Dampflok macht Station: Eindrücke vergangener Technik

Einbeck. Schon von weitem hörte man das Pfeifen der alten Dampflok, dichter weißer Wasserdampf zog in den Himmel, der Geruch von Kohlengasen machte sich breit. Viele kleine und große Schaulustige hatten sich am Sonnabend am Bahnübergang an der Otto-Hahn-Straße eingefunden, um den historischen Dampfzug zu sehen.

Halt machte die historische Dampflokomotive auf den Gleisen am Otto-Hahn-Park. Der Zug mit rund 140 Gästen kam aus Leipzig und sollte eigentlich komplett zum Otto-Hahn-Park fahren, denn der neue Bahnsteig Einbeck Mitte sei zu kurz für den rund 180 Meter langen Zug, erklärte Erich Wilde, Vorsitzender der Eisenbahnfreunde Einbeck. Die Waggons jedoch wurden am Bahnhof Einbeck Mitte abgehängt. »Das sei sehr betrüblich«, kommentierte Wilde die kurzfristige Änderung. So konnte im Otto-Hahn-Park nicht der komplette Zug, sondern lediglich die 62-jährige Schnellzuglok der ehemaligen DDR-Reichsbahn mit Tender bewundert werden. Die Fahrgäste wurden per Doppeldecker-Bus zum Depot Lkw + Bus gefahren, einige unternahmen eine Stadtführung.

Organisator der Dampflok-Fahrt ist Falk Bathe aus Leipzig, der Erich Wilde freundschaftlich verbunden und Mitglied bei den Einbecker Eisenbahnfreunden ist. Die Einbecker Eisenbahnfreunde halfen bei der örtlichen Versorgung des Fahrzeugs der Baureihe BR 23 (BRD) beziehungsweise BR 35 (DDR) mit Kohle und Wasser. Immerhin rund fünf Tonnen Kohle und 10 bis 15 Kubikmeter Wasser wurden bereit gestellt. Interessiert sahen viele Menschen zu, wie der Tender befüllt wurde und gewannen Eindrücke dieser vergangenen Technik. Dankbar sind die Eisenbahnfreunde Michael Stadler, der die Gleise zur Verfügung gestellt hat.

Mehr als fünf Stunden war der Zug von Leipzig bis Einbeck unterwegs, weil man nicht habe direkt fahren, sondern Umleitungen habe nehmen müssen, erläuterte Bathe. Er freute sich am großen Interesse der Einbecker: »Sensationell, wie viele Leute an der Strecke stehen.« Und so war er froh, mit dem historischen Dampfzug den Menschen eine Freude machen zu können. Wenn die Kooperation auch auf der letzten Meile funktionieren könnte, will er gerne wiederkommen. Am späten Nachmittag fuhr der Dampfzug, der eine Höchstgeschwindigkeit von 110 Stundenkilometern erreichen kann, wieder Richtung Leipzig ab. Eine DRV 100 begleitete den Dampfschnellzug als Schublok.sts