Betriebsausschuss Kommunaler Bauhof

Behindertengerechte Toilette ist fast fertig

Schlüssel-Ausgabe in Gärtnerei hat sich bewährt | Wiederbesetzungssperre aufgehoben: wichtige Ausschreibungen

Einbeck. Es geht voran beim Umbau der Toiletten auf dem Zentralfriedhof. Das erfuhren die Mitglieder des Betriebsausschusses Kommunaler Bauhof bei der jüngsten Sitzung. Weiter standen Stellenausschreibungen und die Kennzahlen zum ersten Quartal 2018 auf der Tagesordnung.

Auf dem Zentralfriedhof soll eine behindertengerechte Toilette entstehen. Dafür wird der ehemalige Sargträgerraum umgebaut. Betriebsleiter Dirk Löwe berichtete, dass die Arbeiten bereits begonnen haben. Der Raum wurde gefliest, neue Fenster sind eingebaut. Nach Maler- und Anputzarbeiten sollen die Installationen Anfang nächster Woche erfolgen, damit ist die Maßnahme dann auch fertiggestellt. Die Toilette wird mit einer Tür mit Euro-Zylinder verschlossen; wer einen Behindertenausweis hat, kennt sich mit dem System aus. Über einen elektrischen Türöffner wird noch nachgedacht; er wäre zwar praktisch, würde das Vorhaben aber verteuern. Maurer-, Tischler- und Fliesenarbeiten habe der Bauhof selbst vorgenommen, hieß es auf Nachfrage.

Aktuelle Themen, insbesondere der aktuelle Engpass bei den Sargträgern, sind bei einem Gespräch mit Bestattern Mitte April angeschnitten worden. Acht Unternehmen waren dabei, ebenso der Leiter der Außenstelle Friedhof. Es fehle an Sargträgern, stellte Dirk Löwe fest. Möglicherweise wolle man die Ortsräte ansprechen, ob sie in dieser Hinsicht vermitteln könnten. Es werde immer schwieriger, jemand zu finden, der die Aufgabe übernehmen wolle.
Fortgeführt wurde der Austausch der Bauhofleiter der Region, diesmal mit Kollegen aus Northeim, Seesen und Holzminden. Der Ein­becker Leiter kündigte an, dass im Herbst eine Zusammenkunft in Einbeck stattfindet, dann mit dem Schwerpunkt Zentralfriedhof.

Für die Umbettung von Kriegsgräbern vom älteren Friedhof in Erzhausen gibt es, abgestimmt mit dem Umbettungsdienst des Volksbundes, einen Termin Anfang Juni. Zuvor werden die Grabzeichen von einem Steinmetz ab- und dann wieder aufgebaut. Der alte Friedhof könne, so die Betriebsleitung, entwidmet und die Fläche dem Eigentümer zurückgegeben werden.

Weiter wurde über den Test eines elek­trischen Dienstfahrzeugs berichtet. Es sei »bedingt bis nicht geeignet«, stellte Dirk Löwe fest. Zwei bis drei Stunden habe man den Wagen nutzen können, danach sei der Akku leer gewesen. Möglicherweise lag das an der Kälte im Februar. Man würde aber einen weiteren Test durchführen, dann mit stärkeren Akkus.

Abgeschlossen ist der behindertengerechte Umbau des Friedhofs Garlebsen. Rund 2.500 Euro hat die Maßnahme gekostet, somit eine finanzielle Punktlandung. Der Zugang für Rollstuhlfahrer oder Gehbehinderte mit Rollator wurde auf Anregung der Behindertenbeauftragten Renate Leuschner erleichtert.

Aus dem Ortsrat Vogelbeck kam ein Antrag auf Einrichtung einer Rampe als Zugang zum Urnengräberfeld. Derzeit sind hier noch zwei Stufen zu überwinden. Nicht nur für Friedhofsbesucher, sondern auch für die Durchführung von Pflegemaßnahmen wäre dieser Bereich über eine Rampe leichter zu erreichen. Entweder werde man die Stufen ganz ersetzen, oder es werde eine Rampe an der Seite gebaut. Bis August soll das Vorhaben umgesetzt werden, kündigte die Betriebsleitung an.

Nur begrenzt erfolgreich waren die Ausschreibungen für Investitionen des Bauhofs in diesem Jahr: Es sollten eine Kehrmaschine sowie – jeweils gebraucht – ein Pritschen- und ein Sinkkastenfahrzeug beschafft werden. Da es nur wenig Angebote gegeben habe, gehe man jetzt teilweise in die freie Vergabe.

