»Die Erde ist das Kapital«

Löns-Realschüler setzen sich mit Multivisionsshow »REdUSE« mit Nachhaltigkeit auseinander

Im Bendow-Theater sahen die Löns-Realschüler die Multivisionsshow »REdUSE«, gut vorbereitet befassten sie sich mit Möglichkeiten, wie der Rohstoffverbrauch reduziert werden kann.

Einbeck. Der Rohstoffverbrauch nimmt in Deutschland und weltweit weiter zu. Die natürlichen Ressourcen drohen zu erschöpfen. Um den künftigen Generationen die materiellen und ökologischen Grundlagen zu erhalten, ist ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen unausweichlich. Welche Maßnahmen stehen Ländern, aber auch jedem Menschen dabei zur Verfügung – diese Fragen sind Grundlage der Bildungskampagne »REdUSE – Über unseren Umgang mit den Ressourcen der Erde«, die durch die weiterführenden Schulen Deutschlands tourt und jetzt in der Löns-Realschule Station machte.

Wie Nachhaltigkeit geht und welche Bedeutung sie hat, darüber wurden die Jugendlichen unterhaltsam informiert. Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Umweltschutz hätten heutzutage keinen ausreichenden Stellenwert mehr bei den Jugendlichen, ihr Wissen um die Problematik sei nicht ausreichend, meinen die Macher der Multivision. Inhaltlich fundiert rief Moderator Stefan Simonis die Jugendlichen dazu auf, sich persönlich für Nachhaltigkeit einzusetzen.

Alle Jahrgänge der Löns-Realschule hatten sich im Vorfeld mit ihren Lehrern mit dem Thema »Nachhaltigkeit« auseinandergesetzt. Und so war Simonis auch begeistert über das Feedback der Schüler im Anschluss an den Film. Plastikmüll zu vermeiden, den Konsum zu reduzieren, Bio-Fleisch zu verzehren oder Wasser zu sparen, lauteten die Vorschläge. Die jüngeren Jahrgänge wollen sich zudem dafür einsetzen, dass künftig mehr Recycling-Papier in der Schule verwendet wird. Für die höheren Jahrgänge regte Simonis zudem eine Kleidertauschparty an, bei der nicht benötigte Kleidung an einen anderen Besitzer weitergegeben werden kann.

»Die Erde ist das Kapital«, stellte Simonis fest. Jedes Jahr verbrauchten die Menschen mehr Ressourcen als vorhanden sind beziehungsweise angebaut werden können. Der Welterschöpfungstag, also das Datum im Jahr, in dem die Menschheit die Naturreserven aufgebraucht habe, rücke immer weiter nach vorne: Lag er 1970 noch beim 21. Dezember, ist er im vergangenen Jahr auf den 2. August geklettert. »Wir zerstören unsere Lebensgrundlage«, machte Simonis deutlich.

Als Ausweg wurden drei Schlagwörter genannt: reduce, reuse und recyceln. Alle müssten mithelfen, den Rohstoffverbrauch zu reduzieren, Ressourcen wiederzuverwenden und sie zu recyceln. Im Alltag, appellierten die Filmemacher an die Zuschauer, können man beispielsweise den Holzverbrauch senken, in dem man recyceltes Toilettenpapier benutze. Kleidung könne weitergegeben werden, wertvolles Aluminium gelte es zu recyceln. Gerade bei den Rohstoffen müsse ein Kreislauf her, um den Primär-Verbrauch zu senken. Anhand zahlreicher Beispiele wurde den Schülern der überbordende Ressourcenverbrauch vor Augen geführt und praktikable kleine Lösungsmöglichkeiten angeboten.

Die Kampagne war in den vergangenen drei Jahren zu Gast an rund 2.000 Schulen und erreichte damit 500.000 Schüler. Projektträger sind der Bildungsträger »die Multivision«, die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und die Entwicklungsorganisation »Oxfam«. Unterstützt wird die Bildungskampagne »REdUSE« auch von den beiden großen Bundesverbänden der Abfallwirtschaft – dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE). Die Multivision ist eine von 54 anerkannten Maßnahmen der UNESCO zur UN-Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung« und einer der größten deutschen Akteure der Nachhaltigkeitsbildung.sts