Bündnis für Familie: Viel geschafft, weitere Aufgaben warten

Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl / Rückschau auf zahlreiche Projekte / Bestand des Büros sichern, Raumfrage klären

Rückschau und Vorstandswahlen standen bei der Jahreshauptversammlung des Einbecker Bündnisses für Familie auf der Tagesordnung, außerdem Berichte über die Arbeit im Familienservicebüro und im Projekt »Mobilo«. Der Vorsitzende Peter Traupe konnte auf ein Jahr mit zahlreichen Aktivitäten blicken. Aber einige Baustellen hat der Verein in der nächsten Zeit noch zu bewältigen.

Einbeck. Nach der Neuwahl im vergangenen November habe er sich schnell eingearbeitet, so Peter Traupe. Dabei hätten sich rasch drei große Probleme gezeigt: die Sicherung der Finanzierung des Familienservicebüros, die Zukunft der Immobilie Hallenplan 9, in der die Einrichtung untergebracht ist, und die Beschäftigungssituation für das »Mobilo«. Bis Ende November dieses Jahres ist das Familienservicebüro über das Land, den Landkreis Northeim und die Stadt finanziert. Um die wichtige Arbeit fortsetzen zu können, habe man über die Jugendstiftung des Landkreises Northeim eine Anschlussfinanzierung über weitere 25 Monate, bis zum 31. Dezember 2013, erreichen können, freute sich Traupe. Dabei stelle sich auch die Frage der künftigen Unterbringung. Das Haus am Hallenplan sei zwar zentral gelegen, unter energetischen Gesichtspunkten aber sanierungsbedürftig. Zudem befinde es sich derzeit in der Zwangsversteigerung - mit welchem Ergebnis, das sei offen.

Sehr gut gelaufen, blickte Traupe zurück, sei der Empfang zum bundesweiten Aktionstag der lokalen Bündnisse. Das anschließende Veranstaltungsangebot habe allerdings weniger starke Resonanz erfahren, möglicherweise habe es an diesem Wochenende zu viel Programm gegeben. Mit dem Ausbau des Gartens der Generationen hat sich das Bündnis erneut beschäftigt. Hier gab es einen Zuschuss zum Ausbau des Spielplatzes. Das Projekt, so Peter Traupe, erfahre eine stetige inhaltliche Weiterentwicklung. Eine »Riesenresonanz« habe das zum Weltkindertag am Bäckerwall veranstaltete Ponyreiten in Zusammenarbeit mit dem Einbecker Reit- und Fahrverein gefunden, freute er sich. Mit anderen habe sich das Bündnis beim Eulenfest an »Null für 1.000« beteiligt, erneut eine erfolgreiche Idee, die einmal von Siegfried Kappey vorgeschlagen wurde. Zu den Zukunftsaufgaben gehöre die Sicherung des Familienservicebüros über 2013 hinaus. Zudem habe man sich entschlossen, die Büroräume kundenfreundlicher zu gestalten. Dass eine solche Einrichtung gebraucht werde, gehe, so Traupe weiter, auch aus dem Masterplan hervor, der derzeit erarbeitet werde: Hier gebe es ein Signal für den Erhalt, die Notwendigkeit der Arbeit sei anerkannt.

Nach der Fusion mit Kreiensen ab 2013 müsse man sich auch überlegen, wie die Zusammenarbeit auf dieser Ebene funktioniere, zumal das Familienbündnis in Kreiensen derzeit ganz anders als in Einbeck organisiert sei. Traupe verwies schließlich auf das Vorhaben, den Internetauftritt zu überarbeiten, und er dankte den zahlreichen Spendern, ohne die man viele Aufgaben nicht übernehmen könne. An alle Interessierten richtete er den Aufruf, die Bündnisarbeit weiter aktiv zu unterstützen, nicht nur durch Worte. Man wolle den erreichten Standard halten und möglichst noch etwas draufsetzen.

