»Einbeck Marketing« präsent gemacht

Tanja Michelberger lobt Bürgerengagement der Einbecker / Dank des Aufsichtsrates

Überrascht waren nicht nur die Leser der Pressemitteilung, sondern auch der Aufsichtsrat der »Einbeck Marketing« und nicht zuletzt Tanja Michelberger selbst über die Entwicklung: Die Geschäftsführerin von »Einbeck Marketing« verlässt die Gesellschaft zum 31. August (»EM« berichtete), um eine neue Aufgabe zu übernehmen. An Einbeck, berichtete sie im Rückblick, habe sie vor allem das starke Bürgerenga-gement beeindruckt. Aufsichtsratsvorsitzender Steffen Heise dankte für ihr Engagement, mit dem sie »Einbeck Marketing« auf einen guten Weg gebracht habe.

Einbeck. Die neue Stelle sei ihr auf dem sprichwörtlichen Silbertablett präsentiert worden, sagte Tanja Michelberger zu ihrer künftigen Aufgabe: Sie übernimmt die Führungsfunktion im Bereich »Regionalentwicklung, Wirtschaft und Europa« beim Regionalverband Frankfurt-RheinMain. Sie habe die Chance, mit dem Wechsel eine schöne Aufgabe zu übernehmen, eine interessante Tätigkeit mit langfristiger Perspektive. Nicht zuletzt die internationalen Möglichkeiten haben die studierte Volkswirtin gereizt, die hier ihre Aufgaben optimal gefordert sieht. Und schließlich gibt es private Verbindungen nach Frankfurt, was ebenfalls mit den Ausschlag gegeben habe, hier zuzugreifen.

An Einbeck, das sie im Spätsommer nach rund eineinhalb Jahren verlassen wird, habe sie besonders das Bürgerengagement beeindruckt, stellte sie in der Rückschau fest. Die Menschen vor Ort befassten sich stark mit ihrer Stadt, und das zeige sich zum Teil in großem Zusammenhalt. »Wir brauchen viele Schultern, um die Aufgaben zu tragen - und die finden wir hier«, kennzeichnete sie ein Pfund, mit dem Einbeck wuchern kann. Es gebe ein großes Miteinander, aber anders seien die Aufgaben nicht zu bewältigen. Das sei zugleich ein gutes Potenzial für die Zukunft, denn ohne Zweifel werde künftig Bürgerengagement noch stärker gefragt sein.

»Die Einbecker identifizieren sich mit ihrer Stadt«, stimmte »Einbeck Marketing«-Aufsichtsratsvorsitzender Steffen Heise zu. Der enge Zusammenhalt sei als positiv anzusehen. Angesichts vieler unterschiedlicher Bereiche, mit denen sich »Einbeck Marketing« in der Startphase auseinander gesetzt habe, sei nun Zeit, das Profil nachzuschärfen und möglicherweise neue Prioritäten zu schaffen, kündigte er an. Es sei ein Glück, dass bisher so viel gelungen sei und dass es möglich wurde, unwirtschaftliche Parallelstrukturen zu verschlanken.

Den ersten Weg habe Tanja Michelberger mitgestaltet. Nachdem sich alles eingespielt habe, gehe es nun darum, auch mit Blick auf den künftigen Masterplan, möglicherweise Schwerpunkte neu zu setzen. Das werde auch den Anforderungskatalog für Tanja Michelbergers möglichen Nachfolger oder Nachfolgerin prägen. Zwar solle, so Heise weiter, die Nachfolge schnellstmöglich geregelt werden. Sie sollte aber dabei so ausgewählt werden, dass sie mit der kommenden Entwicklung im Einklang stehe.

Ein großes Kompliment machte er Tanja Michelberger hinsichtlich der öffentlichen Wahrnehmung von »Einbeck Marketing«: Sie habe es geschafft, dass die Gesellschaft in der Öffentlichkeit angekommen sei, habe für Anregungen und Probleme ein offenes Ohr gehabt und Hilfestellung gegeben beziehungsweise Ratsuchende weiterverwiesen. »Sie hat ›Einbeck Marketing‹ präsent gemacht, und dafür sind wir ihr sehr dankbar.« Daneben stehe aber auch Bedauern über ihren Weggang, wenngleich er ihre Beweggründe natürlich verstehen könne, betonte Heise.

Stolz sei sie auf die Mitarbeiter bei »Einbeck Marketing«, hob Tanja Michelberger hervor. Sie hätten gemerkt, dass sich mit der neuen Struktur viel verändern lasse, und diese Flexibilität sei auch genutzt werden. Dass parallel zum Aufbau von »Einbeck Marketing« die Abgabe der Schulträgerschaft und die Schaffung neuer Strukturen beim Kommunalen Bauhof gekommen seien, habe die Aufgaben nicht einfacher gemacht. In vieler Hinsicht habe man sich neu positionieren müssen, aber auch diese Schwierigkeiten seien gelöst worden. »Mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin kann auf eine gute Mannschaft bauen, die den Gedanken von ›Einbeck Marketing‹ auch lebt.«

Mit dem Blick einer Außenstehenden, einer Neu-Einbeckerin, verbindet sie aber auch einen Wunsch an die Bürger: Gelegentlich sei sicher der Blick über den Tellerrand nützlich, das Augenmerk darauf, wie andere Orte ihre Probleme angehen würden. Wichtig sei es weiter, Hemmschuhe im Umgang mit der Verwaltung abzubauen.ek