Der Blitz im Emblem

Sonderausstellung »Opel – von Kadetten und Kapitänen« im PS.SPEICHER eröffnet

Im Opel 10, Baujahr 1912: Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, Karl-Heinz Rehkopf, Matthias Kaluza von der Ö-Konzept-Agentur, Maik Siebrecht von der gleichnamigen Unternehmensgruppe und Opel-Direktor Wolfgang Stahl, daneben Geschäftsführer Lothar Meyer-Mertel, Holger Eilers, Vorsitzender des Stiftungsrates, Ausstellungsleiter Sascha Fillies und Gabriele Rehkopf-Adt.

Einbeck. Mit einer neuen Sonderausstellung »Opel – von Kadetten und Kapitänen« im PS.Forum gewährt der PS.SPEICHER Einblick in die wechselvolle Geschichte des Rüsselsheimer Automobilherstellers. Zu sehen sind aus der Reihe »Schätze aus dem Depot« 17 Fahrzeuge der Marke Opel, darunter drei Motor­räder, ein Lkw sowie eine Nähmaschine und ein Kühlschrank.

Die Ausstellung zeigt einen repräsentativen Querschnitt durch die Firmengeschichte. Ältestes gezeigtes Auto ist ein Opel 10/25 aus dem Jahr 1912. Ein Admiral Cabriolet von 1939 beeindruckt mit seinem spektakulären Design. Ein Opel Blitz erinnert an die Nutzfahrzeugsparte. Und natürlich sind auch die Kultautos Opel GT und Manta zu sehen.

Lothar Meyer-Mertel, Geschäftsführer der Einbecker Oldtimer-Ausstellung PS.SPEICHER, hob die Verbindung zum Rüsselsheimer Automobilhersteller heraus und verriet, dass sein Kindheitstraum ein Opel Manta A gewesen sei. Der Vater von Karl-Heinz Rehkopf besaß einen Opel Olympia, der allerdings den Nazis als »kriegswichtiges Gut« in die Hände gefallen sei.

Begleitend zur Sonderausstellung wird in den Siebrecht-Autohäusern ein Korrespondenz-Fahrzeug der PS.SPEICHER-Sammlung gezeigt. Wolfgang Stahl, Opel-Direktor Groß- und Gewerbekunden, zeigte sich beeindruckt vom PS.SPEICHER. Nicht nur mit seiner Familie will er die Ausstellung besuchen, sondern auch mit Kunden. Opel, fuhr er fort, sei einmal der größte Automobilhersteller gewesen, habe Ikonen wie den Laubfrosch oder den Admiral geschaffen. Der Rüsselsheimer Autobauer, der mittlerweile 120 Jahre alt ist, habe das Beste der Vergangenheit weiterentwickelt – mit Kreativität.

Opel sei eine »Marke für normale Menschen«, die hart arbeiteten und der Gesellschaft etwas zurückgeben – genau wie Karl-Heinz Rehkopf, der seine rund 2.800 Fahrzeuge umfassende Sammlung in eine Stiftung eingebracht hat. Stahl dankte Rehkopf für das, was er der Gesellschaft gebe, und auch Maik Siebrecht von der Automobilgruppe Siebrecht, die die Ausstellung unterstützt. Dass der PS.Speicher 100.000 Besucher im Jahr nach Einbeck locke, hob Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek hervor. Das bringe Leben und Kaufkraft in die Stadt. In Niedersachsen und auch Einbeck lebten viele Menschen von der Automobil- beziehungsweise der Zulie­fererindustrie. Das erste Auto ihres Mannes, verriet sie, war ein Opel Kadett B – mit einem großen Kofferraum.
Die Sonderausstellung gewährt Einblick in die Opel-Firmengeschichte: Sie beginnt 1862, als der 25-jährige Adam Opel mit der Produktion von Nähmaschinen startet. Sechs Jahre später zieht Opel aus dem Kuhstall in eine Fabrik. Angespornt durch den sportlichen Ehrgeiz seiner Söhne, beginnt Opel mit der Produktion von Fahrrädern. In den 1920er Jahren avanciert Opel zum größten Fahrradhersteller der Welt.

Adam Opel verstirbt 1895, seine Frau Sophie übernimmt die Firmenleitung. Unter ihrer Führung bringt Opel 1899 sein erstes Automobil auf den Markt, den Opel Patentmotorwagen »System Lutzmann«, der allerdings nicht zum erhofften Erfolg führt.

Auf der Pariser Automobilausstellung 1902 beschließen die Brüder Carl und Wilhelm Opel die Zusammenarbeit mit dem französischen Automobilhersteller Darracq. Der liefert die Fahrgestelle nach Rüsselsheim, die Fahrzeuge mit dem Namen Opel-Darracq werden zu einem großen Erfolg. Bereits während dieser Kooperation beginnt Opel mit dem Bau eigener Fahrzeuge, bereits 1906 verlässt der 1.000. Opel die Produktionshallen. Und die Erfolgsgeschichte dauert bis heute an.

Zunächst zugänglich ist die Sonderausstellung im PS.SPEICHER bis zum 10. Dezember und dann durchgängig ab dem 18. Dezember. Im nächsten Jahr werden alle bisher nicht öffentlichen Fahrzeugdepots – Automobil, Kleinwagen, Lkw + Bus und Motorrad – auf einen Schlag geöffnet.sts