Die Marienkapelle in Markoldendorf und ihre Geschichte

Markoldendorf. Neben der St. Martins-Kirche, die die ältere Kirche ist, ist die Marienkapelle die zweite Kirche in Markoldendorf. Sie ist im Zuge der Ausbreitung des Marktes erbaut worden, schreibt Theodor Müller. Es ist davon auszugehen, dass sie 1413 schon erbaut war. Ihren Namen erhielt sie erst nach der Reformation, in früheren Urkunden wird sie Ecclesia genannt. Der Markt von Markoldendorf und damit auch der Flecken verdankt seine Entstehung der Kirche St. Martin, da nach den sonntäglichen Messen ein Markt stattfand, bei dem die Handwerker ihre Waren zum Verkauf anboten. So siedelten sich Handwerker rund um den Markt an.

In Oldendorf gab es die großen Gehöfte. In der Hildesheimer Stiftsfehde 1519 bis 1521 ist Markoldendorf in Schutt und Asche gelegt worden, die Marienkapelle blieb unversehrt. Auch den Brand im Oktober 1723 überstand das Gotteshaus, war 1770 aber so baufällig, dass es abgerissen werden musste. Da die Gemeinde den Aufbau nicht übernehmen konnte, hat Getreidekaufmann Georg Heinrich Sander Abriss und Aufbau der Kapelle betrieben. Sein Grabmal steht noch vor der Kapelle. Zur Marienkapelle gehörten einige Ländereien, die verpachtet wurden und Einnahmen brachten.

Der Neubau der Kapelle wurde 1779 in sehr kurzer Zeit vollzogen, der erste Gottesdienst wurde im November 1779 gehalten. 1945 wurde die Marienkapelle der katholischen Gemeinde zur Verfügung gestellt, katholische und evangelische Gottesdienste fanden dort statt. 1957 bis 1961 überlegte der Gemeindevorstand, das Kirchengebäude zu verkaufen, da der Zustand schlecht war. Die wertvolle Orgel verhinderte eine Veräußerung.

1972 wurde die Kapelle gründlich renoviert. Heute wird sie für Gottesdienste genutzt, ihre künftige Nutzung wird derzeit diskutiert. Die Aufnahme wurde freundlicherweise von Ortsheimatpfleger Thomas Männecke zur Verfügung gestellt.oh