Christian Dürr war lieber auf der Heldenburg als im Schloss Windsor

Salzderhelden. Ein Burgfest einmal wieder gemeinsam auf der Heldenburg zu feiern, das sei nach langer Zeit wieder schön und außergewöhnlich, sagte Christian Grascha, Vorsitzender des FDP-Kreisverbands Northeim. Am lauen Sommerabend waren vielen Personen zusammengekommen, darunter auch Christian Dürr, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, sowie die Kandidaten für die Kommunalwahlen auf Stadt- und Kreisebene.

Es gelte, Verbindungen zu schaffen von Bundes- bis auf Kommunalebene, sagte Christian Grascha (rechts), der für das Amt des Landrats im Landkreis Northeim kandidiert, zu Beginn. Ihn freute es, dass neben Christian Dürr (links) auch die Bundestagsabgeordneten Konstantin Kuhle, der aus der Region Dassel stammt, und CDU-Politiker Dr. Roy Kühne, auf die Heldenburg gekommen waren. Bis zur Kommunalwahl am 12. September und zur Bundestagswahl am 26. September stehe noch eine Menge Arbeit an, so Grascha.

In Städten und Gemeinden habe man gute Listen und will sich überall einbringen. Für den Kreistag stellte die FDP ebenfalls ein starkes Team auf. Durch die Corona-Pandemie entstanden große Probleme, andere verstärkten sich. Insolvenzen und Arbeitsplatzabbau gab es vermehrt. Trotz der guten wirtschaftlichen Entwicklung vor der Krise verlor der Landkreis in den vergangenen Jahren etwa so viele Einwohner wie Bodenfelde (rund 3.500) hat. Gesellschaftliches und wirtschaftliches Wachstum sei dringend notwendig. Mit Optimismus müsse man jetzt den Neustart angehen und Chancen nutzen. Nur den Landkreis zu verwalten, das reiche nicht aus. Es sei nach 35 Jahren SPD-Dominanz im Landkreis Zeit für einen Wechsel, darauf freute sich Grascha. Angela Merkel traf sich mit Queen Elisabeth auf Schloss Windsor, so Christian Dürr, ihm gefalle es auf der Heldenburg besser.

Die Stimmung sei hier lockerer und entspannter. Ein spannender Wahlkampf stehen auf verschiedenen Ebenen bevor. Statt wie Annalena Baerbock ein Buch zu schreiben, engagiere er sich lieber für die Partei und die Bürger. In seinem Bereich des Haushalts und der Finanzen stehen große Herausforderungen an. Um nicht abgehängt zu werden, seien neue Konzepte und Innovationen gefragt. Zum Beispiel müssen junge Familie sich ein Eigenheim leisten können, so Dürr. Vorschläge habe die FDP in Berlin gemacht, wie zum Beispiel dafür auf die Grunderwerbssteuer zu verzichten, dies wurden abgelehnt. Einwanderung und Migration bieten gute Möglichkeiten, dem demografischen Wandel entgegenzusteuern. Die angelsächsischen Länder kriegen das gut hin, Deutschland müsste das ebenfalls schaffen. Im Digitalpakt stehen fünf Milliarden Euro bereit, um die Digitalisierung in den allgemeinbildenden Schulen zu fördern.

Bis zum 31. Dezember 2020 wurden davon nur zwei Prozent abgerufen. Bund und Länder behindern sich gegenseitig durch widersprüchliche Verordnungen. Die ganze IT-Struktur sei dringend zu verbessern, forderte Dürr. Er wünschte sich, durch Deutschland fahren zu können, ohne dass ständig der Handyempfang abreiße. Momentan im Trend sei der Klimaschutz, so der FDP-Politiker. Wenige der 709 Abgeordneten hätten bei der Klimakrise richtige Ahnung, machen aber Aussagen zu zukünftigen Technikentwicklungen, die man angebliche vorhersehen könne. Kalifornien und andere Staaten in Europa machen es mit guten Konzepten vor, diese sollte man nachahmen. Das Pariser Klimaabkommen sei einzuhalten sowie Kohlendioxid-Limits einzuführen, forderte Dürr.

Nach eineinhalb Jahren Corona-Pandemie haben viele Menschen gemerkt, dass Freiheit ein hohes Gut sei, für das man ständig kämpfen müsse - demokratisch und mit viel Engagement. Grascha dankte zum Abschluss bei Dürr für den Besuch mit einem Präsent aus regionalen Produkten.mru