Der Einsatz für andere war und ist ihm wichtig

Franz Alfus wird am heutigen Donnerstag 95 Jahre alt | Engagement bei Rotary und in vielen anderen Bereichen

Franz Alfus: Heute wird der Einbecker 95 Jahre alt. Er schaut auf ein langes Leben, in dem er viel erreichen konnte, wobei ihm auch der Einsatz für andere Menschen stets eine Herzensangelegenheit war und ist.

Einbeck. Er hat sich immer gern für andere eingesetzt, sich engagiert, sein Wissen weitergegeben, Kontakte genutzt, die er über Jahrzehnte gepflegt hat: Franz Alfus feiert am heutigen Donnerstag seinen 95. Geburtstag. Coronabedingt könne er diesen Tag nicht so begehen, wie er sich das gewünscht hätte - mit vielen Gratulanten und einer großen Torte, schmunzelt er. Aber er wird das Beste daraus machen, und an Glückwünschen für den Jubilar wird es auch unter diesen außergewöhnlichen Umständen nicht mangeln.

Er kann auf ein langes und erfülltes Leben zurückblicken. Dabei schaut er nicht nur gern auf seine beruflichen Aktivitäten, sondern auch auf sein Engagement im Rotary Club Einbeck-Northeim - inzwischen seit 50 Jahren.

Franz Alfus wurde am 26. November 1925 in Itzum bei Hildesheim geboren. Als junger Mann wurde er zum Arbeitsdienst und dann zur Wehrmacht eingezogen. Anschließend konnte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolvieren, die er 1948 beendete. Bei der Deutschen Bank in Einbeck beziehungsweise Vorgängerbanken in Hildesheim und Göttingen fand er seine berufliche Heimat, und auch privat hat er hier feste Wurzeln geschlagen durch die Heirat mit seiner Ehefrau Renate, die leider bereits 2016 verstorben ist. Die letzte gemeinsame Zeit haben sie in Deinerlinde verbracht, wo Franz Alfus sich zuhause fühlt. Die drei Töchter, die Schwiegersöhne und die Enkelkinder sind sein ganzer Stolz, er ist dankbar für die Familie.

Beruflich hat Franz Alfus seinen Weg bei der Deutschen Bank gemacht: Von 1953 bis 1958 war er Leiter der Organisation und Bilanzbuchhaltung in Einbeck, 1958 hat er die Leitung der Filiale übernommen, ab 1961 war er als Bankdirektor verantwortlich. Ein Schwerpunkt lag im Ausbildungs- und Prüfungswesen, er war Mitglied im Prüfungsausschuss. Viele Jahre hat er in der AOK-Vertreterversammlung mitgewirkt, und er hat sich im Elternrat engagiert. Am Herzen lagen ihm immer die Jungen und die Alten: Für Kinder, Jugendliche und Senioren setzte er sich besonders ein. Viele Jahre war er Vorstandsmitglied im Altenheim Deinerlinde; inzwischen ist er hier seit 2017 Vorsitzender des Heimbeirats, soeben bis Ende April bestätigt. Viel hat er in dieser Eigenschaft schon für das Haus mit seinen 130 Bewohnern getan. Auch um den Burgverein Grubenhagen, den er mit aus der Taufe gehoben und dem er lange vorstand, hat er sich verdient gemacht.

Nach genau 30 Jahren ging er am 8. August 1988 bei der Deutschen Bank in Einbeck in den Ruhestand, doch die deutsche Einheit bescherte ihm neue Aufgabenfelder. Zum einen brachte er die Gründung eines Pflegeheims in Sangerhausen voran, und er unterstützte ab 1992 den dortigen Rotary Club. An diese Verbindung hat er schöne Erinnerungen. Zum anderen konnte er seine beruflichen Erfahrungen ab 1990 beim Aufbau der Deutschen Bank in Magdeburg beziehungsweise als Dozent für die Ausbildung in den neuen Bundesländern weitergeben. Die Aufbauarbeit reichte bis zum Sondereinsatz bei der Deutschen Kreditbank in Neubrandenburg Mitte der 90er Jahre.

Dem Rotary-Gedanken ist er seit gut 50 Jahren verbunden: Der Club Einbeck-Northeim wurde vom Einbecker Fabrikanten Walter Poser Ende der 60er Jahre gegründet. 1969 kam Franz Alfus dazu. Nach verschiedenen Ämtern wurde er 1989/90 Präsident der Rotarier in Einbeck und Northeim. Er setzt sich stark für die rotarischen Ziele ein, auch international mit dem holländischen Club Vriezenveen, für die Freundschaft untereinander und die Bereitschaft, für andere da zu sein. Franz Alfus war lange Jahre als Öffentlichkeitsbeauftragter aktiv. »Rotary hat mir bis viel gegeben«, sagt er, und das sei bis heute so. Noch immer hält er sich auf dem Laufenden. Die Rotarier haben ihn bereits entsprechend gewürdigt: Kurz vor dem 90. Geburtstag wurde er für sein breites Wirken mit der sehr selten verliehenen Paul-Harris-Fellow-Medaille mit drei Saphiren ausgezeichnet worden. 2002 hat er für sein vielfältiges Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Die im Club gepflegte Freundschaft zwischen unterschiedlichen Menschen und Generationen ist für ihn bereichernd. »Ich habe viel von Ihnen gelernt«, das empfindet Franz Alfus als großes Kompliment. Dabei hat es ihm immer Freude bereitet, für andere da zu sein.

Freundlich, zugewandt, hilfsbereit und bescheiden, mit tiefer christlicher Überzeugung, das ist Franz Alfus. Er blickt mit Freude auf ein langes Leben, in dem er viel erreicht hat, für sich, seine Familie und für andere. Das sei ihm stets wichtig gewesen, betont er. Die Einbecker Morgenpost schließt sich den Glückwünschen zum Geburtstag an, die ihn sicher nicht nur heute, sondern auch in den nächsten Tagen noch erreichen werden, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für eine lange und herzliche Verbindung.ek