Die Stiefel darf der Weihnachtsmann nicht

Die spannende Weihnachtsabenteuergeschichte »Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel« nach Cornelia Funke brachte der Kulturring jetzt auf die Bühne des Wilhelm-Bendow-Theaters. Die jungen Zuschauer hatten viel Spaß bei der Inszenierung des »Theater auf Tour«, die durch ein aufwändiges Bühnenbild und spielfreudige Darsteller überzeugte.

Einbeck. Kurz vor Weihnachten in der Nebelstraße: Ein Gewitter lässt Niklas Julebukk und seinen Wohnwagen vom Himmel fallen. Bei ihm sind sein Engel Mathilda und der Weihnachtskobold Fliegenbart. Der Wagen ist kaputt: Niklas Julebukk ist ein besonderer Weihnachtsmann, der letzte seiner Art. So steht er nun als einziger echter Weihnachtsmann gegen die vielen Imitationen, die Waldemar Wichteltod ins Leben gerufen hat. Julebukk möchte echte Weihnachtswünsche erfüllen, dafür arbeitet er unermüdlich. Waldemar hat es geschafft, dass Kinder und Erwachsene glauben, echte Weihnachtsfreude ist nur durch viel, viel Geld zu bekommen und Computer oder Spielkonsolen sind die Geschenke, die Kinder wirklich wollen.

Sollte Waldemar Niklas aufspüren, droht Julebukk die Verwandlung in einen langweiligen Schokoweihnachtsmann. Aber dafür müsste Waldemar erst einmal herausfinden, wo Niklas sich aufhält und ihm seine Stiefel ausziehen. Julebukk und seine himmlischen Weihnachtshelfer sind jedoch gar nicht so unglücklich gelandet. In der Nebelstraße wohnen noch Ben, der verzweifelt versucht seine Eltern von »Weihnachten in der Sonne« abzubringen und Charlotte, ein Mädchen, das seit sie hierher gezogen ist, noch keine Freunde gefunden hat. Die beiden bewähren sich als menschliche Weihnachtshelfer, Unterstützung bekommen sie dabei vom Hund Wutz. Ihnen gelingt es, Waldemar Wichteltod zu überwinden und ihn selbst in einen Schokoladenweihnachtsmann zu verwandeln.

Vor mehr als 20 Jahren wurde das Kinder- und Jugendtheater »Theater auf Tour« gegründet und im gesamten deutschsprachigen Raum sehr bald bekannt für seinen klassischen und populären Spielplan. Nicht nur die liebevollen Dramatisierungen bekannter Märchen bringen dem Tourneetheater große Resonanz, sondern auch moderne Kindertheater.

Für das Stück »Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel« in einer gelungenen Dramatisierung von Marion Hohenfeld und Anne Nowak erhielten die Darsteller viel Szenenapplaus. Die Handlung wurde unterstrichen durch feine Lichttechnik und das aufwändige Bühnenbild von Stefanie Volkmar. Unter der Regie von An-dreas Haecker überzeugten vor allem Sabine Neudeck als temperamentvoller Engel und als böser Wichteltod. Auch Susanna Karina Bauer als Ben und Carla Stelling als Charlotte verkörperten ihre Rolle gekonnt. Keine leichte Aufgabe hatte Milan Mraz, der als Mike und vor allem als Hund Wutz überzeugte. Dem polternden Kobold Fliegenbart hauchte Anna Wünsch-Haecker Leben ein. Ulrich Göke als Julebukk und Nicola Hug als Wichteltods Gehilfe komplettierten den Schauspieler-Reigen.

Diese persönliche Lieblingsgeschichte von Cornelia Funke zog die jungen Zuschauer in ihren Bann und stimmte sie auf fantasievolle Weise auf die Vorweihnachtszeit ein.sts