Wenn der eigenen Computer zum Spion wird

Einbeck. Vor kurzem demonstrierte ein IT-Sicherheitsexperte in der Volksbank in Einbeck, welche Gefahren die aktuellen Technologien mit sich bringen können. Über 60 Teilnehmer verfolgten einen spannenden Live-Hacking-Vortrag von Leon Klein, dem Referenten und IT-Sicherheitsexperten der 8com.

Ob Kennwort, Smartphone, Webcam, WLAN oder E-Mail-Konto: Nichts ist vor Hackern sicher. Oft reicht ein unbedachter Klick, und schon ist es passiert: Schad-Software - und damit indirekt ein Unbekannter - hat sich auf den Arbeitsplatzcomputer eingeschlichen. Von diesem Augenblick an können die Nutzer ausspioniert werden.

Dass es diese Gefahr auch im alltäglichen Leben gibt, konnten die Vortragsteilnehmer eindrucksvoll und praxisnah erleben. So zeigte Leon Klein beispielsweise live, dass ein durchschnittliches Kennwort innerhalb von wenigen Sekunden geknackt werden kann. Dafür haben Hacker spezielle Programme. Wie man sich vor solchen teilweise vollständig automatisierten Angriffen schützen kann, wurde ebenfalls erläutert.

»Ein sicheres Kennwort besteht aus mindestens zwölf Zeichen, Sonderzeichen, Zahlen sowie Groß- und Kleinbuchstaben. Außerdem sollte man seine Kennwörter regelmäßig austauschen und niemals ein einziges Kennwort für alle Zugänge nutzen«, warnte der Experte. Vielen Zuhörern wurde es an der einen oder anderen Stelle vermutlich etwas mulmig, denn solche intensiven Gedanken über möglichen Missbrauch der eigenen Daten durch Dritte hat sich bisher kaum einer gemacht. »Das geht fast jedem so«, stellte Hartwig Schlange, Leiter Firmenkunden, fest.

»Und genau dazu war dieser Vortrag gedacht: dass wir uns über die Weitergabe und die Art der Verwendung unserer Daten Gedanken machen und nicht mehr ganz so sorglos damit umgehen.« Man denke immer, sowas passiere immer nur anderen und nicht einem selbst. Auch Leon Klein brachte Beispiele für den virtuellen Identitätsraub und berichtete von realen Fällen, in denen sich Hacker in die Daten von Nutzern eingeschlichen und in deren Namen Geschäfte abgewickelt haben.

»Das klärt sich meist irgendwann auf, aber bis dahin sind Reputations- oder finanzielle Schäden vorprogrammiert.« Hartwig Schlange wies auf die Möglichkeit hin, sich gegen solche Schäden abzusichern. »Wenn man als Unternehmer Opfer eines Hackers wird, kann das existenzgefährdend werden.« Er gab Hinweise auf die Cyberrisk-Versicherung der R+V Allgemeine Versicherung, die zumindest den finanziellen Schaden abdeckt. »Unsere Berater und die Spezialisten der R+V stehen für weitere Auskünfte zur Verfügung.«oh