Design, Bedeutung und Motorleistung

Sonderausstellung »Herzklopfen« im PS.SPEICHER mit außergewöhnlichen Autos und Motorrädern

In der Sonderausstellung »Herzklopfen« zeigt der PS. SPEICHER derzeit vier außergewöhnliche Autos und Motorräder.

Einbeck. In der neuen Sonderausstellung »Herzklopfen« zeigt der PS. SPEICHER im PS.Forum ab sofort besondere Fahrzeuge. Diese Ikonen der Geschichte der Mobilität sorgen für »Herzklopfen«, lassen die Herzen höher schlagen. Diese Sonderausstellung rückt vier außergewöhnlich schöne Autos und ebenso viele Zweiräder in den Fokus.

1935 stellte Horch ein neues Modellprogramm mit zwei grundlegenden Modellreihen vor: Den Typ 830 mit 3-Liter-V8-Motoren und den Typ 850 mit 5-Liter-Reihen-Achtzylindermotoren. Glanzstück der 850er-Typenreihe war der 853, ein Sport-Cabriolet. Es gilt als Klassiker-Schönheit der 1930er Jahre - elegant wirkt schon die Zweifarbenlackierung.

Der bildschöne Horch 853 vereint typische Merkmale der sportlichen Oberklasse: lange Motorhaube, weit hinten positionierte Fahrgastzelle, großzügig geschwungene Vorderkotflügel. Um die Frontscheibe harmonisch einzubinden, wurde sie geteilt. 1.023 Exemplare dieses 120-PS-starken Wagens wurden ausgeliefert.. Der Tatra 87 war ein Pkw der Oberklasse mit luftgekühltem Achtzylinder-V-Motor des tschechoslowakischen Herstellers Tatra.

Das 1937 präsentierte, stromlinienförmige Fahrzeug gilt heute als Meilenstein der Automobilgeschichte. Er hat eine halbselbsttragende Karosserie, der luftgekühlte V8-Motor war im Heck eingebaut. Entwickelt wurde das Fahrzeug von dem österreichischen Ingenieur Hans Ledwinka.

Einige Formmerkmale des Fahrzeugs sollen später beim VW-Käfer Eingang gefunden haben. Der Typ 87 wird 3.023 mal gebaut, beeindruckend war seine Höchstgeschwindigkeit von 167 Stundenkilometern. Mittlerweile ist das Fahrzeug, das auch »Achter« genannt wird, eine Geldanlage.

Der Mercedes-Benz 300 S erscheint Ende 1951 als besonders exklusives Spitzenmodell mit sportlicher Note. Der Zweitürer ist als Coupé, Cabriolet und Roadster erhältlich. Er basiert technisch auf dem Typ 300, ist aber mit einem noch leistungsstärkeren Motor ausgerüstet.

In seinem eleganten Design entspricht er der klassischen Linie der 1930er-Jahre. Mit 150 PS erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 175 Stundenkilometern und war damit das schnellste Auto seinerzeit. Mit einem Preis von 34.500 Mark ist das Spitzenmodell jedoch nur etwas für die Reichen. Gary Cooper, König Hussein von Jordanien oder Eduard VIII gehören zu den Käufern. Produziert wurden insgesamt 560 Stück.

1955 präsentiert Citroen das lang erwartete Nachfolgemodell der veralteten Baureihe Traction Avant. Die DS, französisch la déesse (die Göttin), vereint avantgardistisches Design mit technischen Innovationen. Neben der eigenständigen, von Flaminio Bertoni entworfenen Karosserieform gehörte vor allem die hydropneumatische Federung zu den Besonderheiten des frontgetriebenen Fahrzeugs.

Die Produktion der Werkscabriolets dauerte bis August 1971 an. In dieser Zeit entstanden 1.325 DS- und ID-Werkscabriolets. Die Werkscabriolets zum Citroën DS und ID sind gesuchte Klassiker, für die sehr hohe Preise gezahlt werden. Das Sportmodell R 37 aus dem Hause BMW wurde 1924 präsentiert. Die Maschine hat parallel angeordnete Ventile im nur teilweise gekapselten Zylinderkopf und keine Vorderradbremse.

Der Konstrukteur Rudolf Schleicher sorgte für das erste Motorrad der Welt mit Leichtmetallzylinderköpfen. Reisen wird mit diesem Motorrad zum Vergnügen. Zur Sensation wird die R 37 im Rennsport - mit Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1926 in der 500-Kubik-Klasse. Die R 37 ist bis heute eine Rarität. Die Harley Davidson JD aus den 1920er Jahren war das Model, mit dem die Motorrad Company aus Milwaukee die industrielle Fertigung der US-Motorräder einläutete.

Die Harley-Davidson JD wurde ab 1928 in Serie produziert. Bereits im Jahr 1929 folgte der Motor, der noch heute als Basis aller Weiterentwicklungen des Unternehmens gilt  – der Flathead. Die JD ist ein echtes Urgestein amerikanischer Ingenieurskunst und Synonym einer Markenphilosophie und Beispiel für Zuverlässigkeit.

Modern und minimalistisch ist die Confederate Wraith B 120. Die Maschine steht für die Kombination fundamentalistischer Schlichtheit mit exklusiven Materialien. Ihre »Architektur« mit dem Rückgratrahmen aus Karbon ist ungewöhnlich. Der extrem leistungsstarke Motor schafft 170 Newton-Meter. Eine Zulassung in Europa ist aufgrund europäischer Emissionsvorschriften nicht möglich. Kawasaki positionierte Ende 1977 die Z1-R Turbo als »wilden Sportler«.

Kawasaki bot damit das erste Serien-Turbo-Motorrad der Welt an. Aber: heftige Unruhe beim Fahren, platzende Motoren, schriftlicher Verzicht auf Garantieleistung - es finden sich nur wenige Käufer. Die Leistungsfähigkeit, das schwere Handling und das poppige Outfit machen die Z1-R Turbo bis heute zur Legende.

Dr. Günter Diener von den FörderFreunden des PS. SPEICHERS stellt heraus, dass es nicht um den Wert dieser Fahrzeuge gehe, vielmehr liege der Fokus auf Design, historischer Bedeutung oder Motorleistung. Die Sonderausstellung lasse die Erlebnisausstellung weiter interessant bleiben.

Sein Anliegen ist es, die Begeisterung der Förderfreunde weiter zu tragen, damit deren Zahl von rund 500 weiter anwachse. Die FörderFreunde ermöglichen zurzeit ein Spielgerät für den Spielplatz am PS.SPEICHER. In diesem Jahr, kündigt Geschäftsführer Lothar Meyer-Mertel an, werde es drei Sonderausstellungen geben - neben dem »Herzklopfen« gehe es um E-Mobilität und Kleinwagen.sts