Viele Aktivitäten zur Stärkung des Standorts

Mitgliederversammlung der Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft | Mehr Beachtung aus der Politik gewünscht

Einbeck-Marketing-Geschäftsführer Florian Geldmacher (rechts) berichtete dem Vorstand der Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft mit Ines Haupt, Stefan Beumer und dem Vorsitzenden Christoph Bajohr (von links) und den Mitgliedern über die Projekte dieses und die Veranstaltungen des kommenden Jahres.

Einbeck. Rückschau und Ausblick hat die Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft bei ihrer Mitgliederversammlung gehalten. Sie habe sich gut entwickelt, konnte der Vorstand feststellen, und diese Rückmeldung gab es auch von außen. Allerdings gebe es immer noch Möglichkeiten, besser zu werden - gerade in einer Zeit, in der die Rahmenbedingungen sich für den Einzelhandel verschlechterten.

Hinsichtlich der Verschmelzung der früheren Initiative Einbeck und der ehemaligen Werbegemeinschaft sei noch nicht alles in Schriftform gefasst, berichtete der Vorsitzende Christoph Bajohr. Dazu müsse es noch ein Treffen im neuen Jahr geben. Zunächst könne man aber auf das erste Jahr der Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft zurückblicken. Die Bereiche Kultur und Tourismus seien wieder an die Stadt zurückgegangen.

»Das hat eindeutig Vorteile für uns, aber auch für die Stadt«, stellte er fest. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats habe sich geändert, man könne zielorientierter arbeiten. Der Verein sei, wie beabsichtigt, stärker operativ tätig, das funktioniere gut. Auch die Einbeck Marketing GmbH sei sehr aktiv, sie habe in ihrer Tätigkeit gewonnen, und Geschäftsführer Florian Geldmacher habe im Rahmen der Möglichkeiten gute Erfolge, sagte er unter Beifall der Mitglieder: »Wir sind auf dem Weg.« Ein positives Zeichen sei, dass man die Mitgliederzahl konstant halten konnte.

Das sei derzeit untypisch, aber Einbeck habe damit eine der stärksten Initiativen in Städten dieser Größenordnung. Gern, so der Vorsitzende weiter, würde man mehr Aktivitäten zeigen, aber dafür brauche man auch mehr Feedback und Inspiration. Leider, fuhr er fort, verstehe man gewisse Entscheidungen der Politik in Einbeck »nicht so ganz«, etwa den verschobenen Ausbau der Marktstraße. Man erlebe, dass da nichts passiere, und damit wolle man sich nicht zufriedengeben, sondern man würde gern die Weichen in eine andere Richtung stellen, »pro Innenstadt«.

Dazu, kündigte er an, werde es demnächst ein Gespräch mit Fachbereichleiter Frithjof Look geben, denn aktuell werde die InitiativGemeinschaft in Entscheidungsprozessen nicht mitgenommen. Rat und Verwaltung, darauf müsse man hinwirken, müssten sich mit der Situation des Einzelhandels beschäftigen. Es sei gefährlich, Innenstadt und Einzelhandel zu vernachlässigen. Angesichts des Drucks, der auf dem Handel laste, müsse man mehr Erlebnisse und ein attraktives Umfeld schaffen und sich stärker auf die Zielgruppen einstellen.

Das sei eine gemeinsame Aufgabe. Kritisch sehe man dagegen die Ausweisung zusätzlicher Verkaufsflächen in Randlagen. Man müsse besser gegen den Verfall angehen als das Umfeld, mahnte er, das gelte für alle zusammen. Wenn es um attraktive Innenstädte gehe, sei für das Halten oder die Neuansiedlung von Geschäften auch die Stadtentwicklung entscheidend. Die InitiativGemeinschaft beschäftige sich mit Einbeck Marketing mit der Vitalisierung der Innenstadt - aber man könnte noch mehr machen.

In einer lebhaften Diskussion bestätigten die Mitglieder, Politik müsse sich stärker um den Handel kümmern. Das fange bei kleinen Beispielen an, wenn nämlich bei Projekten wie dem Einbecker Kaffeebecher Angebote vor Ort mindestens bedacht würden: »Man könnte uns wenigstens fragen.« So habe man leider den Eindruck, dass der Einzelhandel nicht interessant sei, wobei zwischen Politik und Verwaltung nicht scharf getrennt wurde.

