Seniorenpreis

Ehrenamtliches Engagement wird ausgezeichnet

Heinrich Langheim und Eberhard Völkel gewinnen zwölften Seniorenpreis | Würdigung aller Nominierten

Einbeck. Mit dem Einbecker Seniorenpreis wird ehrenamtliches Engagement gewürdigt. Bei der zwölften Durchführung setzten sich Heinrich Langheim aus Kreiensen und Eberhard Völkel aus Greene knapp vor Elisabeth Briese aus Kreiensen sowie Margarete Weber und Edith Jordan aus Vogelbeck durch. Der Einsatz aller Vorgeschlagenen wurde gewürdigt. Vorsitzender Hein-Peter Balshüsemann freute sich, im Alten Rathaus zahlreiche Gäste begrüßen zu können.

Die große Anzahl spiegele die Wertschätzung für das außergewöhnliche Engagement der Nominierten wider. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Flötengruppe St. Nicolai und dem Spatzenchors unter Leitung von Karin Salzer. Dafür dankte Balshüsemann. Der Seniorenrat engagiert sich, Mitmenschen bei der Bewältigung ihrer Probleme zu helfen und Lösungswege aufzuzeigen.

Dabei erhält das Gremium Unterstützung von vielen Seiten. Mit dem Seniorenpreis werden Bürger ausgezeichnet, die sich außergewöhnlich einsetzen. Viele bemerkenswerte Nominierungen gab es. Die Jury - bestehend aus Mitgliedern des Seniorenrates - hatte es nicht leicht.

Unzählige Personen, Vereine, Institutionen oder Organisationen setzen sich für Mitmenschen ein, das sei lobenswert, erklärte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Bürgerschaftliches Engagement sei wichtig, es stelle die Basis einer funktionierenden demokratischen Gesellschaft dar.

Bei Sport, kulturellen Veranstaltungen, integrativen Maßnahmen oder generationenübergreifende Aktivitäten setzen sich viele ein. Sie prägen das Miteinander und opfern ihre »Freizeit«. Unzählige Dinge würden ohne ihren selbstverständlichen Einsatz fehlen. Die Bürgermeisterin zitierte Martin Buber: »Alles wirkliche Leben ist Begegnung«. Vieles beginne im Kleinen, zusammen mit Mitmenschen bereite es doppelt so viel Freude. In einer hektischen, anonymen und oberflächlichen Welt sei es schön, alte Werte zu pflegen.

Für die Nominierten stelle es eine »Ehre« dar, sich einzusetzen, Kraft zu investieren und vieles zu ermöglichen. Dietrich Bonhoeffers sagte: »Es gibt kaum ein beglückenderes Gefühl, als zu spüren, dass man für andere Menschen etwas sein kann.« In Einbeck existiere ein »riesiger Schatz« an Ehrenamtlichen, auf die man bauen könnte, so Dr. Michalek.

Sie dankte allen Nominierten für ihren Einsatz, aber auch den Vorschlagenden, die erkannt haben, welche großartiges Engagement die Kandidaten leisten. Stefan Beumer von der Bürgerstiftung erklärte, dass der Zweck der Stiftung sei, sich für gute Zwecke einzusetzen und die Region zu stärken; dazu zähle auch die Honorierung des Ehrenamts. Viele setzen sich für Mitmenschen ein, das sei zu würdigen.

Seit vielen Jahren beteilige sich die Bürgerstiftung am Seniorenpreis und führe das auch in Zukunft gern fort. Die Klassifizierung der Nominierungen sei nicht einfach gewesen, erklärte Jürgen Hüttig, Mitglied der Jury. Eingehend wurde über jeden Vorschlag beraten. Am Ende waren es Nuancen, die den Ausschlag gaben. Jedes ehrenamtliche Engagement sei zu würdigen, deshalb honoriere man alle Vorschläge.

Die Leistungen der Nominierten stellten neben Hüttich Dieter Jungesblut, Jürgen Herbst, Paul Zaft, Dietlind Ostermann, Klaus Fröchtenicht, Jürgen Sörries und Dieter Berlin vor. Posthum wurde Karl Schrader geehrt, der kürzlich verstarb. Über Jahrzehnte hat sich Schrader für die Erstellung eines Archivs in Holtensen eingesetzt, das jetzt im Haus der Vereine einsehbar ist.

Stellvertretend überreichte der Seniorenrat der Tochter von Karl Schrader und Edeltraud Weigt, die ihn vorschlug, ein Präsent. Die Koordination der Treffen der Parkinsongruppe Einbeck betreibt seit vielen Jahren Dieter Kühnemund. Er organisiert auch Ausflüge, engagiert sich als ehrenamtlicher Wohnberater und im familienentlastenden Dienst sowie kümmert sich als gesetzlicher Betreuter um Senioren.

Der Kneippverein Einbeck stellt der Bevölkerung ein Tretbecken am Teichenweg zur Verfügung. Ehrenamtlich wird die Anlage von Johanna Bockelbrink und Dieter Baumann gepflegt. Beide sorgen täglich für den hygienisch und ästhetisch einwandfreien Zustand. Intensiv seit mehreren Jahren betreut Dr. Ewald Hein-Janke Flüchtlinge.

