Buchstaben, Agent und eBook-Reader

Preisverleihung beim Schreibwettbewerb der Goetheschule | Keine einfache Aufgabe für die Jury

39 Schüler nahmen am Schreibwettbewerb teil, dafür gab es Urkunden.

Einbeck. Ein bebrillter Holzwurm, ein abenteuerlicher Agenteneinsatz und ein Rätsel - fantasiereich näherten sich die Goetheschüler dem diesjährigen Thema des Schreibwettbewerbs. Insgesamt 39 Beiträge wurden zum Thema »Under Cover« unter Pseudonym eingereicht. Aufgerufen zur Teilnahme waren die Schüler aller Klassenstufen, also von fünf bis zwölf.

Der Jury sei die Auswahl nicht leicht gefallen, stellte Sprecherin Susanne Bohne fest, denn die Schüler hätten Märchenhaftes, Spannendes, Schönes und Berührendes zu Papier gebracht. Die Jury bestand aus Susanne Bohne, Anne Fritz, Annette Schürhoff, Vera Thoma, Gitte Schwarzer, Heiko Godlinski, Sponsor Joachim Voges. Mit dem Schreibwettbewerb möchten die Eltern Räume öffnen für Kreativität jenseits der Schulnoten, vielfältige literarische Formen sind möglich.

Jede Art zu schreiben sei erlaubt, nur langweilig dürfe es nicht sein, stellte Bohne in Anlehnung an den Philosophen Voltaire fest. Allen Teilnehmern wurde für ihre Bereitschaft gedankt, sich Gedanken zum Thema zu machen. Dafür gab es Urkunden. Auch die kommissarische Schulleiterin Elisabeth Kaiser freute sich, wie gut die Schüler schreiben können.

Die ersten drei Plätze wurden mit Preisen vom Sponsor belohnt. Auf Platz drei landete »Der Schatz der Bücher« von »Glückspilz«, alias Astrid Friederieke Becker, 9b. In spannend-lustiger Weise, so die Jury, habe sie das Buch an sich gewertschätzt. Becker nimmt den Zuhörer mit in eine andere Welt, in der sie auf den »einzig wahren Bücherwurm« trifft. Unter ihr tut sich ein Labyrinth aus Buchstaben, Wörtern und Sätzen auf.

Der Bücherwurm aber hat mit Problemen zu kämpfen, so dass die Gefahr droht, dass die Buchstaben bald erlischen. »Bücher sind wahre Schätze«, das erkennt man aber nur, wenn man zwischen das Cover schaut, weiß Becker. »Jan’s schön mutig« von »Agent Yolo« (Ricarda Mai, 7c) belegte Platz zwei: Die Autorin entwickelt dabei die Geschichte eines Jungen, der auf dem Dachboden nach einem alten Gameboy suchen muss und in eine Fantasiewelt eintaucht.

Da werden Spinnweben zu Laserstrahlen, Becken mit Piranhas, Krokodilen und Teer tun sich auf und müssen überwunden werden. Der Agent hat eine Mission zu erfüllen, muss verhindern, dass die Stadt in Schutt und Asche gelegt wird und dem Bösen zeigen, dass das Gute siegt.

Mit der eigenen Fantasie zu spielen kann mitunter besser sein als ein Computerspiel, stellt Mai fest. Zum Sieger gekürt wurde das »Rätsel« von »Knobelkönig«, alias Kilm N. Klimke, 6a. In Gedichtform nähert sich dieser Poetry Slammer dem Thema und lässt den Zuhörer raten, welche neue Identität heutzutage das Buch hat. Den musikalischen Punkt der festlichen Preisverleihung setze ein Projektchor mit »May the lord send angels«, »Perfect« und »We are the champions«.

Susanne Bohne unterstrich, dass gute Schule dort beginne, wo Dienst nach Vorschrift aufhöre. Und so dankte sie allen Unterstützern des Schreibwettbewerbs. Im nächsten Jahr wird die Firma »Tisch und Trend«, Reinert, den 18. Schreibwettbewerb finanziell stützen. Die Goetheschule setzt einen literarischen Schwerpunkt und beteiligt sich zudem am Literaturvermittlungsprojekt »Weltenschreiber«, das es sich zum Ziel gesetzt hat, Schüler für das literarische Schreiben zu begeistern.

Zentrale Bausteine sind Schreibwerkstätten mit bekannten Autoren. sts Der Jury mit Gitte Schwarzer, Annette Schürhoff, Vera Thoma, Anne Fritz, Joachim Voges, Susanne Bohne und Heiko Godlinski (von links) fiel die Auswahl nicht leicht: Preisträger des diesjährigen Schreibwettbewerbs sind Astrid Friederieke Becker, Ricarda Mai und Kilm N. Klimke.sts