Brutalität und Cannabis-Konsum nehmen zu

Polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeikommissariats | Aufklärungsquote auf hohem Level sorgt für Sicherheit

Die Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz haben zugenommen – und dass bei einer abnehmenden Zahl jugendlicher Täter. Fakten zum Drogenkonsum, aber auch zu anderen Straftaten rückten Peter Volkmar, Leiter des Polizeikommissariats Einbeck, Thomas Spieker, Leiter des Kriminal-Ermittlungsdienstes, Detlef Krause vom Ermittlungsdienst, und Thomas Papenberg, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, bei der Präsentation der Kriminalstatistik jetzt in den Fokus.

Einbeck. Um 175 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mussten sich die Einbecker Beamten kümmern. In den vergangenen dreiJahren gebe es immer mehr Jugendliche, die Betäubungsmittel konsumierten, stellte Detlef Krause vom Ermittlungsdienst fest. Die Polizei bemühe sich, tief in die Fälle einzusteigen, damit möglichst die »Quellen versiegen«. Denn »Marihuana ist eine Einstiegsdroge«. In Einbeck würden in erster Linie Cannabis-Produkte konsumiert.

Im vergangenen Jahr ist es der Polizei gelungen, fünf Kilogramm Marihuana sicherzustellen. Das hatte einen Verkaufswert von geschätzten 50.000 Euro. In diesem Jahr ein weiterer Erfolg: Die sichergestellten 1,5 Kilogramm Marihuana entsprechen 14.200 Konsumeinheiten – die die Polizei damit vom Markt holen konnte. Und darum, bekräftigen die Beamten, gehe es ihnen: »Wir wollen helfen«,und deshalb gibt es auch das Präventionsteam bei der Polizei. Den Konsumenten würde Marihuana irgendwann nicht mehr reichen, dann würden sie auf synthetische Drogen umsteigen und am Ende zu Heroin oder Kokain greifen, beschreibt Krause den Weg. Crystal Meth sei zum Glück noch nicht in Einbeck angekommen. Einen 16-Jährigen hätte aber auch schon der Konsum vom THC 2 das Leben kosten können.

Abgesehen davon, leben die Einbecker und Dasseler hier sicher: Die Gesamtzahl der Straftaten ist im Zuständigkeitsbereich des Einbecker Polizeikommissariats gesunken.In Einbeck wurden im vergangenen Jahr 1.625 Straftaten verfolgt, in Dassel 462. Mit 4.996 Straftaten pro 100.000 Einwohner liege man deutlich unter dem Landesschnitt. Die Aufklärungsquote liegt seit mehreren Jahren auf »gleichbleibend hohem Level« (75,13 Prozent), freut sich Volkmar.

Am häufigsten müssen die Polizeibeamten im Bereich von Bagatelldelikten ermitteln (24 Prozent), 23 Prozent machen die Vermögens- und Fälschungsdelikte aus, 17 Prozent Diebstahl ohne erschwerende Umstände, 16 Prozent die Rohheitsdelikte, elf Prozent die strafrechtlichen Nebengesetze wie Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, acht Prozent der Diebstahl unter erschwerenden Umständen und ein Prozent die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Zu den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gehören Kinderpornographie-Delikte, den größeren Anteil haben  allerdings sexuelle Nötigung und Vergewaltigung, was hier aber selten und »stark rückläufig« sei.

»Wer schlägt, der geht«: In 41 Fällen musste die Polizei bei häuslicher Gewalt eingreifen. Mit 222 mal gefährlicher und schwerer Körperverletzung ist die Anzahl der Delikte in den vergangenen Jahren nahezu konstant, allerdings habe die Brutalität zugenommen, erklärt Spieker. Deutlich zurückgegangenen ist mit 169 Fällen  der schwere Diebstahl und mit 354 Fällen der einfache Diebstahl. 

Kaum verändert hat sich die Zahl der Betrugsdelikte (348), 119 wurden per Internet begangen. Die Palette reiche dabei vom Verkaufsbetrug bis zum Ausspähen von Daten. »Jeder Hinweis, den wir bekommen, hilft uns, dahinter zu blicken.« Den Geschädigten könne man nicht mehr helfen, aber den Täter wolle man ermitteln. Bei Gartenlaubenbränden und Pkw-Bränden musste die Polizei ebenfalls ermitteln. Die Erfahrung habe gezeigt, dass gerade diese Täter »sich weiterentwickeln« und es deshalb nicht immer bei kleinen Bränden bleibe. Um mehr als sechs Prozent auf 46,47 Prozent gesteigert werden konnte die Aufklärungsquote bei den Unfallfluchten. Das liege auch daran, das sich vermehrt Zeugen bei der Polizei meldeten, die Hinweise geben können. Die Polizei sei dankbar für jeden Hinweis, zumal der Geschädigte bei nicht aufgeklärten Unfallfluchten auf seinen Kosten sitzen bleibe. »Wie freuen uns über jeden Anruf«, so der Einbecker Polizei-Chef.sts