Das Altdeutsche Haus in der Marktstraße

Einbeck. Das 400-jährige Renaissance-Haus in der Marktstraße 13 hatte schon viele Namen. Am Ende des 19. Jahrhunderts nannte man es nach seinem Besitzer das »Northornsche Haus«. Daraus wurde zwischenzeitlich aufgrund schriftlicher Schusseligkeit die Verballhornung »Northeim-Haus«.

Der nächste Name bezog sich wieder auf den Besitzer. Jetzt hieß es das »Eickesche Haus«. 1950 verlegte die Familie Spiegel ihr Textilfachgeschäft von Freden nach Einbeck. Noch in den 1990er Jahren beschäftigte die Firma Spiegel rund 30 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Bereits 1970 wurde das Haus umgebaut. Der Laden wurde nach hinten in die Nachbarhäuser hinein vergrößert, und es wurden immer mehr Stahlträger eingezogen. 1998 wurden am Gebäude »erhebliche Schadensbilder festgestellt«.

1999 wurde die Standfestigkeit des »Spiegel-Hauses« durch eine Notsicherungsmaßnahme wieder hergestellt. Zwei Jahre später gründete sich die Stiftung »Eickesches Haus« und übernahm die kostspielige Sanierung. Heute befindet sich im Gebäude die Einbecker Tourist-Information. Die abgebildete Ansichtskarte ist mit »Altdeutsches Haus« bezeichnet. Die Karte ist ungelaufen (nicht beschrieben und verschickt) und lässt sich deshalb nicht genau datieren. Schaut man auf das Nachbarhaus Nummer 15, erkennt man die verputzte Fassade.

Im Hintergrund sieht man am Eckhaus Hallenplan/Knochenhauerstraße ein großes schwarzes Firmenschild mit weißer Aufschrift. Leider ist die Aufnahme nicht scharf genug, um die Schrift zu entziffern. Einen Anhaltspunkt zur Datierung gibt der Giebel über dem Eingang rechts im Bild: Er ist auf Fotos der Einbecker Nachbarschaft von 1936 noch vorhanden und auch das Haus Nummer 15 ist noch verputzt. Kurze Zeit später verschwanden bei einer Umbaumaßnahme die Jalousie, das Ladenschild und die »hängende Hand« (rechts unten neben dem Fenster von Nr. 15).wk