Er erteilt Deutschunterricht, hilft bei Behördengängen sowie unterstützt, Herausforderungen des Alltags zu meistern. Jutta Hatop, Ursula Krengel und Gabriele Muhs gestalten seit mehr als 20 Jahren in der Kirchengemeinde St. Nicolai in Hullersen Seniorenkreise und Gemeindenachmittage. Gemeinschaft und Zusammenhalt werden auch durch Spielenachmittage, Feiern, Singen, Grillen sowie Fahrten, Sport und Ausflüge gestärkt.

Seit 2016 leitet Richard Woitag die Fahrradwerkstatt in Kreiensen. Der langjährige Vorsitzende des MTV Kreiensen hat zusammen mit Flüchtlingen schon mehr als 250 Bikes repariert, und sie Bedürftigen übergeben. Zudem bietet er für Neue Nachbarn Deutschkurse an. Nach Krankheit 2005 nahm Helmut Specht am Rehabilitationssport beim SV Ilmetal und erwarb die Übungsleiterlizenz für den Gesundheitssport für Senioren.

Rund 26 Herren zwischen 55 und 85 Jahren beteiligen sich regelmäßig. Zudem organisiert er Veranstaltungen, Feiern oder Touren wie zum ZDF-Fernsehgarten in Mainz. Selbst mit 90 Jahren ist er noch aktiv, Hermann Zengerling vom Verein der Saunafreunde Greene. Seit mehr als 25 Jahren kümmert er sich um den technischen Betrieb des Hallenbads und sorgt durch sein großes Wissen für einen reibungslosen Betrieb.

In der Breitsportabteilung des Einbecker Sportvereins stärken in verschiedenen Gruppen Bernd Knüppel, Heinz-Hermann Brinkmann und Hartmut Hotschicke Wohlbefinden, Gesundheit und soziale Bindung der Teilnehmer. Sie sorgen neben abwechslungsreicher sportlicher Tätigkeit für gemeinsame Aktivitäten, Ferienprogramme und Fahrten. Hohe gesellschaftliche Wertschätzung gibt es für sie und die Mitglieder.

Seit mehr als 25 Jahren leitet Sabine Göke die Damengymnastik des PSV Kreiensen. Neben außersportlichen Veranstaltungen organisiert sie die Verkäufe bei Kaffeetafel, Fischbude und Osterfeuer. Sie gilt als gute Seele des Vereins. Aktiv im Vorstand des DRK-Ortsverbands Drüber/Sülbeck und der Chorgemeinschaft Drüber ist seit vielen Jahren Gerda Sommnitz. Viele Menschen erreicht sie und setzt sich umfangreich für das Wohl der Mitmenschen ein.

Auf den dritten Rang positionierte die Jury Margarete Weber und Edith Jordan für ihr soziales Engagement in Vogelbeck. Im Heimatverein Vogelbeck setzen sie sich aufopferungsvoll ein. Sie übernehmen Besuchsdienste bei Geburtstagen, sind Helfer bei zahlreichen Tätigkeiten, führen das »Gesunde Frühstück« an der Schule mit durch, engagieren sich beim Kirchenkaffee, fahren Gehbehinderte zu Veranstaltungen und engagieren sich trotz eingeschränkter Gesundheit für Mitmenschen. Auf den zweiten Platz kam Elisabeth Briese.

Seit Jahrzehnten engagiert sie sich täglich von 8 bis 17 Uhr in der Bahnhofsmission Kreiensen. Verschiedenen Herausforderungen meistert sie. Mit freundlicher Art und Hilfsbereitschaft setzt sie sich für »gestrandete« Bahnfahrer und Personen in Not ein. Mit ihrem »Vollzeitjob« leistet sie eine wichtige Tätigkeit für Gesellschaft und Mitmenschen.

Die Gewinner des diesjährigen Seniorenpreises sind Heinrich Langheim und Eberhard Völkel. Seit 25 Jahren kümmern sie sich mit großem Engagement um ihr »Herzblatt«-Projekt, das Hallenbad Greene und den Förderverein. Ohne den Vorsitzenden und Stellvertreter wäre das Bad schon längst geschlossen.

Dank ihres Einsatzes finden für alle Generationen viele Kurse und Veranstaltungen statt. Unzählige haben in Greene das Schwimmen gelernt. Beide sind über 80 Jahre alt und schaffen es immer wieder, Interessierte für das Schwimmen zu begeistern und das Schwimmbad mit Leben zu füllen.

Den Preisträgern und allen Nominierten gratulierten Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, Stefan Beumer, Hein-Peter Balshüsemann und die Mitglieder des Seniorenrats. Ihrem Beispiel sollte man folgen, so Balshüsemann, je mehr sich füreinander einbringen, desto lebens- und liebensfreundlicher werde die Gesellschaft.mru