Echte Traumautos schon für ‘nen Fünfer

Einbeck. Traumautos schon für ‘nen Fünfer oder Zehner: Die Lebenshilfe Gießen hat im vergangenen Jahr zum 23. Mal ihre Oldtimer-Spendenaktion durchgeführt. Die dafür gestifteten Fahrzeuge – sieben Autos und ein Moped – wurden jetzt im PS.SPEICHER an glückliche Gewinner übergeben.

Mit mindestens fünf Euro – natürlich gern auch mehr – kann man an der Oldtimer-Spendenaktion teilnehmen. Die Gewinner wurden nach Aktionsende im Januar unter Aufsicht eines Notars ausgelost. Der PS.SPEICHER war zum wiederholten Mal Ort der Übergabe, launig moderiert von Det Müller (»Grip – Das Motormagazin«, »Die Autoschrauber«). An dieser Stätte mit dem Querschnitt automobiler Kunst könne man acht Hauptgewinner beglücken, stellte er fest.

Er freue sich, die Veranstaltung erneut hier zu Gast zu haben, sagte PS.Geschäftsführer Lothar Meyer-Mertel. Die Stifter, zu denen auch Karl-Heinz Rehkopf gehöre, hätten die Gewissheit, etwas Gutes zu tun – die Lebenshilfe habe ein Vielfaches an Nutzen davon: »Es gibt nur Gewinner.« Die Branche schaue nach Einbeck, versicherte er, und in den nächsten Monaten gebe es hier viel Neues: Im März wird »Herzklopfen auf Rädern« eröffnet, zu sehen sind jeweils vier exklusive Automobile und Motor­räder. Dann folgt »Unter Strom« mit Elektrofahrzeugen, und im Juni wird das Kleinwagen-Depot eröffnet. Im April kommen zudem etwa 100 historische Busse zum Europäischen Omnibustreffen, im Frühsommer gibt es ein Störy- Revival und schließlich im Juli die dritten Einbecker Oldtimer-Tage.

Reinhard Schade, Organisator der Oldtimer-Spendenaktion, berichtete, dass im vergan­genen Jahr 1,12 Millionen Euro gesammelt wurden. »Wir haben zum fünften Mal die Millionen-Grenze geknackt, damit können wir viel bewegen.« Das versicherte auch Dirk Oswald, Geschäftsführer der Lebenshilfe Gießen:?»Wir leben Inklusion jeden Tag.« Während der Kostenträger nur für ein Mindestmaß an Versorgung aufkomme, ermögliche die Spendenaktion nun Umbau und Erweiterung eines Hauses im hessischen Langgöns für Menschen mit schweren Behinderungen.

Zusammen mit der Schlepper- und der Reise­mobilaktion liege das Spendenaufkommen bei 1,4 Millionen. In 23 Jahren seien es bisher rund 22 Millionen Euro gewesen, und dabei seien schon mehr als 120 gespendete Autos verlost worden. »Das geht nur mit ganz vielen Verrückten«, schmunzelte er. Und so lobte er die vielen Unterstützer, die wieder bei der Aktion geholfen hätten.

Matthias Kopka aus Stuttgart freute sich über ein Audi 100 Coupé S, Baujahr 1973. Michael Dreher aus Schramberg fährt künftig ein VW?Käfer Cabriolet 1500, Baujahr 1970. Ein NSU?RO 80, Baujahr 1970, findet ein neues Zuhause in Verl bei Helmut Jacobtorweihen. Der PS.SPEICHER hat einen Mercedes Benz 238/8, Baujahr 1972, gespendet. Er wird künftig von Manuel Putsch in Wiesbaden gefahren werden. Ein Schmuckstück ist die 68er Ente, der Gewinn von Alfons Burghardt aus Waldbröl. Oliver Krauss aus Reiskirchen hat ein Golf I Cabriolet gewonnen. Aus dem Raumwunder, einem Ford Transit MK I, Baujahr 1976, möchte Christof Wagner aus Heidelberg ein Wohnmobil machen. Auf dem historischen Rixe-Moped kann sich Jürgen Fischer aus Augsburg den Wind um die Nase wehen lassen.

Die Oldtimer-Spendenaktion 2018 ist bereits angelaufen (www.oldtimerspendenaktion.de). Zu gewinnen sind unter anderem ein Mercedes Benz 180, Baujahr 1954, ein MGA, ein Opel GT,?Baujahr 1973, ein Landrover, ein Mercedes Benz 380 SE, Baujahr 1983, ein VW Golf I, Baujahr 1978, ein Ford Fiesta von 1987 sowie eine Zündapp, Baujahr 1955.ek