Ein Haus, das Platz macht

Preisträger des Architektenwettbewerbs zum Wissensquartier ausgezeichnet

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek zeichnete die Preisträger des Architektenwettbewerbs aus: Der erste Preis geht an das Architekturbüro Mosaik mit Tev Wilhelmsen (Zweiter von links) und Jan Uetzmann (Dritter von Links), den zweiten Platz belegte das Büro Peter Zirkel Architekten, vertreten durch Conrad Lohmann (rechts), der dritte Preis geht an W & V Architekten mit Claudia Herrmann, mit dabei Thomas Schulz (hinten links) und Walter Jöris von Grünenplan-Landschaftsarchitekten sowie die Vorsitzende der Preisjury, Melanie Pasch.

Im zweiten Bauabschnitt des Wissensquartiers zwischen dem Steinwege und der Stadtgrabenstraße sollen die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv in einem weiteren Neubau, der unmittelbar an das Stadtmuseum angegliedert werden soll, untergebracht werden. Zur Umsetzung dieser Bauaufgabe hat die Verwaltung der Stadt Einbeck zu Beginn des Jahres mit Unterstützung des Hannoveraner Architek­tur­büros Kleine + Assoziierte einen Architektenwettbewerb ausgelobt. Jetzt wurden die Preisträger ausgezeichnet.

Einbeck. 13 Entwürfe wurden eingereicht, alle Büros haben Zeichnungen, Schnitte, Ansichten aus allen Himmelsrichtungen sowie ein kleines Modell geliefert, das zur Veranschaulichung in ein größeres Stadtmodell gesetzt werden konnte.

Verbindung zwischen Alt und Neu

Entschieden hat sich die Jury in einer bis zum Schluss intensiven Beratung für Mosaik architekten bda, Hannover; der erste Preis ist mit 8.000 Euro dotiert. Tev Wilhelmsen und Jan Uetzmann stellten heraus, dass sich ihr Büro mit dem Kontext auseinandergesetzt habe, die heterogene Bebauungsstruktur miteinbezogen habe. Geplant sei ein »Haus, das sich benimmt« und das auch Platz mache. Das Modell sieht den Anbau an das denkmalgeschützte Gebäude in L-Form vor. Geschaffen werden eine Verbindung zwischen Alt und Neu, an den Platzrändern werden Gastronomie, Shop und Bibliothek platziert. Diese Gestaltung habe die Jury überzeugt, sagte Architektin Ursula Pasch. Die Planung könne »viel Leben« geben.

Der zweite Preis ist mit 6.000 Euro dotiert. Der Vorschlag stammt von Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH aus Dresden. Conrad Lohmann erläuterte den Entwurf, der mit Gartenhaus-Architektur, also mit kleinen Gebäuden im Ensemble, beschrieben werden kann. Als »charmant« fasste Pasch den Entwurf zusammen.

Entwurf: Neues Gebäude in zweiter Reihe

Den dritten Platz hat das Büro ist W & V Architekten GmbH aus Leipzig erreicht mit dem Entwurf »Der Knick Auf dem Steinwege«, dotiert mit 4.000 Euro. Claudia Herrmann stellte fest, dass viele Höhensprünge bei der Planung zu berücksichtigen seien. Zudem sollte eine Platzsituation geschaffen werden. Der Entwurf sah ein neues Gebäude in zweiter Reihe vor. Die Jury hätte sich hier gewünscht, dass der Raum mehr für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden wäre, dennoch sei der Entwurf »sehr schön durchdacht«.

Qualität der eingereichten Entwürfe »sehr hoch«

Ein Architektenwettbewerb, unterstrich Pasch, ermögliche eine Bandbreite von Entwürfen, und so beglückwünschte sie die Stadt, den Wettbewerb durchgeführt zu haben. Die Qualität der eingereichten Entwürfe sei »sehr hoch«.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek erinnerte daran, dass Frithjof Look damals die Idee des »Wissensquartiers« entwickelt habe. Einzelne Gebäude, die in die Jahre gekommen seien und der Stadt vor die Füße gefallen wären, seien damit verbunden worden. Eine Stadt wie Einbeck könne diese Aufgabe nicht alleine leisten, und so war sie froh, dass das Land mit 90 Prozent den ersten Bauabschnitt, den Kindergarten Münstermauer, bezuschusst.
Die Entwürfe können in der Halle des Alten Rathauses noch bis Ende Juli besichtigt werden: montags von 8.30 bis 16 Uhr und donnerstags von 8.30 bis 18 Uhr.sts