Der Arbeitsmarkt ist mit dem Winter eingefroren

Steigende Zahl von Arbeitslosen im Dezember: 1.475 Menschen ohne Beschäftigung / Quote liegt jetzt bei 8,1 Prozent

Um 97 Personen auf 1.475 gestiegen ist die Zahl der Arbeitslosen von November auf Dezember in Einbeck. Das waren 269 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,1 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 9,5 Prozent.

Einbeck. Es meldeten sich in Einbeck 392 Personen arbeitslos, 18 weniger als vor einem Jahr, und gleichzeitig beendeten 291 Personen ihre Arbeitslosigkeit (59 weniger). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 4.703 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 352 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Demgegenüber stehen 4.956 Abmeldungen von Arbeitslosen (plus 40).

Ohne Beschäftigung waren im Dezember 761 Männer (43 mehr) und 714 Frauen (54 mehr). Bei den einzelnen Personengruppen ergab sich folgendes Bild: Arbeitslos waren 121 15- bis unter 25-Jährige (sieben mehr), 511 50- bis 65-Jährige (sechs mehr), 493 Langzeitarbeitslose (21 mehr), 73 Schwerbehinderte (gleichbleibend) und 143 Ausländer (zwei mehr). 392 Personen meldeten sich arbeitslos, 172 davon waren vorher einer Beschäftigung nachgegangen.

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 14 Stellen auf 101 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es drei Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Dezember 44 neue Arbeitsstellen, 23 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 807 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von 242.

Um 31 Personen gestiegen auf 491 ist die Zahl derer, die Unterstützung von der Arbeitsagentur bezogen. Das waren 195 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Dabei meldeten sich 141 Personen arbeitslos, 53 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 106 Personen ihre Arbeitslosigkeit (40 weniger). Seit Beginn des Jahres gab es 1.847 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 800 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Dem stehen 1.844 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (542 weniger). Vom Arbeitslosengeld I lebten 232 Männer (14 mehr) und 259 Frauen (17 mehr), darunter waren 58 15- bis 25-Jährige (gleichbleibend), 216 50- bis 65-Jährige (drei weniger), 90 Langzeitarbeitslose (sieben weniger), 41 Schwerbehinderte (zwei weniger) und 16 Ausländer (gleichbleibend).

Um 66 Personen auf 984 gestiegen ist die Zahl derjenigen, die durch die Sozialagentur gestützt werden. Das waren 110 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Es meldeten sich 251 Personen neu arbeitslos, 35 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 185 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 19 weniger als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 2.856 Arbeitslosenmeldungen, das ist ein Plus von 448 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem stehen 3.112 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (plus 582). Von Hartz-IV-Leistungen lebten 529 Männer (29 mehr) und 455 Frauen (37 mehr), darunter 63 15- bis 25-Jährige (sieben mehr), 295 50- bis 65-Jährige (neun mehr), 403 Langzeitarbeitslose (28 mehr), 32 Schwerbehinderte (zwei mehr) und 127 Ausländer (zwei mehr).

Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Dezember in Südniedersachsen saisonbedingt auf 17.677 an. Damit waren 551 beziehungsweise 3,2 Prozent mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im November. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenzahl jedoch deutlich um 1.393 beziehungsweise 7,3 Prozent. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahre stieg lediglich um 14 auf 1.438, die Arbeitslosenquote in dieser Gruppe betrug wie bereits im November 6,2 Prozent.

Helga Sohnrey, Bereichsleiterin in der Agentur für Arbeit Göttingen, erklärte das saisonale Ansteigen der Arbeitslosenzahl folgendermaßen: »Sobald es draußen richtig winterlich wird, müssen viele Außenarbeiten, insbesondere in der Bauwirtschaft, ruhen. Dementsprechend haben wir viele Arbeitslosmeldungen aus dem Baunebengewerbe, also aus den Gewerken, die keine Saison-Kurzarbeit in Anspruch nehmen können.« Die Betrachtung der Struktur der Zugänge aus Erwerbstätigkeit unterstreicht diese Aussage: Während sich im Dezember 196 beziehungsweise 10,4 Prozent Frauen weniger als im November neu oder erneut arbeitslos meldeten, stieg die Zahl der Zugänge bei den Männern um 5,1 Prozent beziehungsweise 112 auf 2.323 an. »Diese Entwicklung ist typisch, denn die betroffenen Berufe und Tätigkeiten sind nach wie vor überwiegend Männerdomänen«, berichtete Sohnrey. Eine witterungsbedingte Arbeitslosigkeit kann für viele Arbeitnehmer des Bauhauptgewerbes verhindert werden, da die Betriebe in diesen Gewerken von Dezember bis März Saison-Kurzarbeit beantragen können. Nach wie vor ist auch konjunkturell bedingte Kurzarbeit ein Thema: Im August waren nach vorläufiger Hochrechnung im Agenturbezirk Göttingen 2.012 Arbeitnehmer in 223 Betrieben von konjunktureller Kurzarbeit betroffen. Damit stieg die Zahl der Kurzarbeiter erstmals seit März wieder an. Die Zahl der zu besetzenden Arbeitsstellen ging, ebenfalls saisonal bedingt, zurück.

Aufgrund des Wintereinbruchs stieg die Arbeitslosigkeit in den drei zum Agenturbezirk Göttingen gehörenden Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode am Harz im Vergleich zum November an. Aussagekräftiger ist der Blick auf den Vorjahresvergleich, hier ging die Arbeitslosigkeit in allen Kreisen zurück. Die geringste Arbeitslosenquote wies der Landkreis Northeim mit 7,0 Prozent (Vorjahresmonat: acht Prozent) beziehungswiese 4.908 Arbeitslosen auf. Im Landkreis Göttingen lag die Arbeitslosenquote bei 7,7Prozent (Dezember 2009: 7,9 Prozent), was 9.715 Arbeitslosen entspricht. Einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit konnte im Vergleich zum Vorjahresmonat der Landkreis Osterode am Harz verbuchen, wo die Arbeitslosenquote um 1,1 Prozentpunkte auf 9,9 Prozent sank. Hier waren im Dezember 3.797 Menschen arbeitslos.  oh