»Das Gebet steht für einen Kraftruf«

Gemeindefest in Einbeck sorgt für Begeisterung bei allen Zuschauern und Gästen

Alle evangelischen Gemeinden der Kernstadt Einbeck feierten am vergangenen Sonntag ein Gemeindefest. Das Motto lautete »Anstoss zum Glauben«.

Einbeck. Begonnen wurde mit einem Got­tesdienst auf dem Marktplatz. Unter der Leitung von Ulrike Hastedt sang der Kinderchor Salzderhelden. Auch der ehemalige südafrikanische Nationalspieler Kenneth Mokgojoa, der in seiner Heimat bereits Stationen als Fußball-Trainer und -Kommentator durchlaufen hat und als Pastor arbeitete, nahm am Gemeindefest teil. Während des Gottesdienstes wurden auch südafrikanische Lieder gesungen, die Predigt übernahm Kenneth Mokgojoa.

»Bei einem Fußballspiel kommen Menschen aus verschiedenen Ländern, um etwas gemeinsam zu machen. Genauso wollen wir hier heute mit den Kirchengemeinden feiern«, betonte Giering in seiner Begrüßung. Der Anstoß zum Gemeindefest solle der Gottesdienst sein, die Mannschaften seien die Angehörigen der verschiedenen Gemeinden. Das Gebet stehe für einen Kraftruf, mit dem man sich auf das Spiel, beziehungsweise das Fest, einstimmen wolle. Aus Worten der Bibel komponierten die Zu­schauer auf dem vollen Marktplatz auch einen völlig neuen Psalm.Mogkojoa sagte, er dachte, er habe alles gehabt, habe mit den großen Fußballern aus Deutschland und den Niederlanden gespielt, habe Geld gehabt und dachte, er sei glücklich. Doch dann habe er begonnen, »dumme Sachen zu machen«, und alles war weg, Geld wie Freunde. Er steckte fest und wusste nicht, wie er dort herauskommen sollte. Doch Jesus habe ihm aus dem Tief herausgeholt, und er freue sich, jetzt in Deutschland zu sein. Man dürfe nicht aufgeben und müsse an Jesus festhalten, predigte er. Mokgojoa zelebrierte seine Worte mit Gesten, langgezogenen Worten in tiefem afrikanisch geprägtem Englisch und sorgte so für eine unvergessliche Predigt. Nachmittags erzählte er von seiner aktiven Zeit in den USA und Spielen mit Johann Cruyff, der zu seinen Mannschaftskameraden zählte, sowie gegen Franz Beckenbauer.

 Zusätzlich präsentierten sich die Einbecker Kindergärten, der Regenbogenkindergarten sang gemeinsam mit Senioren mehrere Lieder auf der Bühne. Die Bläsergemeinschaft Kuven-thal-Einbeck unter Leitung von Willi Hoppe machte ebenfalls Musik.

Für Kinder gab es vielfältige Aktionen, und für das leibliche Wohl war mit Gegrilltem, Fisch, Kuchen und verschiedensten Getränken bestens gesorgt. Richtig laut wurde es dann beim »Vuvuzela-Blasen«, viele dieser Instrumente ließen einen großen Bienenschwarm in der Innenstadt ertönen.

Passend zur WM wurde ein Dribblingparcours gesetzt, den vor allem die Kinder begeis-tert nutzten. Beim Torwandschießen konnte jeder seine Treffgenauigkeit beweisen. Der Erlös des Festes geht direkt an die Diakonie-Stiftung Einbeck, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die »Nächstenliebe in Einbeck« zu fördern und allen Menschen der Stadt eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Einzelbeihilfen in Notlagen und spezielle Bildungsangebote wie die »Haushaltsberatung« werden angeboten.tc

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