Der Weg über die Dieße ist wieder frei

Holtenser weihen Brückenneubau ein | Eingestürzt Ende September 2016

Zur Einweihung der neuen Dieße-Brücke konnte Holtensens Orts­bürgermeister Thomas Kahle zahlreiche Einwohner und Gäste willkommen heißen.

Holtensen. Ihren eigenen »Brückentag« konnten die Holtenser jetzt feiern. Die im September 2016 eingestürzte Brücke über die Dieße ist neu gebaut und offiziell eingeweiht worden – Anlass zur Freude für die Einwohner, deren innerörtliche Fußwege sich nun wieder verkürzen werden.

Ortsbürgermeister Thomas Kahle erinnerte daran, dass die Brücke vom 27. auf den 28. September 2016 eingestürzt sei: Eines der beiden tragenden Sandsteinelemente sei mittig zerbrochen. Danach wurde die Brücke verkehrssicher gesperrt und das Element aus der Dieße geborgen. Während die Stadt Einbeck den ersatzlosen Abriss favorisierte, sprach sich der Ortsrat für einen Erhalt beziehungsweise Neubau aus: Die Brücke sei wichtig für das Dorf. 6.500 Euro – die veranschlagten Abrisskosten – wurden in den Investitionshaushalt eingestellt.

Der Ortsrat musste die weitere Finanzierung klären. Im Mai 2017 teilte die Stadtverwaltung mit, dass die Brücke in einer Breite vom 1,50 Metern in Auftrag gegeben werden könnte; kurz darauf wurden die Reste vor Ort abgebaut, und der zerbrochene Sandstein wurde verkauft. Die Ausschreibung startete dann Ende Juli. Im August wurde ein Unterbau aus Sandsteinen auf dem Maibaumplatz erstellt, und dort wurden die Brückenreste kurz darauf abgelegt zur »längsten Theke Holtensens« – bei der Maibaumaufstellung am »Haus der Vereine« sehr rege genutzt.

Vor dem für das Jahresende geplanten Aufbau hat der Bauhof an Mittelstein und Widerlager Vorarbeiten durchgeführt, wobei der Ortsrat darauf hingewiesen hat, dass kein Durchflussvolumen verloren gehen dürfe.

Das Unternehmen Bussmann habe die Brücke schließlich am 12. Dezember aufgebaut. Sie ist aus Bonossi-Holz gefertigt. Der Aufbau der in zwei Teilen angelieferten Brücke sei unter Einsatz von drei Mitarbeitern und einem Kleinbagger sauber und reibungslos erfolgt, betonte der Ortsbürgermeister. Mitte Dezember schlossen sich dann Pflasterarbeiten auf der Südseite des Brückenzugangs an.

Entstanden sind Kosten in Höhe von 26.008 Euro. Finanziert wurde das Vorhaben aus Sondermitteln der Ortschaft Holtensen aus Verkaufserlösen, aus einem Kostenbeitrag aus Ortschaftsmitteln, den Verkaufseinnahmen sowie der Bereitstellung der Abrisskosten durch die Stadt. Man sei genau im Plan geblieben. Mit Zeit, Geduld und Beharrlichkeit habe man das Ziel erreicht, stellte Thomas Kahle fest. Schon jetzt werde die Brücke fleißig genutzt.

Wie alt die Sandsteinbrücke gewesen sei, wisse man nicht. An einem der Sandsteine habe man die Jahreszahl 1854 entdeckt, möglicherweise das Baujahr. So viele Vorschriften wie heute hätten die damaligen Erbauer aber sicher nicht zu beachten gehabt, sagte der Ortsbürgermeister beispielsweise mit Blick auf die Genehmigungen, die einzuholen waren.

Anlässlich des Kindertages sollte ein Kind die Aufgabe haben, die Brücke einzuweihen: Die achtjährige Leonie Hesse hatte die ehrenvolle Aufgabe, das rote Band zwischen den Geländern zu zerschneiden. Anschließend wurde am Spielplatz bei Bratwurst vom Grill der Feuerwehr und Getränken gefeiert.ek