Die kleinen Wunder wahrnehmen

Abi-Entlassungsfeier an den BBS: Ronja Zeidler legte bestes Abitur mit Notenschnitt 1,8 ab

54 Abiturienten gehören zum diesjährigen Abschlussjahrgang der BBS.

»Abipunktur – Jeder Punkt kostet Nerven« lautete das Abi-Motto des diesjähriges Jahrgangs der BBS-Abiturienten. 54 Schüler erhielten im Rahmen einer Feierstunde ihr Zeugnis. Viele Stunden in Wirtschaft, Gesundheit und Soziales, Ökotrophologie und Sozialpädagogik oder Technik liegen hinter ihnen. Das nötige Rüstzeug für ihr weiteres Leben hätten sie an den BBS erhalten, stellte die stellvertretende Schulleiterin Dörte Kirst-Bode fest. Sie hoffte, dass die Abiturienten »Menschen mit Herz« bleiben würde – so wie sie die Schüler kennengelernt habe.

Einbeck. Kirst-Bode erinnerte an die dreijährige anstrengende Schulzeit und ging darauf ein, welche Punkte im Leben zählen. Im Gepäck hatte sie Wunderkerzen, weil es sich um einen »wunderbaren Jahrgang« handele. Die Schüler seien kreativ und lebendig, hätten den höchsten Schulabschluss erreicht. In Anlehnung an die ehemalige Superintendentin Margot Käßmann rief sie dazu auf, die kleinen Wunder im Leben immer wieder wahrzunehmen.

»Glauben Sie an sich und stecken Sie Rückschläge weg«, sagte sie in Richtung Abiturienten. Außerdem sollten sie immer fröhlich und optimistisch bleiben, eine resiliente Haltung sei gefragt. Für das Leben gelte es, Ziele zu entwickeln: »Wer A sagt, muss nicht B sagen, manchmal geht auch C oder D.« Zudem gelte es, ein Leben lang zu lernen und immer wieder Neues zu probieren. Dem Umfeld sollten sie zeigen, was sie können, das aktive Einbringen eigener Stärken sei ebenso wichtig wie andere zu begeistern. Im Team gelinge die Zielerreichung schneller und effektiver, so Kirst-Bode. Nicht zuletzt riet sie den Schülern, Verantwortung zu übernehmen. »Alles steht Ihnen offen«, formulierte sie, und hoffte, dass die Abiturienten immer »Menschen mit Herz« bleiben werden.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek überbrachte Glückwünsche von Rat und Verwaltung und dankte Eltern und Lehrkräften. Sie war sicher, dass der Lebensabschnitt Schule für die Abiturienten hohen Erinnerungswert habe. Die Abiturienten hätten Ausdauer, Bereitschaft, Intelligenz und Ideale, Tatkraft und Träume gezeigt, aber sie seien auch ungeduldig gewesen, hätten nicht immer recht gehabt. Mit dem Abitur hätten sie sich aber die beste Ausgangslage geschaffen.

»Verwirklicht eure Träume, geht euren Weg, hinterfragt kritisch Lebensformen und Berufswege«, appellierte sie. Karriere sei wichtig, aber nicht alles im Leben. »Habt Mut, euch zu verändern, fallt hin und steht wieder auf, belügt euch nicht selbst, verliert nie den Glauben an euch selbst, mischt euch ein und handelt dabei fair.« Abschließend wünschte sie den Abiturienten viel Glück für die Zukunft.

Für die Lehrerschaft sprachen die Klassenlehrkräfte Ina Böttger, Frank Knackstedt, Harald Meyer und Mareike Plate. Die Abiturienten müssten nun Abschied nehmen von bisherigen Strukturen. Das Motto spiegele die Zusammenarbeit gut wieder, denn alle hätten die drei Jahre Nerven gekostet. Die Lehrer verknüpften das Motto des Jahrgangs »Abipunktur« mit kollegialer Supervision und Akupunktur und nahmen ihre »Therapiegruppen« samt Mathematik, Englisch- und Deutsch-Meridianen ins Visier. Außerschulische Aktivitäten, Vergleichswettkämpfe und das Unternehmensplanspiel waren Thema, ebenso »Störungen in den Leitbahnen«. Vor allem die Anforderungen an die Projektarbeit hätten die Schüler leiden lassen, aber da hätten sie sich selbst helfen müssen. Humorvoll überlegten sie, wie sie die Schüler hätten noch besser »behandeln« können. Mit Ohren langziehen komme man nicht weiter, nur mit ganz vielen Süßigkeiten, waren sie sicher, so dass das Chi wieder fließe. Für die Zukunft wünschten sie die Nadel immer an der richtigen Stelle und ein nie blockiertes Chi.

Lion Goebel und Anneke Groeneveld erinnerten im Namen der Abiturienten an ihre Schulzeit. Der Jahrgang habe aus »Grasfressern, Nerds, Sekretärinnen und Hobbybastlern« bestanden, formulierten sie für die verschiedenen Fachrichtungen.  Gegenseitig hätten sie sich Respekt gezollt: »Jeder konnte sein, wie er war«.

In den letzten Jahren hätten sie viel gelernt und viel erlebt, Beispiel sei der Austausch mit Keene, bei dem auch ein »verdächtiges Salamibrötchen« und der Ausflug in einen Stall eine Rolle spielten. Mit den Lehrern sei man sich auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt begegnet. Humorvoll charakterisierten sie ihre Lehrer und Mitschüler. So erinnerten sie daran, dass »Columbus der erste Mensch auf dem Mond war« und dass »die Alpen mit einem Schiff überquert« wurden. Trotz aller Strapazen seien es »schöne Jahre« gewesen. Der Abiturjahrgang hoffte, dass die geschlossenen Freundschaften weiter bestehen – vielleicht ein Leben lang.

Ausgezeichnet wurde für das beste Abitur mit dem Abischnitt 1,8 Ronja Zeidler. Abteilungsleiterin Sandra Both dankte den Lehrern für ihr Engagement für die Schüler. Bei der Zeugnisübergabe forderte Both die Abiturienten auf: »Genießen Sie den Moment«, und von den Verwandten gab es viel Applaus für die Abiturienten.

Für den musikalischen Rahmen sorgte Abiturient Lion Gebel mit »Go the distance«, »A Million Dreams«, »Don’t stop believing« und  passend zum Abschluss »Au revoir«.sts