1973

Einbecker demonstrieren gegen die Gebietsreform

Einbeck. »Über 4.000 Einbeckerinnen und Einbecker hatten am 24. Januar 1973 vergeblich gegen die Pläne der Landesregierung demonstriert.« Dieser Meldung waren vor fast 30 Jahren bewegte Zeiten vorausgegangen. Die Landkreise Einbeck und Northeim sollten zusammengelegt werden, und ein neuer Landkreis mit Sitz in Northeim sollte entstehen.

Die Fotos zeigen einen Teil der Einbecker Bürger auf ihrem Protestmarsch durch Hannover. Zahlreiche Plakate sollten die Landesregierung in Hannover zum Umdenken bewegen: »Entscheidet richtig – Einbeck ist wichtig«, »Reform ja – Kungelei nein«, »Einbeck muß Kreisstadt bleiben«. Doch der Protest war zwecklos. Am 1. März 1974 wurden auf Beschluss des Niedersächsischen Landtages die Landkreise Northeim und Einbeck zusammengelegt. Das offensichtlichste Zeichen der Gebietsreform war die Abschaffung der »EIN«-Nummernschilder.

Die alten Kfz-Kennzeichen hatten zwar Bestandsschutz, verschwanden aber nach und nach aus dem Stadtbild. Heute gibt es nur noch ganz wenige Fahrzeuge mit dem Einbecker Kennzeichen. Doch das Nummernschild könnte zurückkehren: Bei einer in Einbeck durchgeführten Befragung sprachen sich 87 Prozent für die Wiedereinführung aus. Und auch eine neue »Gebietsreform« steht möglicherweise in Aussicht. Der Rat der Stadt hat sich für die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit der Gemeinde Kreiensen ausgesprochen. Falls die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, wird zwar kein neuer Kreis Einbeck entstehen, aber das Einbecker Gebiet würde sich erheblich vergrößern.wk