Digitalisierung im Archiv: Adressbücher
Einbeck. Durch die Digitalisierung ist es nun möglich, dass eine breite Öffentlichkeit auf hunderte Seiten historischer Adressbücher aus dem Archiv der Einbecker Stadtverwaltung zugreifen kann. Bereits im Mai 2022 fand die erste Kontaktaufnahme zwischen Dr. Christoph Valentin von der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover (GWLB) und Susanne Gerdes vom Stadtarchiv Einbeck statt. Die dortige Stabsstelle Digitalisierung bot eine Kooperation mit interessierten niedersächsischen Kulturerbeeinrichtungen zur Digitalisierung von Adressbüchern an. Die hannoverschen Adressbücher, die seit Jahren online stehen, erfreuen sich großer Beliebtheit bei Heimat- und Familienforschern, Zugriffe erfolgen auch aus europäischen und außereuropäischen Ländern. So wollte die GWLB dies Angebot auch für andere niedersächsische Städte anbieten.
Abgedeckt wird dabei aus Datenschutzgründen ein Zeitraum bis maximal 1945. In Einbeck erschien das erste Adressbuch 1881, dann, mit größeren Pausen, 1895, 1899, 1902, 1904, 1907, 1911/12, Juli 1912, 1922 und 1930. Das nächste Adressbuch nach dem Krieg gab es erst in einer »Notausgabe« 1949. Einige Adressbücher mussten zunächst neu eingebunden werden, um den Anforderungen der Digitalisierung zu genügen. In der hauseigenen Digitalisierungswerkstatt der GWLB wurden dann von Mai bis September 2024 zehn Einbecker Adressbücher mit einem Umfang von 2.192 Seiten vorsichtig gescannt, diese befinden sich mittlerweile wieder wohlbehalten im Stadtarchiv. So werden die physischen Adressbücher geschont und eine freie Zugänglichkeit möglich gemacht. Die GWLB hat die Einbecker Bände in ihre digitalen Sammlungen eingespielt, diese sind nun auf der Homepage der Bibliothek unter »Niedersächsische Adressbücher« einsehbar.
Eine Suche nach Namen oder Orten ist über die Volltextsuche möglich. Adressbücher sind ein wertvolles Hilfsmittel für die genealogische und historische Forschung. Gleichzeitig bieten sie auch die Möglichkeit, sich in einem privaten Rahmen zu informieren. Das Stadtarchiv begrüßt, dass nun für alle Interessierten die Möglichkeit besteht, sich online mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Neben dem alphabetischen Verzeichnis der Einwohner:innen der Stadt Einbeck und der angrenzenden Ortschaften des Kreises Einbeck kann auch nach Bewohner:innen der einzelnen Straßenzüge geforscht werden – dies allerdings nur für Einbeck.
Die ersten Fernsprechteilnehmer:innen werden präsentiert, Inserate von Firmen und Kaufleuten sorgen für eine Auflockerung der Seiten. Außerdem gibt es ein Branchenverzeichnis. Von großem Interesse sind zudem sämtliche Behörden und öffentliche Einrichtungen des Kreises nebst den Namen der Angestellten.sts