»Die Radwege sind spannende Produkte für die Zukunft«

Jurymitglieder des Landespreises »Fahrradfreundliche Kommune« begutachteten Radtourismusangebot in der Region Northeim

Im Zuge der Bewerbung des Landkreises Northeim um den Landespreis »Fahrradfreundliche Kommune« verschaffte sich gestern eine Jury aus Mitgliedern des ADFC-Landesverbandes Niedersachsen, der Planungsgemeinschaft Verkehr sowie verschiedenen politischen Vertretern aus Land, Kreis und Stadt persönlich einen Eindruck vom örtlichen Radtourismusangebot. Erste Station der Delegation waren StadtMuseum und RadHaus in Einbeck, wo in einer kurzen Diskussionsrunde, Errungenschaften und Ziele des Fahrradtourismus im Landkreis erörtert wurden.

Einbeck. Bei der Ankunft am Bahnhof in Salzderhelden empfing die stellvertretende Bürgermeisterin Einbecks, Dr. Sabine Michalek, den mehr als 40-köpfigen Tross um Landrat Michael Wickmann und den Radverkehrsbeauftragten des Landkreises Northeim, Steffen Gröbel. Dabei hob sie das konzeptionell gut geplante Fahrradangebot in der Region und speziell in Einbeck hervor. So sei in den vergangenen Jahren viel für den Ausbau der Fahrradfreundlichkeit unternommen worden, unter anderem durch die Errichtung mehrerer Fahrradschutzstreifen, die ein unkompliziertes Miteinander für alle Straßenverkehrsteilnehmer gewährleisteten. Auch den Ausbau und die Beschilderung der sich in Einbeck kreuzenden Radwege Leine-Heide und Europaradweg 1 habe man vorangetrieben. Als kommendes Projekt stellte Michalek den geplanten Fahrrad-Info-Point in der Innenstadt vor.

Nach einer Radtour ins StadtMuseum hieß Leiterin Elke Heege die Jury willkommen. »Ich begrüße Sie herzlich in Deutschlands modernster Fahrradausstellung, auch wenn Sie heute nicht in den Genuss kommen werden, sie zu sehen«, scherzte sie aufgrund des straffen Zeitplans. An der anschließenden Diskussionsrunde nahmen der Geschäftsführer der Touristik-Information Ferienregion Uslarer Land, Theo Wegener, der Geschäftsführer des Büros für Stadt- und Regionalentwicklung (böregio), Dr. Rainer Mühlnickel, der Vorsitzende des Kreisverbands Northeim des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), Meinolf Ziebarth, und die Inhaberin des Hotels »Deutsches Haus« in Northeim, Heidi Knobloch, teil. Dabei lobten alle die gute Entwicklung des Fahrradtourismus in den vergangenen Jahren. Nach Ansicht Wegeners habe sich der Landkreis im Bereich Radfahren als Touristenattraktion etabliert. »Die Radwege R1 und Leine-Heide sind spannende Produkte für die Zukunft«, konstatierte er. Die Infrastruktur sei mittlerweile professionell gemacht, das habe man auch dem Engagement Steffen Gröbels zu verdanken.

Die gute Verknüpfung zwischen den Organisationen und der Politik hob Ziebarth hervor: »Aus der Politik haben wir massive Unterstützung erhalten. Es ist ein Konsens durch alle politischen Fraktionen, dass der Fahrradverkehr gefördert werden soll.« So habe sich eine Dynamik in den vergangenen fünf Jahren entwickelt, in der das Fahrrad als Verkehrsmittel vermehrt genutzt werde. Diesen Trend konnte Knobloch bestätigen. In ihrem zertifizierten »Bed and Bike«-Betrieb habe es durch die Einbindung in den Fahrradtourismus 60 Prozent mehr Übernachtungen gegeben. Das Angebot »werde generell sehr gut angenommen«, bestätigte sie.

Eine Vernetzung verschiedener Tourismusprojekte mit speziellem Fokus auf die Radfahrer werde derzeit bei böregio angestrebt, erklärte Mühlnickel. So habe man bisher sehr viel Material zusammentragen können, das in ein Radverkehrskonzept fließen soll. Insgesamt sei er sehr zuversichtlich für den Landkreis Northeim: »Man ist hier sehr motiviert. Es gibt eine große Bereitschaft, etwas zu tun.« Die Entwicklung sei positiv und habe eine große Dynamik. »Kompliment an den Landkreis«, befand der böregio-Geschäftsführer. Nach einer kurzen Stärkung ging es für die Teilnehmer im weiteren Verlauf noch nach Kreiensen, Bad Gandersheim und Altgandersheim.thp