Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung

Bibliothek hat digitalen Anschluss verloren

Konzentrierte Aktivität des Tourismus im Bereich soziale Medien

Einbeck. Zurück und nach vorn: Der Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung blickte in seiner jüngsten Sitzung zurück auf die Ausbildungsmesse und die Aktivitäten der Wirtschaftsförderung, aber auch nach vorn: Die Stadtbibliothek hat sich aufgemacht, ein Profil für die Zukunft zu entwickeln.
Seit 2011 findet jährlich die Einbecker Ausbildungsmesse auf dem Gelände der BBS Einbeck statt.

Die gesamte Durchführung wird federführend durch die Wirtschaftsförderung der Stadt Einbeck geleistet. Im September dieses Jahres fand die nunmehr neunte Auflage statt. Zahlreiche Unternehmen, Schulen, Hochschulen, öffentliche Verwaltungen, Polizei, Bundeswehr, Bildungsträger und die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Göttingen und Einbeck gestalteten Messestände und stellten sich an ihren Ständen mit Personal und Infrastruktur interessierten Schülern, Eltern, Lehrern und anderen Besuchern vor.

In den vergangenen vier Jahren konnten die Ausstellerzahlen kontinuierlich von 67 auf 107 gesteigert werden. Die Seite www.einbecker-ausbildungsmesse.de soll fortlaufend zu einem Portal mit Wirkung auch nach dem eigentlichen Messetag ausgebaut werden, wurde angekündigt. Das Eventmodul der Bundeswehr und der Youtuber Freshtorge zählten zu den Highlights.

Die Messe, die auf vertiefte Berufsorientierung abzielt, wird finanziert durch Mittel der Stadt Einbeck, der Sparkasse Einbeck, der Volksbank Einbeck, von A. Kayser Automotive Systems GmbH, von Autohaus Hermann sowie der KWS SAAT SE. Die Kosten liegen bei rund 30.000 Euro ohne Personalkosten. Aussteller und Besucher haben die Messe als positiv beschrieben. Die zehnte Einbecker Ausbildungsmesse wird am 25. September 2020 stattfinden. Der Ausschussvorsitzende Walter Schmalzried, CDU, bedankte sich bei Ines Naleppa von der Wirtschaftsförderung für die Organisation der Messe. Mit einer »Messe mit Eventcharakter« erreiche man die Jugendlichen, unterstrich Naleppa.

Thema waren auch die weiteren Aktivitäten der Wirtschaftsförderung: In diesem Jahr sind wieder renommierte Gesellschaften mit ihren Erweiterungs- beziehungsweise Investitionsabsichten an die Wirtschaftsförderung herangetreten beziehungsweise konnten akquiriert werden. Es wurden intensive Gespräche geführt, Informationen ausgetauscht, Verbindungen hergestellt und die Vorhaben mit den der Wirtschaftsförderung zur Verfügung stehenden Instrumentarien weiter transportiert.

Konkrete Unterstützung hat die Wirtschaftsförderung geleistet, z. B. bei der Gesellschaft für Geschäftsraumvermittlung & Unternehmensberatung aus Korbach, der Naviso Outdoornavigation aus Erftstadt oder bei der Nachfolgesuche für den Edeka-Markt in Greene. 2019 hat sich die Kooperation zwischen der Wirtschaftsförderung und der Deutschen Angestellten-Akademie GmbH weiter verfestigt. Gestartet ist das neue Projekt »WendePunkt«. In diesem Projekt bekommen Teilnehmer umfangreiche Unterstützung bei der sozialen und beruflichen Integration. Gegenwärtig ist die Wirtschaftsförderung auch an der weiteren Bereitstellung von Gewerbebauflächen beteiligt.

Neben der Fortsetzung der Unternehmensbesuche – bis zu 20 pro Jahr, wie Bauamtsleiter Joachim Mertens konkretisierte – steht für die Wirtschaftsförderung im kommenden Jahr die Einbecker Messe vom 17. bis 19. April, der Besuch der Hansetage im Juni in Brilon und die Einbecker Ausbildungsmesse auf dem Programm. Für das im nächsten Jahr vorgesehene Industriefest West gibt es derzeit noch nicht genügend Interessenten.
Außerdem soll ein reger Austausch der Wirtschaftsförderungen auf kommunaler Ebene in der Region etabliert werden. Im Landkreis Northeim sollen Gründungswillige künftig besser unterstützt werden. Daher soll in Northeim eine Fachstelle zur Förderung der Gründerkultur eingerichtet werden.

Diese Fachstelle für Gründung, Selbständigkeit und Nachfolge soll Gründungswilligen neben einem Sekretariat ein Seminarprogramm mit mehreren Veranstaltungen vor Ort pro Jahr bieten. In diesem Zusammenhang hat der Landkreis Northeim ab dem Jahr 2020 gemeinsam mit der Fachstelle für qualifizierte Gründerberatung unter Einbindung des Gründungsnetzwerkes im Landkreis einen »Gründerpreis« initiiert, um beispielhafte und aussichtsreiche Gründungsideen beziehungsweise Gründungen im Landkreis Northeim zu würdigen.

Im Jahr 1869 wurde die Bibliothek Einbeck mit einem Bücherschrank eröffnet. Heute, 150 Jahre später, sehe sich die Bibliothek als Raum für kulturelle Vielfalt, für außerschulische Bildung und als Ort der Begegnung, sagte Bibliotheksleiterin Antje Bach. Der vor einigen Jahren gekürzte Medienetat im Zuge des Zukunftsvertrages habe die Arbeit nicht leichter gemacht, Konsequenz ist: »Die Stadtbibliothek hat den digitalen Anschluss verloren«. Bis 2025 soll die Bibliothek nun aber digital am Zug sein, wünschte sich Bach. Die Stadtbibliothek möchte sich zukunftsfähig aufstellen und hat sich daher für die Teilnahme am Arbeitsprogramm »Bibliotheksprofil in der Kommune« beworben.

Das ist ein Programm für die systematische Verankerung der Öffentlichen Bibliothek vor Ort, in welchem Antworten auf neue Anforderungen und Fragestellungen an die Leistungen der Stadtbibliothek gefunden und dokumentiert werden sollen. Im Mai 2018 ist das Programm gestartet, in mehreren Workshops wurden die Vertreter der teilnehmenden Bibliotheken geschult und mit den notwendigen Methoden und Maßnahmen für die Erstellung eines Bibliothekskonzeptes vertraut gemacht. Im kommenden Frühjahr soll das Profil fertiggestellt sein. Dann wird es zu diskutieren sein.

Ab 1. Januar 2020 ist Einbeck wie 17 andere Städte Mitglied beim Städteblog »about cities«. Der Städte-Blog informiert über »Hidden Places« in Städten in Niedersachsen. Ziel sei die Profilierung des Tourismus durch konzentrierte Social-Media-Aktivitäten, so Ulrike Lauerwald, Sachgebietsleiterin Kulturring und Tourist-Info. Damit werde man touristisch in eine ganz andere Liga katapultiert, stellte Alexander Kloss, SPD, anerkennend fest. Am 14. Januar wird sich der Fachausschuss mit der Analyse des Wirtschaftsfaktors »Tourismus« auseinandersetzen.sts