Besetzung offener Stellen bleibt schwierig

Arbeitslosenzahl steigt | Arbeitslosenquote in Einbeck bei 6,2 Prozent, landkreisweit bei 5,6 Prozent

Einbeck. Dabei meldeten sich 283 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, fünf mehr als vor einem Jahr, und gleichzeitig beendeten 213 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+34). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 3.111 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 136 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 2.972 Abmeldungen von Arbeitslosen (-277). Ohne Job waren 755 Männer (+21) und 565 Frauen (+57), also 120 15- bis 25-Jährige (+20), 473 50-Jährige und älter (+8), 520 Langzeitarbeitslose (+9), 74 Schwerbehinderte (+6) und 202 Ausländer (+7). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 20 Stellen auf 367 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 43 Arbeits- stellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Dezember 73 neue Arbeitsstellen, drei mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.007 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 53.

Um 16 auf 540 Personen gestiegen ist die Zahl derer, die Arbeitslosengeld bezogen. Das waren 307 Männer (+2) und 233 Frauen (+14), also 50 15- bis 25-Jährige (+3), 231 50-Jährige und älter (+8), 61 Langzeitarbeitslose (+2), 40 Schwerbehinderte (+2) und 56 Ausländer (gleichbleibend). Um 62 auf 780 Personen angewachsen ist die Zahl derer, die Sozialleistungen erhielten. Von Hartz-IV lebten 448 Männer (+19) und 332 Frauen (+43), im Einzelnen waren das 70 15- bis 25-Jährige (+17), 242 50-Jährige und älter (gleichbleibend), 459 Langzeitarbeitslose (+7), 34 Schwerbehinderte (+4) und 146 Ausländer (+7).

Ruhe auf dem Arbeitsmarkt

Auf dem südniedersächsischen Arbeitsmarkt ist es zum Jahresende ruhig geworden, denn gegenüber dem Vormonat gab es im Dezember kaum Veränderungen. Insgesamt waren im zurückliegenden Monat 14.110 Menschen im Agenturbezirk Göttingen arbeitslos gemeldet. Das war ein Anstieg um 0,1 Prozent gegenüber November. Allerdings waren 1.908 Menschen mehr bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern der Region gemeldet als vor Jahresfrist (+15,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Göttingen liegt aktuell bei 5,8 Prozent und somit 0,8 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.

Während die Zahl der Arbeitslosen deutlich über dem Vorjahresmonat liegt, ist die Nachfrageseite relativ stabil. Im Dezember meldeten Wirtschaft und Verwaltung insgesamt 1.067 neue Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit, nahezu so viele wie im Dezember 2019. Insgesamt konnten Arbeitsuchende im Dezember unter 4.177 Arbeitsofferten wählen. Das waren 3,1 Prozent weniger als vor Jahresfrist.

Obwohl deutlich mehr Menschen auf Arbeitsuche sind als vor der Corona-Pandemie, gestaltet sich die Besetzung offener Stellen weiterhin schwierig. Das zeigt auch ein Blick auf die durchschnittliche Vakanzzeit, die von 103 auf 114 Tage gestiegen ist. Klaus-Dieter Gläser, Chef der Agentur für Arbeit Göttingen erklärt: »Nach wie vor werden insbesondere gut qualifizierte Kräfte gesucht. Aber auch von Ungelernten werden vielfach spezielle Kenntnisse erwartet. Die Pandemie hat nichts daran geändert, dass in vielen Branchen und Berufen ein Fachkräftemangel herrscht, insbesondere natürlich im viel zitierten Pflege- und Gesundheitsbereich.« Gläser ermutigt, sich mit dem Thema Weiterbildung auseinanderzusetzen. Im zurückliegenden Jahr förderte die Agentur für Arbeit Göttingen die berufliche Weiterbildung von Arbeitslosen und Beschäftigten mit 8,2 Millionen Euro. Für 2021 sind hierfür 9,3 Millionen Euro eingeplant.

Konjunkturelle Kurzarbeit

Die Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit ist seit März aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie extrem hoch. Endgültige Werte für die realisierte Kurzarbeit im Agenturbezirk liegen mittlerweile für den Monat Juni vor. Danach haben im Agenturbezirk Göttingen im Juni 2.217 Betriebe von konjunktureller Kurzarbeit Gebrauch gemacht. Davon profitierten 22.181 Beschäftigte.

Die jüngsten Daten zur realisierten Kurzarbeit basieren auf einer Hochrechnung für den Monat August. Hier wird eine rückläufige Inanspruchnahme prognostiziert: Die Berechnungen gehen von 1.482 Betrieben aus, die konjunkturelle Kurzarbeit wahrgenommen haben und dadurch die Beschäftigungsverhältnisse von 12.288 Mitarbeitenden erhalten konnten. Allerdings dürfte die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe und Beschäftigten mit den erneuten Einschränkungen ab November wieder ansteigen.

Unterschiedlich verlief in den beiden zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen Northeim und Göttingen die Entwicklung am Arbeitsmarkt. Im Landkreis Northeim stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember gegenüber dem Vormonat um 134 oder 3,5 Prozent auf insgesamt 3.931. Mit einem Plus von 11 Prozent oder 389 Arbeitslosen fiel der Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlicher aus. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 5,6 Prozent und liegt damit 0,6 Prozentpunkte über dem Dezember-Wert 2019.

Die Arbeitslosenquote für Dezember beträgt im Landkreis Göttingen 5,9 Prozent. Vor Jahresfrist lag sie 0,9 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert. Hier waren im zurückliegenden Monat insgesamt 10.179 Menschen arbeitslos gemeldet, 1.519 mehr als im Vorjahresmonat (+17,5 Prozent). Gegenüber November war hier allerdings ein leichter Rückgang der Arbeitslosenzahl um 1,2 Prozent zu verzeichnen.

Im Jahresdurchschnitt lag die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Göttingen bei 14.545 und damit 13,8 Prozent (+1.768) über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zu 2019 um 0,7 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. Gleichzeitig sank die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften um 13,6 Prozent (-2.104 Angebote) auf 13.318. Der durchschnittliche Bestand an offenen Stellen ging um 13,4 Prozent zurück auf 3.992 (-617).

Im Jahresdurchschnitt waren im Landkreis Göttingen 10.568 Menschen arbeitslos gemeldet, 15,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg für 2020 um 0,8 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2020 stieg im Landkreis Northeim um 0,5 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Hier waren durchschnittlich 3.977 Personen arbeitslos gemeldet, 373 mehr als 2019 (+10,3 Prozent).sts