Veränderungen in den vergangenen 30 Jahren:

Die Altendorfer Straße in Einbeck

Einbeck. Ungefähr 30 Jahre liegen zwischen diesen beiden Fotos. Auf der alten Aufnahme ist kein Grün zu sehen und die Straße war breiter, denn sie war gleichzeitig noch die alte B3 (bis zum Bau der Autobahn A7 war die Altendorfer Straße ein Teil des Hauptverkehrsweges von Frankfurt nach Hamburg).

Die Fußgängerampel vor der Löwenkreuzung ist auf dem alten Bild schon vorhanden. Das Foto von gestern Vormittag zeigt die heute verkehrsberuhigte Straße mit Bäumen, bepflanzten Fassaden, und kleinen grünen Inseln mit großen Straßenlaternen. In der Bildhälfte rechts vom Breiten Stein sind die Häuser Nr. 21 bis 31 abgebildet. Die Häuserzeile entstand zwischen 1549 und 1550 unmittelbar nach dem zweiten großen Stadtbrand. Damals wurde die Stadt Einbeck von einer Räuberbande überfallen. Räuberhauptmann Sebastian Meppe(n), Heinrich Hesse und Meppens Brüder Hans und Tönnies steckten mit ihren Schergen 588 Einbecker Häuser an, so dass ein Großteil der Stadt nach dem ersten Brand von 1540 innerhalb von zehn Jahren ein zweites Mal neu gebaut werden musste. Das Haus ganz rechts ist im unteren Stockwerk umgebaut worden und die Fenster wurden allesamt erneuert. Das Geschäft im Erdgeschoss beherbergt damals wie heute eine Goldschmiede.

Daneben befand sich die Gaststätte »Deutsches Haus«. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war sie bereits geschlossen, doch einige Jahre später eröffnete hier das »Alt-Einbeck« und wurde zu einem Treffpunkt der Einbecker Jugend. Die Fassade des Deutschen Hauses war komplett verputzt. Heute sind Fachwerk und Schnitzereien wieder freigelegt. Das sogenannte Doppelgardinenmuster über dem unteren Stockwerk ist an drei Häusern auf dem rechten Straßen-Abschnitt zu sehen. Das Haus hinter dem »30 km«-Schild wurde ebenfalls im Lauf der Zeit restauriert und zeigt sich nun in ochsenblutrotem (eisenoxidrot) Anstrich.

Der Ausleger am Haus an der Ecke zum Breiten Stein ist heute noch vorhanden. Das dahinter liegende Schreibwarengeschäft existiert schon länger nicht mehr – ebenso wie das große Verkehrsschild, das die Richtung nach Hannover angab. wk