Das Ensemble der Burgfestspiele in Salzderhelden
Einbeck. Dieses Foto ist ein Dachbodenfund, der nach 50 Jahren wieder entdeckt wurde. Beim Aufräumen fand sich in einem Haus in der Domeierstraße ein alter Lederkoffer mit alten Zeitschriften und einigen Fotos, die allesamt von den Salzderheldener Burgfestspielen stammen.
Fast wurde der Inhalt des Koffers entsorgt, bis man sich des Autors erinnerte, der dankbar für jedes historische Foto ist, dass er der Einbecker Öffentlichkeit präsentieren kann. Die Aufnahme ist aus »Leonar-Fotopapier« gefertigt (eine Hamburger Fotopapier-Manufaktur der Inhaber Löwenthal und Arndt, die ihre Kinder nach dem Firmennamen Leonard und Arnold benannten) und trägt auf der Rückseite den Stempel »Foto H.-J. Brutzer, Vogelbeck, Post Kreiensen«, mit Bleistift ist angefügt: »B 118«. Es zeigt das 118. Bild (?) des Ensembles inklusive der Helfer bei den Salzderheldener Burgfestspielen. Die Aufführungen erfreuten sich zwischen 1951 bis 1960 größter Beliebtheit.
Das Stück »Weiberlist rettet die Heldenburg« von Anton Carl machte 1951 den Auftakt der Burgfestspiele. Im gleichen Jahr und 1952 folgten die »Nibelungen« (Friedrich Hebbel). 1954 gab es den »Prinz von Homburg« (H. von Kleist). 1955 spielte das Ensemble »Wilhelm Tell« von Friedrich Schiller, 1956 »Wallensteins Lager«, 1957 »Agnes Bernauer« von Friedrich Hebbel und im Jahr darauf wieder Schiller (»die Räuber«). 1959 stand Goethes »Götz von Berlichingen« auf dem Programm. Shakespeares »Viel Lärm um Nichts« war 1960 das letzte Stück, das in Salzderhelden aufgeführt wurde. Bei welcher Aufführung das obige Foto gemacht wurde, ließ sich bis jetzt nicht ermitteln. Vielleicht können die Leser der Einbecker Morgenpost weiterhelfen. Einige Personen wurden zwar möglicherweise erkannt, aber man war sich nach den vielen Jahren nicht ganz sicher. Auf jeden Fall war es gut, das Foto an den Autor zu geben und nicht zu entsorgen.
Alte Bilder gehören nicht in den Müll - wer keine Verwendung mehr für historische Einbecker Fotos hat, kann sie in der Redaktion der Einbecker Morgenpost abgeben. Dort werden sie weitergeleitet und finden sich später dann möglicherweise in der EM wieder. wk