arbeitslosengeld bezogen 365 Menschen (minus 27), darunter 197 Männer (gleichbleibend) und 168 Frauen (minus 27). Das waren 48 15- bis 25-Jährige (minus sieben), 173 50-Jährige und älter (plus fünf), 47 Langzeitarbeitslose (plus vier), 27 Schwerbehinderte (minus vier) und 28 Ausländer (minus sechs).

Hartz-IV-Leistungen bezogen 833 Menschen (minus 24), darunter 449 Männer (minus 18) und 384 Frauen (minus sechs).  Das waren 96 15- bis 25-Jährige (plus zwölf), 261 50-Jährige und älter (minus 24), 467 Langzeitarbeitslose (minus zwei), 29 Schwerbehinderte (plus eins) und 160 Ausländer (minus zehn).

Mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen meldete sich der Arbeitsmarkt in Südniedersachsen aus der Sommerpause zurück. Während die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 5,7 Prozent liegt, sank die absolute Zahl der Arbeitslosen um 105 oder 0,8 Prozent.

Saisonal bedingt stieg noch einmal die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren. Viele von ihnen suchen zwischen Schule und Studium eine Beschäftigung oder nach der Ausbildung den Einstieg ins Berufsleben. Im August waren 1.844 junge Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 203 oder 12,4 Prozent mehr als im Juli, wobei der Wert auf dem Vorjahresniveau liegt.

Auch von der Nachfrageseite kommen guten Meldungen für den Arbeitsmarkt, denn der Bedarf an Arbeitskräften in der Region ist weiterhin hoch. Mit 1.418 neu gemeldeten Stellenangeboten im August erreichte die Nachfrage nahezu den Vormonatswert und übertrifft den Stellenzugang des Vorjahresmonats um vier Prozent. Allerdings verdeutlicht der stetig steigende Bestand an offenen Arbeitsplätzen auch, dass es für die Betriebe immer schwieriger wird, geeignete Mitarbeiter zu finden.

Mit insgesamt 4.678 offenen Stellenangeboten wurde im August für den Agenturbezirk Göttingen ein neuer Höchstwert erreicht Arbeitskräfte, insbesondere gut ausgebildete, werden nicht nur in Südniedersachsen immer knapper. Bei aller Freude über die sinkenden Arbeitslosenzahlen, sieht Klaus- Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, diese Entwicklung mit einiger Sorge.

Eines der wichtigsten Themen des Arbeitsmarktes ist für den Experten, wie vorhandene Erwerbspotenziale für die Betriebe erschlossen werden können. Sein Augenmerk gilt insbesondere den Frauen und Männern, die für Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen im Berufsleben zurückgesteckt haben und sich nun mit dem Wiedereinstieg beschäftigen. Der Agenturchef will an dieser Stelle ausdrücklich Mut machen, auch nach einer längeren oder langen Fami-lienphase wieder ins Berufsleben einzusteigen: »Die Chancen für Berufsrückkehrende sind so gut wie nie zuvor. Und als Arbeitsagentur können wir den Einstieg begleiten und fördern, unabhängig vom Arbeitslosengeldbezug.«

Etwa jede fünfte gemeldete Arbeitsstelle in der Region ist als Teilzeitbeschäftigung ausgeschrieben. Manch Arbeitgeber, der sich eine Vollzeitkraft wünscht, dürfte mittlerweile jedoch auch bereit sein, bei Eignung über eine Arbeitszeitflexibilisierung nachzudenken. Die Beschäftigungsstatistik zeigt, dass die Zahl der in Teilzeit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kontinuierlich gestiegen ist: Waren im Dezember 2013 49.995 Frauen und Männer in Teilzeit beschäftigt, waren es im Dezember 2017 56.565. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten stieg von 30,4 auf 32,3 Prozent.

Obwohl im September jetzt auch die zweite Tranche der Ausbildungen startet, gibt es immer noch Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt. Im August waren von den insgesamt 2.576 Ausbildungsbewerbern, die sich bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern gemeldet hatten, noch 393 auf der Suche nach einer Lehrstelle oder einer anderen Perspektive. Dem standen 614 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Seit Oktober 2017 hatten die Betriebe der Region insgesamt 3.081 Ausbildungsstellen gemeldet. Es gibt noch realistische Chancen, kurzfristig eine Lehrstelle zu finden. Gläser appelliert an junge Menschen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, sich umgehend bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit zu melden.

Während die Arbeitslosenzahl im Landkreis Göttingen gegenüber dem Vormonat stabil blieb, sank die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Northeim. Im Vergleich zum August 2017 waren in beiden Landkreisen weniger Menschen arbeitslos.
Im Landkreis Northeim sank die Zahl der Arbeitslosen sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber August 2017. Im August waren hier 3.754 Menschen arbeitslos, 114 (2,9 Prozent) weniger als im Juli und 307 (7,6 Prozent) weniger als vor Jahresfrist. Gegenüber August 2017 sank die Arbeitslosenquote um 0,5 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent.

Im Landkreis Göttingen blieb die Zahl der Arbeitslosen im August mit einem minimalen Anstieg (plus 9) gegenüber dem Vormonat konstant. Insgesamt waren hier im zurückliegenden Monat 9.962 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,8 Prozent und liegt damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahresmonats.sts