In den Fokus genommen hat das Bündnis ein Stück praktischer Arbeit: Es ist geplant, ein Stück Acker von Familien bewirtschaften zu lassen: gemeinsam bestellen, ernten und feiern.Zum derzeit laufenden vierten Bauabschnitt im Garten der Generationen erläutert Jugendpfleger Henrik Probst, dass ein Basketball-Feld schon angelegt sei, der Korb folge demnächst. Gerade für Jugendliche gebe es somit ein weiteres Betätigungsangebot. Auf dem Spielplatz wird ein Spielhäuschen für Kinder gebaut. Die Maßnahme hat ein Gesamtvolumen von 14.000 Euro, wobei die Jugendstiftung des Landkreises 8.500 Euro zahlt. Gut, so hieß es aus der Versammlung, sei auch, dass die Stadt die Gehwege zum Garten der Generationen saniert habe. Ein leidiges und kostenintensives Problem, für das es noch keine Lösung gebe bleibe leider der Vandalismus. Aktuell habe das Einbecker Bündnis für Familie 66 Mitglieder, sowohl Privatpersonen als auch Vereine, führte der Vorsitzende aus. Nach dem Kassenbericht von Schatzmeister Siegfried Kappey und dem Prüfungsbericht von Michael Weisensee wurde der Vorstand einstimmig entlastet.

Schatzmeister Siegfried Kappey und Beisitzer Ernst-August Lühmann stellten sich nicht zur Wiederwahl. Peter Traupe dankte beiden für ihr Engagement. Lühmann sei ein wichtiger Ratgeber gewesen, und Kappey habe sich seit der Vereinsgründung engagiert eingebracht.

Einstimmig wurde Peter Traupe als Vorsitzender im Amt bestätigt. Zweite Vorsitzende bleibt Yvonne Brandt, Schriftführer Rolf Hojnatzki. Neuer Schatzmeister wurde Christian Gabriel. Als Beisitzer wurden Hein-Peter Balshüsemann, Dietlind Ostermann und Thomas Schlachter wieder- sowie Martina Hainski und Jörg Richert neu gewählt. Die Kasse prüfen Michael Weisensee und Stefan Jagonak.

Aus der Arbeit des Familienservicebüros berichtete Volker Hilse. Er legte eine umfangreiche Projektliste vor, die das Büro gemeinsam mit dem Einbecker Bündnis für Familie angeregt und umgesetzt habe. Die Räumlichkeiten sollte man, so seine Bitte an die Mitglieder, immer wieder zum Thema machen: Vielleicht finde sich auf diesem Weg ja Unterstützung. Vorgesehen sind in diesem Jahr noch ein Brandschutztag mit der Feuerwehr im November, ein Erste-Hilfe-Kurs in Zusammenarbeit mit dem DRK, die Neugestaltung des Servicebüros sowie ein vorweihnachtlicher Laternenumzug durch die Innenstadt.

Die vielseitige Tätigkeit im »Mobilo« im »Lindeneck« im Quartier Bodelschwingh-/Kapellenstraße stellte Marion Dierkes vor. Die Wohnung, die die Einbecker Wohnungsbaugesellschaft, sei gerade in der kalten Jahreszeit wichtig. Zum Angebot zähle beispielsweise Nachhilfeunterricht für Kinder und Jugendliche, erteilt von Migrantinnen, was sehr gut angenommen werde. Im Frühjahr gab es einen rege genutzten Mädchenfußballkurs, und im Sommer wurden die ans »Lindeneck« angrenzenden Garagenrückwände neu gestaltet und angestrichen. Nun sollen noch einige Pflanzen gesetzt werden, und es wird an eine Sitz- und Grillecke gedacht. Deutsch-Kurse für Frauen gibt es in Zusammenarbeit mit dem Job-Center mit dem Ziel, die Teilnehmerinnen sprachlich zu trainieren für das tägliche Leben. Einmal pro Woche geht es mit den Müttern zum Schwimmen beziehungsweise zum Turnen. Für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen gab es Freizeitangebote, und immer wieder, so Marion Dierkes, sei ihr Rat gefragt: »Das ist ein Rundum-Paket in Sachen Stadtteil-Sozialarbeit.« ek