Cestnik an vielen Ecken in der Stadt begegnen

Einbeck. Konzentriert, mit tiefem Blick und in typischer Cestnik Pose; so sieht man den Einbecker Maler seit einigen Monaten an einem großen Stromkasten in der Nähe seines Ateliers in der Walter-Rathenau-Straße. Das neue Motiv präsentierten jetzt Franz Josef Cestnik (links) und Ilias Tzioros (rechts) von Print4You. Im Rahmen des Cestnik-Jahres, das im vergangenen August mit der Einweihung des Franz-Cestnik-Platzes gekrönt wurde, entstand der Kunstkasten nach Idee von Sohn Rainer Cestnik.

Die Kunst des Malers hat an vielen Stellen in Einbeck Platz gefunden und sich ins Bewusstsein der Bürger bewegt. »Jetzt sehe ich immer, wenn ich in die Walter-Rathenau-Straße einbiege, meinen Vater bei der Arbeit und daneben das Bild unseres Hauses, worüber ich mich immer sehr freue«, so Rainer Cestnik. Nach Genehmigung durch die Deutsche Telekom wurde das triste, graue Dasein des bisher »normalen« Stromkastens beendet. Das zweite Motiv, das in Kooperation mit der Bürgerinitiative »Schlaufenster« entstand, zeigt das Familienhaus. Franz Cestnik wurde 1938 wegen Volksverhetzung und Hochverrat von den Nazis inhaftiert und blieb lange arbeitslos. Ihm wurde von Fremden ein Zuhause gegeben.

Die Entscheidung, Maler zu werden, zog Entbehrungen nach sich; doch die Familie stand zu ihm. Der autodidaktische Maler lebte mit Angehörigen auf engsten Raum, und er richtete sich in einem Teil der Wohnräume ein Atelier ein. Er entwickelte verschiedene Techniken im Lauf der Jahre, seine Bilder wurden intensiver und größer. In seinen letzten Schaffensjahren befand sich das Atelier wie einst unter dem Dach – an die Ansprüche eines Malers angepasst. Mehr zur Biografie und zur Kunst des Malers gibt es unter www.franz-cestnik.de.oh