Coronavirus-Testzentrum eingerichtet

Ablaufschema strikt einhalten: Bei Verdacht beim Arzt melden, der bei Testnotwendigkeit Termin macht

In Einbeck ist in der Nähe der Innenstadt ein Coronavirus-Testzentrum eingerichtet worden. Es handelt sich um eine sogenannte »Drive-in-Testung«. Dabei wird ein Mediziner in voller Schutzausrüstung in einem überdachten Bereich bei den zuvor vom Hausarzt angekündigten Patienten, die im Auto sitzen bleiben, den Abstrich vornehmen. Auf keinen Fall erwünscht ist, dass Patienten sich selbstständig auf den Weg zu den Testzentren machen, um sich »überprüfen« zu lassen.

Einbeck. Folgendes Ablaufschema soll unbedingt eingehalten werden: Patienten melden sich bei begründetem Verdacht, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, telefonisch bei ihrem Hausarzt oder nach Sprechstundenschluss beim kassenärztlichen Bereitschaftsdienst  un­ter Telefon 116117. Der Hausarzt oder der Bereitschaftsdienstarzt führt telefonisch eine Befragung des Patienten durch und beurteilt die Wahrscheinlichkeit einer Corona-Infektion. Falls der Patient getestet werden muss, organisiert der Arzt telefonisch einen Termin bei der zentralen Testeinrichtung für den Abstrich.

Nach der Durchführung des Abstrichs in der zentralen Einrichtung sollte der Patient bis zum Eintreffen des Ergebnisses im häuslichen Umfeld bleiben. Der Hausarzt beziehungsweise Bereitschaftsdienstarzt unterrichtet den Patienten über das Testergebnis. Bei einer festgestellten Corona- Infektion legt der Arzt gemeinsam mit dem Patienten unter Beteiligung des zuständigen Gesundheitsamtes die weiteren Maßnahmen fest. Seit dem 9. März richtet die Kassenärztliche Vereinigung (KVN) Testzentren in Niedersachsen ein.

Oberste Ziele sind die Identifizierung von Infizierten, der effiziente Einsatz knapper Schutzmaterialien und die weitere Betriebsfähigkeit der Arztpraxen für die ambulante Versorgung der Bevölkerung. Neben den Testzentren kann der fahrende kassenärztliche Bereitschaftsdienst in den Abend-​ und Nachtstunden in begründeten Verdachtsfällen Patienten in ihrer häuslichen Umgebung testen. Die KVN unterstreicht, dass die zentralen Testzentren und mobilen Teams die Abstriche bei Patienten nur auf ärztliche Anforderung durchführen.

Voraussetzung dafür ist also die direkte Anmeldung von Patienten, bei denen sich der Verdacht einer Infektion ergeben hat, durch deren Hausärzte oder durch die Ärzte des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes. Der Hausarzt ist für die Behandlung des Patienten inklusive gegebenenfalls notwendiger Einweisung in ein Krankenhaus, Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und einer Meldung an das Gesundheitsamt verantwortlich. Die Testeinrichtungen wurden ins Leben gerufen, um den Kontakt von möglicherweise Erkrankten mit anderen Patienten in den Praxen und dem medizinischen Personal zu vermeiden. Damit sollen weitere Ansteckungen möglichst verhindert werden. Denn die Arztpraxen müssen betriebsbereit bleiben für die Masse der Patienten, die aus anderen Gründen behandlungsbedürftig sind.

Wie Detlef Happke, Pressesprecher der KVN auf Anfrage mitteilte, sollten gestern Nachmittag die ersten Testungen erfolgen. Der zunächst angedachte Standort in Northeim habe sich als »suboptimal« erwiesen bezüglich Standort, Ausstattung, An- und Abfahrt. Einbeck ist das 39. Testzentrum im Land Niedersachsen.sts