Die Schönheit der Natur sieht nur, wer sie auch (er)kennt

Naturerlebnisraum Dohrenberg bei Salzderhelden / Bildspaziergang durch die Jahreszeiten / Wanderwege laden zur Rundtour ein

Michaela Hundertmark hat auf vielen Spaziergängen die Landschaft am Dohrenberg über zwei Jahre beobachtet und in vielen Fotografien festgehalten. Daraus ist mit dem Vortrag »Die vier Jahreszeiten am Dohrenberg« ein Bilderspaziergang über den Naturerlebnisraum bei Salzderhelden entstanden, der die Besonderheiten im Wechsel der vier Jahreszeiten vorstellt.

Einbeck. Der erste Vortrag, den Michaela Hundertmark im Gemeinschaftsraum im Salzderheldener Bahnhof gehalten hat, ist auf großen Zuspruch gestoßen, und auch zur ersten Wanderung, die kurz darauf stattfand, haben sich viele Teilnehmer angeschlossen.

Auf ihrem Bilderspaziergang durch die verschiedenen Lebensräume erlebten die Zu-schauer, wie abwechslungsreich sich Fauna und Flora in den vier Jahreszeiten am Dohrenberg zeigen. Während auf dem Trockenrasen im Frühling die Orchideen-Raritäten und dann die faszinierenden insektenimitierenden Ragwurzarten bewundert werden können, erblüht im Wald das weiße Blütenmeer des Bärlauchs. Wenn der Blick in das sommerliche Leinetal wandert, beginnt auf dem Trockenrasen die blaue Zeit der Karden- und Korbblütengewächse, und unzählige Insekten können beobachtet werden. Zahlreiche seltene Schmetterlinge und Widderchen flattern durch die warme Luft, und viele Bienen und Hummeln sind auf Nektarsuche im bunten Blumenmeer unterwegs, während Heuschrecke und Heupferd die Musik dazu machen. Wer ganz genau hinschaut, erkennt so manches interessantes Krabbeltier, wie gepunktete oder gestreifte Wanzen, Käfer mit Rüsselchen oder veränderliche Krabbenspinnen. Frisch gehackte Löcher in den alten, knorrigen Obstbäumen zeigen, dass hier der Specht auf Nahrungs- oder Wohnungssuche ist. Im Wald finden aufmerksame Augen Exemplare des Türkenbundes und des seltenen Wolfseisenhuts. Zur Herbstzeit leuchtet das bunte Herbstlaub der alten Streuobstwiesen und des Waldes am Dohrenberg in warmen Gelb- und Rottönen. Durch die feuchte Witterung sprießen zahlreiche Pilze aus dem Waldboden. Einen Erdstern hat bisher noch nicht jeder gesehen.

Wenn schließlich der Winter Einzug gehalten hat, verraten die Spuren auf der weißen Schneedecke, wer am kalten Wintertag schon unterwegs war.

Wer ganz genau guckt, kann zu jeder Zeit am Dohrenberg spannende Natur entdecken, und manch ein Zuschauer war überrascht über die erstaunliche Vielfalt, die die Natur hier bietet, um dann festzustellen: »Ich werde jetzt mit ganz anderen Augen durch die Natur gehen.«

Auf schönen, zum Teil neu angelegten und gut markierten Wegen lässt sich diese Vielfalt der Natur von jedem erkunden. Der Ortsrat hatte dazu zu einem Wandertag »Rund um den Dohrenberg« eingeladen. Vom Schützenhaus aus machten sich fast 80 Teilnehmer auf den Weg, um, verbunden mit einem Naturforscher-Quiz, beim Wandern die Natur zu entdecken. An zehn Stationen gab es am Wegrand Fragestationen, bei denen man Interessantes über die Natur allgemein oder speziell den Dohrenberg erfahren konnte. Die verlosten Naturbestimmungsbücher, Lupen und das Fernglas, die für richtige Einsendungen lockten, kommen bei den Gewinnern beim nächsten Spaziergang am Dohrenberg bestimmt zu Einsatz.cro