»Die Stimme des Eulenfestes«

Eberhard Schmah mit der »Gläsernen Eule« ausgezeichnet

Urkunde und Preis für Eberhard Schmah (rechts) übergaben Christoph Bajohr (Mitte), Vorsitzender der Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft, und Florian Geldmacher, Geschäftsführer von Einbeck Marketing.

Einbeck. An Bürger oder Institutionen, die sich im besonderen Maße für und in Einbeck einsetzen und die überdurchschnittliches Engagement für den Wirtschaftsstandort zeigen, verleiht Einbeck Marketing seit einigen Jahren im Rahmen des Neujahrsempfangs die »Gläserne Eule«. Preisträger 2018 ist Eberhard Schmah. Christoph Bajohr, Vorsitzender der Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft, hob heraus, dass Schmah einstimmig als Preisträger bestimmt wurde, da er die preiswürdigen Eigenschaften in seinem beruflichen und persönlichen Werdegang vereine.

Als Lehrer habe er vor der Klasse gestanden, auf der Bühne vor dem Publikum: Neudeutsch nenne man das im besten Sinne eine »Rampensau«. Bajohr bezeichnete Eberhard Schmah als »Kultmoderator«, der viele Jahre »die Stimme des Eulenfestes« gewesen sei. Eigentlich habe er anfangs nur den Losverkauf ankurbeln sollen, schnell aber entwickelte er das Eulenfest-Radio. In über 40 Jahren habe Schmah etliche Stargäste vor dem Mikrofon gehabt, lange Jahre habe er auch den Bunten Abend im Anschluss an das Stadtfest moderiert. Über die Grenzen Einbecks hinaus sei er bekannt, mehr als ein Jahrzehnt lang habe Schmah das komplette Bühnenprogramm beim Eulenfest verantwortet und unzählige Künstler begleitet. Besonders heraus stellte Bajohr dabei die »Ruhe und Zuverlässigkeit« des Preisträgers.

Als »Stimme des Eulenfestes« freute sich Schmah über die »Gläserne Eule«, die er im Gegensatz zu einer weiteren Auszeichnung gut in seinem Zuhause platzieren kann – die Veranstalter der NOM-Mot hatten ihn für jahrelange Moderation mit einer originalen Autohaube bedacht. Schmah blickte zurück, berichtete, dass Walter Schmalzried – der im vergangenen Jahr mit der Gläsernen Eule ausgezeichnet wurde – ihn angeregt habe, beim Eulenfest »was zu erzählen«. Möglich war das damals dank der Firma Radio Brandt, da das Unternehmen die Stadt »verdrahtet und mit Boxen versehen« hatte. »Aus dem Bauch heraus« habe Schmah seine Stimme sprechen lassen, berichtete der Preisträger. Sendeort war lange Jahre das Turmzimmer im Alten Rathaus, und dorthin seien viele gekommen, um die Person hinter der Stimme zu sehen. Das wiederum habe dazu geführt, dass der Moderator engagiert worden sei, er musste ein Gewerbe anmelden. Der Nebenjob führte ihn kreuz und quer durch Deutschland, an 72 Veranstaltungsorte.

Viele Künstler habe er kennengelernt, der wohl begehrteste Mann sei Costa Cordalis gewesen, plauderte Schmah. Weniger gute Erinnerungen hat er an DJ Ötzi, der ein weißes Frotteetuch und Energie-Drinks vor dem Auftritt nachdrücklich einforderte. »In der Regel aber waren es tolle Stars«, stellte Schmah fest. Froh und dankbar war er, dass er sich auf eine gute Crew verlassen konnte, namentlich dankte er Frank Meyer für seine verlässliche Arbeit. Und dafür zollten die mehr als 200 Besucher des Neujahrs-Empfangs Applaus.

Das Talent von Eberhard Schmah hat sich bereits früh herauskristallisiert – mit 13/14 Jahren entdeckte er sein sprachliches Talent und den fränkischen Humoristen Herbert Hiesel, den er ebenso wie Jürgen von Manger und Hans Moser imitieren lernte. Die ersten Auftritte in Dassel und Neuhaus folgten, auch sein früherer Chef, der Fahrrad-Fabrikant Gerd Heidemann, engagierte ihn für eine Veranstaltung. Und dafür durfte der damalige Auszubildende dann auch die Fabrik-Hallen verlassen und mal den Pool säubern oder den Rasen mähen.

Schmah bedankte sich in seiner angenehmen Art für die Auszeichnung und sicherte der »Gläsernen Eule« eine guten Platz zu.sts