Der Jugendpreis 2010 geht an das Einbecker Kindercafé

Preisträger in Kategorie 1 / Weitere Sieger: Heidrun Flügge und Volksbank Solling / Vielfältiger ehrenamtlicher Einsatz gewürdigt

Das Kindercafé Einbeck, Heidrun Flügge und die Volksbank Solling, das sind die drei ersten Preisträger, die mit dem Jugendpreis 2010 des Landkreises Northeim ausgezeichnet wurden. Sie und weitere Gewinner hat die stellvertretenden Landrätin Dr. Ludmila Huber jetzt im Jugend- und Kulturzentrum in Northeim im Rahmen einer Feierstunde gewürdigt.

Einbeck. Die Jugendpreise zu verteilen, sei eine schöne Aufgabe, stellte die stellvertretende Landrätin nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses, Peter Traupe, fest. Die Jugendpreis-Jury habe wieder die Auswertung übernommen, der Jugendhilfeausschuss habe die Vorschläge bestätigt. Die Preisträger würden mit den Auszeichnungen wichtige öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Der Jugendpreis würdige ehrenamtliches Engagement in vieler Hinsicht. Das Ehrenamt sei Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortungsbereitschaft, wichtig für deren Zusammenhalt. Der Jugendpreis, der seit 2004 vergeben werde, zeichne, finanziell unterstützt unterstützt von der Kreis-Sparkasse Northeim und der Sparkasse Einbeck, freiwillige Arbeit im Kreisgebiet aus. In drei Kategorien finde ganz unterschiedliches Engagement Beachtung.

Die erste Kategorie würdigt Projekte von Vereinen, Gruppen, Verbänden, Institutionen und Initiativen, die neue und interessante Ideen in die Jugendarbeit bringen. 14 Vorschläge standen hier zur Auswahl. Es gibt Preisgelder über 1.000, 700 und 400 Euro. Die Jury entschied sich für das Kindercafé Einbeck als Sieger. Den jungen Teilnehmern werden verschiedene gastronomische Lerninhalte vermittelt. Sie lernen selbstständiges Arbeiten und praktische Fertigkeiten sowie Selbstorganisation. Das Team bemüht sich, für Jung und Alt ein Angebot zu machen. Zudem gibt es gemeinsame Kultur- und Freizeitunternehmungen. Darüberhin ist das »KiCa« auch mit anderen sozialen Einrichtungen in der Stadt vernetzt. Leiterin Yvonne Brandt sagte in ihrem Dank bei der Entgegennahme des Preises, die Kinder hätten die Chance, viel zu lernen, bewusst setze man einen aktiven Gegenpunkt zur Mediengesellschaft. »Von Kindern gemacht, für alle gedacht«, unter diesem Motto könnten auch Kinder einmal die Vorbilder sein. Der zweite Platz ging an das Projekt »Lebensräume - Lebensträume« des Albert-Schweitzer-Familienwerkes Uslar.

Damit wurde ein Jugendkultur- und -kunstprojekt ausgezeichnet, in dem die Beteiligten ihre Träume durch verschiedene künstlerische Mittel ausdrücken konnten. »Es hat allen viel Spaß gemacht«, sagten die jungen Teilnehmern, aber die Mitwirkenden seien auch »ganz fantastisch« gewesen, so das Lob der Projektverantwortlichen. Den dritten Preis erhielt das Northeimer Laientheaterprojekt »Es war einmal«. Elf Jugendliche haben ein Schau-, Puppen- und Schattenspiel mit dem Titel »Es war einmal« entwickelt, das sowohl öffentlich als auch in Schulen aufgeführt wurde und große Resonanz erfahren hat. Jugendliche hätten sich dabei für Jugendliche eingesetzt, so das Lob der Jury. Das innovative und kreative Vorhaben soll fortgesetzt werden, versprach die Initiative. Die überaus positiven Rückmeldungen hätten sie bestätigt, freuten sich die Beteiligten.

Fünf Vorschläge waren in der Kategorie 2 zu bewerten. Hier werden Einzelpersonen, Gruppen, Vereine oder Verbände für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit gewürdigt. Die Preisgelder sind ebenfalls gestaffelt, es gibt 300, 200 und 100 Euro. Mit dem ersten Preis wurde Heidrun Flügge ausgezeichnet. Bereits in den 70er Jahren hat sie in Lindau mit Jugendarbeit begonnen. Sie war in vielen Gremien tätig, unter anderem auch Vorsitzende des Kreisjugendrings. Sie habe sich, hieß es bei der Preisvergabe, für die Interessen Jugendlicher kontinuierlich eingesetzt und die verbandliche Jugendarbeit mitgestaltet  und entwickelt.

Der zweite Preis wurde Monique Baye aus Bad Gandersheim zuerkannt. Als Mitglied der DLRG-Ortsgruppe hat sie sich für den Erhalt des Solebades stark gemacht. Mit großem persönlichen Einsatz hat sie sich darum gekümmert, dass das Bad attraktive Angebote bieten kann, beispielsweise mit Geburtstagsfeiern oder anderen Aktionen. »Man muss nicht viel reden, sondern einfach machen«, skizzierte die Preisträgerin ihre Beweggründe. Kinder seien häufig schon mit einfachen Dingen zu begeistern; sie freue sich sehr über die Auszeichnung.

Ein »stiller Star«, der gern im Hintergrund bleibt, aber stets zuverlässig ist und Hilfe anbietet, ist Andreas Aue aus Nörten-Hardenberg. Für die Jugendfeuerwehren zeigt er vielfältigen Einsatz als Praktiker mit Dingen, die die Arbeit der Jugendfeuerwehren einfacher machen. »Der Mann kann alles, ich bin ganz neidisch«, schmunzelte Dr. Ludmila Huber bei der Übergabe des Preises.

In der dritten Kategorie wird gesellschaftliche Unterstützung von Kindern und Jugendlichen im Ehrenamt gewürdigt. Der Preis ging diesmal an die Volksbank Solling. Die Bank unterstützt seit vielen Jahren Vereinen in ihrem Geschäftsbereich und hilft finanziell aus, wenn es bei der Verbandsarbeit irgendwo klemmt.

Diejenigen, die diesmal nicht dabei gewesen seien, sollten sich in ihrem Einsatz nicht entmutigen lassen, so die stellvertretende Landrätin. Sie rief gemeinsam mit Kreisjugendpfleger Andreas Kohrs dazu auf, sich für den Jugendpreis 2011 zu bewerben. Daneben gibt es aber auch für die weiteren vorgeschlagenen Gruppen eine Anerkennung: Sie erhalten Kulturbonushefte. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt vom Duo »Nian«. ek