Einbeck abgeschlagen? Das darf nicht sein

DKKD-Festival-Veranstalter Bernd Demandt schlägt Alarm - und Einbecker wollen eine Lösung finden

Einbeck. »Wir brauchen Botschafter!« Der Veranstalter des Festivals »Denkmal! Kunst! - Kunst Denkmal!« (DKKD), Bernd Demandt, sucht noch freiwilliges Personal für das Festival Ende September/Anfang Oktober. In zwei Jahren, räumt er ein, sei es ihm nicht gelungen, einen Ansprechpartner oder Koordinator in Einbeck zu finden.

Drei Wochen vor Festival-Start und unmittelbar vor Drucklegung des Programms hat er Alarm geschlagen, in den Rundfunknachrichten und mit Aussagen, welche die Einbecker so nicht stehen lassen wollen; eine Lösung ist aber nunmehr in Sicht. Ohne ausreichend Ehrenamtliche, die die Künstler und Spielstätten betreuten, drohe Einbecks Teilnahme am Festival zu platzen: »Dann können wir Einbeck absagen, das wäre sehr schade«, ließ sich Bernd Demandt vom NDR zitieren.

Davon kann aber keine Rede sein. Es gibt mehrere Spielstätten, für die Programm und Betreuung durchorganisiert sind. Lücken gibt es in der Tat dagegen für weitere geöffnete Häuser, in denen Künstler während des Festivals arbeiten und zum Teil auch wohnen, etwa am Haspel, am Petersilienwasser, in der Backofenstraße, in der Dr.-Friedrich-Uhde-Straße und in der Baustraße. Teilweise sind sie auch schon tätig, etwa in der Tiedexer Straße.

»Es fehlt uns an Personal, das vom 29. September bis zum 8. Oktober täglich zwischen 11 und 18 Uhr vor Ort ist, gern auch stundenweise, und bereit ist, Besucher und Künstler zu betreuen.« Während die anderen DKKD-Orten diese Dinge geregelt sind, ist es in Einbeck nicht gelungen, Leerstände entsprechen zu besetzen, immer mit dem Hintergrund, das Gebäude zu öffnen, interessant zu machen und so vielleicht einen Käufer zu finden.

Im Vergleich zu den anderen beteiligten Städten falle Einbeck da sehr ab, dort seien viel mehr Gebäude geöffnet. Eine geringe Zahl, so die Befürchtung, werde sich auch auf die Besucherresonanz auswirken. Es seien viele tolle Orte dabei, stellte Bernd Demandt bei einem weiteren Treffen von DKKD-Freunden in Einbeck fest. Er habe seit der Entwicklung der Idee vor rund zwei Jahren versucht, Kontakt zu Bürgern in Einbeck zu bekommen, um sie zu begeistern.

Kulturschaffende habe er gewinnen können, aber bei interessierten Einwohnern sei das nicht gelungen. Es sei niemand da, der sich zur Betreuung bereiterklärt habe. »Die Zeit läuft uns weg«, so Demandt. »Je mehr Freiwillige, desto mehr Gebäude können wir öffnen.« Ein weiteres Problem sei eben, dass es - bisher - keinen Ansprechpartner für die an dieser Aufgabe Interessierten gebe.

Für seine Klage musste Demandt heftige Kritik einstecken: Er sei damit zu spät herausgekommen. Wenn man das vor einem halben Jahr gewusst hätte, wäre man jetzt nicht in diesem Dilemma. Jemanden auf die letzten zwei Wochen zu mobilisieren, das werde sicher schwer. Allerdings: »Einbeck hat es nicht geschafft, das sollte es nicht sein«, machte Hans-Jürgen Kettler deutlich.

Engagiert bei den »Sch(l)aufenstern« und bei Kultur im Team, hat er sich beim jüngsten Treffen bereiterklärt, der gesuchte Ansprechpartner zu sein: »Einbeck als Schlusslicht, das können wir uns nicht bieten lassen, das kann, darf und soll nicht sein. Das kann ich überhaupt nicht leiden.« Er denke, das man gemeinsam noch eine Lösung hinkriege und auch auf die Kürze regeln könne: Einbeck sei es wert.ek