»Die Frauen haben hier ein gutes Zuhause gefunden«

Ingrid Brümmer und Ursula Radvan leiten den Frauenkreis der Münstergemeinde seit zehn Jahren / Jahresfest gefeiert

»Das ist eine Herausforderung, die uns nach wie vor Freude bereitet.« Zufrieden blicken Ingrid Brümmer und Ursula Radvan auf ihre bisher zehnjährige Leitungstätigkeit beim Frauenkreis der Einbecker Münstergemeinde St. Alexandri zurück. Anlässlich des Jubiläums-Jahresfestes ließen sie die Höhepunkte der vergangenen Dekade Revue passieren, und sie gaben eine Vorschau auf künftige Planungen.

Einbeck. Vor zehn Jahren haben Ingrid Brümmer und Ursula Radvan die Nachfolge von Hildegard Brommundt und Wolfgang Loos in der Leitung des Frauenkreises angetreten. Treffen ist im Gemeindehaus in der Lessingstraße in der Regel am ersten Montag im Monat ab 1­5 Uhr. »Wir sind hineingewachsen in unsere Aufgaben und haben einen eigenen Weg für den Frauenkreis gefunden«, stellten sie fest. Wichtig sei angesichts zahl­reicher weiterer Verpflichtungen ein gut durchdachter Umgang mit dem Ehrenamt. »Auf Qualität legen wir großen Wert«, machten sie deutlich. Andere Aufgaben, etwa Besuche, würden dadurch allerdings zurückgenommen. Mit Akribie geplant sind die Ausflüge. »Das ist eine Herausforderung, die uns Freude bereitet.« Dabei seien sei beide kritisch mit sich selbst, räumte Ingrid Brümmer ein: »Aber beim Abschied sehen wir oft in Ihre heiteren Gesichter, und das ist für uns sehr schön.«

Rückblickend stellte Ursula Radvan fest, dass sich in den vergangenen zehn Jahren manches in der Welt und bei jeder einzelnen verändert habe. So seien nicht mehr alle Frauen dabei, manche werde ihre langjährige Tischnachbarin vermissen. Freud und Leid liegen dicht beieinander: Jeden Monat wird auch an die Geburtstagskinder gedacht. In der inhaltlichen Gestaltung sind vielfältige Themen aufgegriffen worden, erinnerten Ursula Radvan und Ingrid Brümmer in ihrer Rückschau. So lernte man beispielsweise die Weltgebetstagsländer kennen. Auf die besondere Ausgestaltung des Weltgebetstages im Frauenkreis habe es immer positive Rückmeldungen gegeben.

Mit Bildern und Texten habe man sich zur Adventszeit mit der Geburt Jesu beschäftigt. Über Gemälde von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert wurden die Bibelverse lebendig illus­triert. Vorträge über Annette von Droste-Hülshoff oder Ernst Barlach, ein Museumsbesuch mit Kaffee-Runde, Einblicke ins Leben Mozarts anlässlich des Mozart-Jahres, ein Vortrag über Paula Modersohn-Becker, praktische Hinweise zum Älterwerden, unterstützt durch Besuch beziehungsweise Vortrag über das Sertürner-Hospital, das Alten- und Pflegeheim Deinerlinde oder den Hausnotruf: Stets wartet Neues auf die Teilnehmerinnen. Dabei gibt es im Jahresablauf feststehende Themen sowie weitere Inhalte, die im Rahmen der Jahresplanung durch die Leiterinnen, die Mitglieder und Pastor Konnerth abgestimmt werden. Im Herbst wird der Einbecker Heinrich Melchior Mühlenberg, Begründer des Luthertums in den USA, vorgestellt, und gemeinsam mit Vikarin Jessica Jähnert beschäftigt man sich mit dem Thema Abendmahl. Inge Hüttig hat einen Vortrag über die Kapellen des Altkirchenkreises Einbeck angekündigt.

Ausflüge führten beispielsweise nach Neuwulmsdorf zur Gemeinde von Pastor Wolfgang Loos, nach Brakel, zum Emmerstausee, nach Quedlinburg, ins koptische Kloster Brink, nach Elbingerode, zur Hämelschenburg und nach Bad Pyrmont, zur Besichtigung von Kirchen in Bad Karlshafen, Bursfelde und Lippoldsberg, ins Stift Fischbeck sowie in die Kloster Drübeck und Ilsenburg. »Die Treffen sind so wichtig wie eh und je«, betonten beide, verbunden mit einem Dank für vielfältige Mithilfe. Sie wollten den Kreis auch weiterhin leiten.

Im Jahr 1935 wurde der heutige Frauenkreis als Frauenhilfe im Berkenbusch-Haus gegründet. Zur zehnjährigen Leitung gratulierte Hildegard Brommundt, die den Kreis zuvor 14 Jahre geführt hatte. Der Leitsatz »Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen« sei noch immer gültig. Hildegard Brommundt dankte für viele gute Zusammenkünfte, Referate und schöne Ausflüge: »Bleiben Sie uns noch lange erhalten«, so ihr Wunsch, den sie gemeinsam mit Hildegard Lammerich mit Blumen unterstrich.

Er habe selbst erst ein Jahr, somit ein Zehntel dieser Zeit, diese Leitung des Frauenkreises erlebt, stellte Pastor Daniel Konnerth fest. Was in Ge­sprächen immer wieder bei ihm ankomme, sei, dass die Frauen hier ein gutes Zuhause gefunden hätten. »Das trägt uns durch den Monat, das tut gut«,  höre er oft. Die Teilnehmerinnen fühlten sich wohl. Verbunden mit Grüßen seines Kollegen Pastor Wolfgang Teicke überreichte er beiden Frauen Blumen.

In der von Pastor Konnerth gehaltenen Andacht ging es um Österliches und darum, dass Ostern häufig als »kleines« Fest gesehen werde, verglichen mit Weihnachten. Ostern sei nüchterner als Weihnachten. Die Feier der Geburt sei einfacher, Ostern fordere dagegen im Glauben stärker heraus. Auf Ostern müsse man sich einlassen und erkennen, dass das Fest mit jedem persönlich zu tun habe: »Wenn wir sehen, dass neues Leben geschenkt wird, ist es auch kein kleines Fest mehr.«

Der Ausflug führt in diesem Jahr am 7. Juli zum Rittergut Besenhausen. Vorgesehen ist ein Besuch von Gutspark und Handweberei. An­schließend geht es weiter nach Heiligenstadt. Abfahrt ist um 9.30 Uhr am Gemeindehaus, Lessingstraße, anschließend um 9.40 Uhr an der Münsterkirche. Anmeldungen sind bei der Juni-Versammlung des Frauenkreises sowie im Gemeindebüro möglich.ek