Einbecker Filmemacher vor erstem »großen Ding«

Regisseur Niclas Mehne dreht 90-minütigen Spielfilm »Schlussklappe« | Einige Szenen schon »im Kasten«

Vielleicht läuft sein Film »Schlussklappe« ja auch auf seiner heimischen Leinwand im Deli-Kino: ­Regisseur Niclas Mehne arbeitet einer Veröffentlichung im Januar 2020 entgegen.

Einbeck. Der Einbecker Niclas Mehne ist aktuell schwer beschäftigt: Gemeinsam mit Produzent Andreas Berg ist der Regisseur und Drehbuchautor dabei, seinen ersten 90-minütigen Spielfilm »Schlussklappe« zu drehen. Die Protagonisten der Geschichte sind vier Charaktere aus der Filmbranche, deren Leben im Rahmen des Filmfestivals »Max-Ophüls-Preis« durchleuchtet wird. »Die Idee dabei ist es, den Zuschauer hinter die Kulissen des Filmfestivals und in die Leben von Filmschaffenden blicken zu lassen«, erklärt Mehne.

Die Karriere des gebürtigen Lauenbergers begann in Amerika. Nach seinem Abitur absolvierte er das »One Year Filmmaking Program« an der New York Film Academy in Los Angeles, bei dem er an ersten Kurzfilm-Projekten arbeitete. Sein Abschlussfilm »Valentine« lief damals bereits auf dem »Short Film Festival of Los Angeles« und dem »San Francisco Film Festival«.

2008 begann er mit seinem Regiestudium, arbeitete währenddessen als freiberuflicher Cutter und schloss sein Studium mit der Produktion »Erinnern ausgeschlossen« erfolgreich ab. Dieser Film war es auch, der ihn zum »Max-Ophüls-Preis« nach Saarbrücken führte, wo er 2013 vorgestellt wurde.

Nun ist Mehne dabei, sein erstes »großes Ding« zu drehen. Einige Aufnahmen seien sogar schon »im Kasten«. Svenja Böttger, die Leiterin des »Max Ophüls-Preis«-Festivals, war dabei eine große Hilfe, denn einige Szenen des Films spielen auf dem Festival im laufenden Betrieb, was sie dem Filmemacher und »Dauergast« gern ermöglichte. Die Höhen und Tiefen, die die einzelnen Beteiligten der Branche erfahren, liefern den roten Faden der Geschichte.

Unter anderem wird ein Schauspieler mit seinem Alter konfrontiert und der quälenden Frage: »Schaffe ich den Durchbruch noch?« Die Themen, die der Film behandelt, sind dabei nicht nur für Branchenkenner, sondern ein breites Publikum angelegt. Unter anderem sind Familienplanung, die gefürchtete »Midlife-Crisis« und die Frage nach Selbstbestimmung und persönlicher Entwicklung zentral.

Als Hauptdarstellerin konnte der Einbecker Pina Kühr gewinnen, die beispielsweise schon mit Jan-Josef Liefers zusammengearbeitet hat. Überhaupt ist Mehne froh, so viele kompetente Mitstreiter gefunden zu haben. »Wir sind ein cooles Team«, freut er sich. Der nächste Einsatz der Crew steht Ende März an. Dann werden in Berlin weitere Szenen für den Film gedreht.

Dass es für den Regisseur eine stressige Angelegenheit ist, liegt in der Natur der Sache. Gemeinsam mit Andreas Berg muss eine Menge organisiert, geplant, kontrolliert, überarbeitet und umgesetzt werden. Vom Schreiben des Skripts bis zum Scouting der Location, über Casting, Kostüme, Kameraeinstellung, Beleuchtung, Ton und natürlich Schnitt und Post-Produktion müssen hunderte, wenn nicht tausende Stunden für den fertigen Film investiert werden.

Dass so eine Unternehmung eine Menge Geld kostet, liegt auf der Hand. »Wir haben ­einige Förderungen beantragt, bislang ohne ­Erfolg«, bedauert Mehne. Deswegen haben sich die Filmmacher auch entschlossen, eine Crowdfunding-Kampagne für »Schlussklappe« ins Leben zu rufen. Wer das Projekt des ­Ein­beckers unterstützen will, hat unter startnext.com/schlussklappe die Möglichkeit dazu. Als weiteres Bonbon erhält man durch eine kleine Spende Vorzüge wie die Einladung zur Premiere, eine Komparsenrolle oder ein Deluxe-Dinner in Berlin.

Regisseur und Produzent planen, den Film beim »41. Max-Ophüls-Preis« im Januar 2020 präsentieren zu können.kw