Das Krankenhaus ist voll ausgelastet

SPD-Kreistagsfraktion besucht Sertürner-Hospital / Grundversorgung und neue Schwerpunkte

Die Sommertour 2010 führte die SPD-Kreistags­fraktion jetzt nach Einbeck. Im Rahmen der Tour werden alle zwölf Städte und Gemeinden im Landkreis Northeim besucht. In Einbeck sahen sich die Sozialdemokraten im Sertürner-Hospital um und informierten sich bei Bürgermeister Ulrich Minkner über die Probleme der Stadt.

Einbeck. Das Sertürner-Hospital Einbeck ist ein Haus der Grund- und Regelversorgung und verfügt über 116 Betten in den Fachabteilungen Anästhesie und Intensivmedizin, Allgemein- und Unfallchirurgie, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie und Klinik für ganzheitliche Onkologie und Palliativmedizin. Zusätzlich stehen weitere 20 Betten in der Kurzzeit- und Nachtpflegeabteilung zur Verfügung. Die Radiologische Praxis und das am Haus stationierte CT wird in Kooperation mit der Praxis Scharnefsky und der Praxis Huth betrieben. Das Krankenhaus ist ein Unternehmen der GeHoMa, der Gesellschaft für Hospital Management, Gesellschafter sind Sonja G. Drumm und Bastian Telker.

Die beiden Gesellschafter haben das Gesundheitssystem »von der Pike auf« gelernt. Drumm und Telker, studierte Gesundheitsökonomen, haben das Haus 2009 übernommen. Ihre Devise »der Mensch steht im Mittelpunkt«  setzen sie hier um. Neue Schwerpunkte wurden gesetzt beispielsweise mit dem palliativ-onkologischen Stützpunkt mit 26 Betten. Gearbeitet wird dabei nach schulmedizinischen Leitlinien, unterstützt durch Naturheilmedizin. Für die so genannte Komplexbehandlung steht ein Budget zur Verfügung, das das Haus »lebensfähiger« macht, erklärte Drumm.

Zurzeit ist das Haus zu 100 Prozent ausgelastet: »Unsere Hütte ist voll.« Vor der Geschäftsführung durch die GeHoMa lag die Auslastung bei lediglich 65 Prozent, was zum Abbau der zwei Belegbetten der Augenmedizin führte. Es sei gelungen, gute Ärzte an das Haus zu holen, stellte Telker fest. Aber auch dem hauseigenen Nachwuchs werde eine Perspektive geboten. Der Personalschlüssel sei in Bezug auf frühere Zeiten nicht verändert worden. »Gefühlt« habe das Personal aber sicherlich mehr Arbeit - allein durch den höheren Auslastungsgrad. Insgesamt sind am Sertürner-Hospital 300 Menschen beschäftigt. Investiert wurden bisher 550.000 Euro, in diesem Jahr 200.000 Euro.Endoskopische Operationen im Bereich der Galle oder der Schilddrüse sind jetzt im Einbecker Hospital möglich, erklärte Drumm. In Zukunft soll auch die multimodale Schmerztherapie in Einbeck angeboten werden.

Allein aus Platzproblemen, aber auch im Hinblick auf die Leistungserweiterung hat die GeHoMa auch das Stadtoldendorfer Krankenhaus übernommen. Die Lungenkunde, die traditionelle chinesische Medizin und ein Schlaflabor komplettieren nun das Angebot. Aufgebaut wird die Hand-Chirurgie, ein Prothetik-Schwerpunkt soll gesetzt werden.

Der SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Martin Wehner bedankte sich im Namen seiner Kollegen für den umfassenden Einblick. Am 3. Oktober sind Interessierte zum Tag der offenen Tür in das Sertürner-Hospital eingeladen.sts