Einstimmig hat der Ausschuss empfohlen, die Wiederbesetzungssperre aufzuheben, die am 15. Dezember 1993 aufgrund der Haushaltslage beschlossen worden war. Stellen durften danach nur nach Prüfung der Notwendigkeit wiederbesetzt werden. Die Sperre sei inzwischen nicht mehr sinnvoll und für den Bereich der Verwaltung bereits aufgehoben, hieß es. Ähnlich soll nun beim Kommunalen Bauhof verfahren werden, wobei der Ausschuss weiter über Stellenneubesetzungen informiert wird.

Der Leiter der kaufmännischen Abteilung, Peter Zarske, wird zum 1. Januar 2019 in den Ruhestand gehen. Die Stelle soll möglichst bis zum 1. Oktober wiederbesetzt werden, um eine dreimonatige Übergangsfrist zu ermöglichen. Im Stellenplan ist eine Vollzeitstelle nach Entgeltgruppe 10/Besoldungsgruppe A11 vorgesehen. Die Wiederbesetzung, so Betriebsleiter Löwe, sei unheimlich wichtig für den gesamten Betrieb. Die Position sei auch mit der Vertretung des Betriebsleiters verbunden.

Ebenfalls einstimmig wurde die Aufhebung der Wiederbesetzungssperre beziehungsweise die Ausschreibung der Stelle des Abteilungsleiters der Außenstelle Greene beschlossen. Er wird ebenfalls zum 1. Januar 2019 in den Ruhestand gehen. Die Stelle soll möglichst mit einem Gärtner, Maurer oder Steinsetzer neu besetzt werden.

Positive Erfahrungen gab es mit der probeweisen Einführung eines Schlüsseldienstes in Zusammenarbeit mit der Gärtnerei Hofmeister für die Toilettenanlage auf dem Zentralfriedhof. Die SPD hatte Anfang des Jahres vorgeschlagen, in dem Unternehmen direkt gegenüber des Friedhofs einen Schlüssel ausgeben zu lassen, damit auch Berufstätige, die bis 18 Uhr auf den Friedhof kämen, oder Wochenendbesucher die Möglichkeit hätten, die Friedhofstoilette zu nutzen – sie ist nämlich außerhalb der Sprechzeiten der Friedhofsverwaltung geschlossen. Die Kooperation hat sich aus Sicht der Betriebsleitung bewährt, die Rückmeldungen seien gut, so dass man eine unbefristete Verlängerung der Maßnahme empfehlen könne. Damit wäre dann dem Wunsch nach einer Erweiterung der Öffnungszeiten der Toiletten auf dem Friedhof dauerhaft entsprochen.

Zu einer Veranstaltung zum Thema Baumkontrolle lud der Bauhof Ende April Vertreter aus den Ortschaften ein. Es wurde über die Zuständigkeiten und die Inhalte der Baumkontrolle gesprochen, und es bestand die Möglichkeit zur Einsichtnahme in das jeweilige Baumkataster. Demnächst werde man das mit einem PC-Programm noch schneller erfassen. Die jeweiligen Eigentümer müssten ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen. Informationen würden über das Ergebnisprotokoll der Kontrolle, durch direkte Informationen per E-Mail oder bei einem Ortstermin weitergegeben. Dabei wurde aber auch hervorgehoben, dass das Grün einen Wert habe.

Die Betriebsleitung konnte das vorläufige Jahresergebnis 2017 für den Kommunalen Bauhof vorstellen. Es weist einen Fehlbetrag von 34.908,25 Euro aus, wobei es allein in der Forst zu einem Minus von 124.686,26 Euro gekommen ist. Das gute Ergebnis sei also geprägt durch die Fehlbeträge in diesem Bereich, so die Betriebsleitung. Die technische Abteilung hat mit einem Plus von rund 84.400 Euro abgeschlossen, die Außenstelle Greene mit 63.700 Euro. Man sei auf einem guten Weg, freute sich der Ausschussvorsitzende Marcus Seidel, SPD, verbunden mit einem Dank an die Mitarbeiter. Das Forstergebnis sei ärgerlich, aber es werde sich hoffentlich in der neuen Organisationsform ändern.

Erläutert wurden die Kennzahlen für das erste Quartal 2018. Es gab bisher etwa ein Viertel weniger Sterbefälle. Üblicherweise seien es rund 440 pro Jahr; wenn sich der gegenwärtige Trend fortsetze, wären es nur etwa 300. Etwa 40.000 Euro fehlten bei der Kalkulation für den Ruhewald. Allerdings gebe es beim Friedhof insgesamt einen Überschuss, der zum Ausgleich für die Unterdeckung der Vorjahre genutzt werden kann. Gute Ergebnisse gab es wieder für die technische Abteilung. Man sollte allerdings, so Marcus Seidel, aus den ersten Zahlen noch nicht auf den kompletten Jahresverlauf schließen.ek