»Bewegte Kinder – schlaue Köpfe«
IGS Einbeck führt Projekt zur Bewegung und zur Gesundheitsprävention durch
Einbeck. Studien belegen, dass sich selbst Grundschulkinder durchschnittlich nur noch eine Stunde pro Tag bewegen – hingegen sitzen sie bereits neun Stunden: in der Schule, während der Hausaufgaben, vor dem Fernseher oder vor dem Computer. Der Aktionstag »Bewegte Kinder – schlaue Köpfe« will mit Fortbildungsveranstaltungen und im Rahmen des Aktionsplans »Lernen braucht Bewegung – Niedersachsen setzt Akzente« des niedersächsischen Kultusministeriums der passiven Haltung entgegentreten.
Dauersitzen, Abhängen und Bewegungsmangel wirken sich ungünstig auf die körperliche, seelische und kognitive Entwicklung aus. Es fehlen wichtige Entwicklungs- und Bewegungsreize, die für eine gesunde Entfaltung der kindlichen Persönlichkeit unabdingbar sind. Beim Aktionstag an der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Einbeck befassten sich Hermann Städtler, Projektleiter der »Bewegten Schule Niedersachsen«, und Karsten Heilmann mit dem Thema.
Sie bezogen bei Demonstrationsunterricht, Fortbildung und Elternabend Schüler, Lehrer und Eltern mit ein, um Nachhaltigkeit in allen Bereichen zu erzielen. Die Bewegung umfasste dabei nicht nur die sportliche Betätigung, sondern wurde ganzheitlich betrachtet. Gesundheitsprävention sowie Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit fördern ebenfalls den Lernerfolg der Kinder – wie auch die Möbel oder das Angebot im Umfeld der Schule.
Zwar stehe der IGS eine große Freifläche zur Verfügung, erklärte Schulleiterin Sandra Meusel, doch gebe es wenige Aktionsmöglichkeiten und -angebote. Die Ressourcen seien begrenzt. Viele Schulmöbel seien veraltet und entsprechen nicht den orthopädisch- physiologischen Anforderungen. Zur guten Gesundheitsprävention und zur persönlichen Entwicklung strebe man Änderungen in vielen Bereichen an. Die expandierende Schule mit dem jungen Kollegium sei stetig in Bewegung, um motorische und kognitive Anreize zu setzen und spielerisch Sozialkompetenz und individuelle Entwicklung nachhaltig zu fördern.
Erfolge des Projekts stellen sich schneller ein, wenn das »Mehr« an Bewegung auch im Elternhaus gelebt und weitergeführt werde. Eltern wurden in den Aktionstag mit eingebunden, damit die gesundheitsfördernden Impulse nicht am Schultor enden. Beim »Bewegten Lernen« befassten sich die Schüler mit dem Aufbau der Wirbelsäule oder mit Sitzbelastungen, aber auch mit methodischem Lernen oder mit selbstständigem Handeln. Lebendiger Unterricht bewege, wecke Neugier sowie fördere Gesprächskompetenz, Miteinander und Sozialverhalten.
Die »klassische Sitzschule« sei nicht mehr angesagt, so Städtler, sondern ganzheitliche »Bewegungs«-Angebote und das Bestreiten immer neuer Wege, um zu fördern und zu fordern. Jede Schule benötige ein Curriculum Mobilität, erklärte Meusel, das einzubinden in den Schulalltag sei. Anregungen wie von Städtler und Heilmann helfen dabei. Zusammen mit Holger Auer, Fachbereichsleiter für Sport und Mathematik, freute sie sich über die Hinweise und Tipps, um die nachhaltige und konzeptionelle Realisierung weiter voranzutreiben – gemäß des Mottos »Bewegte Kinder – schlaue Köpfe«.sts