Der Kassenbericht von Schatzmeister Stefan Beumer sorgte für weniger Zündstoff. Es wurde ein leichter Überschuss erwirtschaftet. 2017 konnten einige neue Mitglieder gewonnen werden. Kassenprüfer Rainer Koch bestätigte, dass es keine Beanstandungen gebe - der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Geschäftsführer Florian Geldmacher blickte auf verschiedene Schwerpunktveranstaltungen des vergangenen Jahres zurück: Neujahrsempfang, Frühjahrsmarkt, Osterklöben, Französischer Markt, Music-Night, »Nabucco« als Freilichtaufführung auf dem Marktplatz, was er als einen der Höhepunkte des Jahres empfunden habe, Eulenfest, nach 15 Jahren wieder ein Herbstmarkt, Weihnachtsmarkt und soeben der Einbecker Ball der Wirtschaft, der die Balltradition fortführe als auch eine eigene schreibe.

Insbesondere das Eulenfest ließ Geldmacher mit einigen Impressionen Revue passieren, etwa Gaststar Mickie Krause, den Food-Trucks oder dem Hanse-Rad. Das Wetter habe obendrein alle »umgehauen«, so dass gerade abends noch schöne Atmosphäre herrschte. Und nicht zuletzt habe man das Müllproblem besser im Griff gehabt. Ganz aktuell berichtete Geldmacher, dass die Einkehrhütte im Weihnachtsdorf gut angenommen wurde.

Der Fernsehbeitrag von SAT.1 habe gezeigt, dass man sich mit dem Weihnachtsmarkt sehen lasen könne. Bei der Beleuchtung sei leider der Möncheplatz herausgenommen worden, nachdem das Geld im vergangenen Jahr schon für die Benser Straße nicht gereicht habe. 68 Unterstützer habe man für die Weihnachtsbeleuchtung gefunden. Sie konnte damit zu 71 Prozent finanziert werden - im vergangenen Jahr waren es 76 Prozent.

Umso wichtiger seien Sponsoren, wie etwa das Einbecker Brauhaus, das das neue »Tor« in der Hullerser Straße bezuschusst habe. In Vorbereitung sei für das kommende Jahr die Generalüberarbeitung der Homepage, sie wird beim Neujahrsempfang vorgestellt. Ostern soll der »Einbecker Zehner«, eine Regionalwährung nach dem Vorbild der Partnerstadt Wieselburg, an den Start gehen. Die Geschenkidee ist gedacht zur Kundenbindung.

Es ist geplant, dass sie in mehr als 100 Annahmestellen im Stadtgebiet akzeptiert wird. Ebenfalls im kommenden Jahr gibt es »Frühling - Mittendrin!« in Verbindung mit Motorshow, Gartenzauber und Messe. Die Messe mit den Schwerpunkten Bauen und Wohnen, Lebenswertes Alter sowie Sport und Freizeit läuft vom 6. bis 8. April auf dem Parkplatz am Köppenweg, »Mittendrin« am 7. und 8. April in der Innenstadt mit verkaufsoffenem Sonntag. Zugleich soll das Außengelände des Kleinwagen-Depots in der Altendorfer Straße eröffnet werden: »Vier gute Gründe, an diesem Wochenende in Einbeck zu sein«, so Geldmacher.

Wenn sich das Konzept bewähre, könne man das im Zwei-Jahres-Rhythmus fortsetzen. Er sei, berichtete Rainer Koch, in Sachen Erzeugerverband und Senfmühle viel im Land unterwegs: »Was ich dabei erfahre: In Einbeck ist viel los«, so seine Rückmeldung. »Wir werden wahrgenommen mit dem, was wir tun, und das ist eine ganze Menge - das sollte man auch mal deutlich machen.«

Schließlich stellte Florian Geldmacher die Veranstaltungsübersicht für 2018 vor: Am 19. Januar findet der Einbecker Neujahrsempfang statt. Vom 9. bis 12. März gibt es den Frühjahrsmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag. »Frühling - Mittendrin« mit Messe ist am ersten April-Wochenende. Am 5. Mai startet der 16. Einbecker Bierstadt-Lauf. Zum Fine-Festival wird vom 24. bis 26. August eingeladen.

Am 1. September kann man bei der 19. Einbecker Music-Night durch die Innenstadt schlendern. Eulenfest wird vom 12. bis 14. Oktober gefeiert. Einen Herbstmarkt gibt es wieder vom 2. bis 4. November, und vom 29. November bis 29. Dezember lädt das Einbecker Weihnachtsdorf zum Besuch ein. Am 1. Dezember wird getanzt beim Einbecker Ball der Wirtschaft. Lob für den Einsatz von Florian Geldmacher gab es vom Vorsitzenden Christoph Bajohr: Er habe wieder ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt.ek