Eisenbahngeschichte wird in der Blankschmiede lebendig

Stadtarchivar Manfred Schnepel organisiert mit der Ilmebahn Dauerausstellung / Dassel ist die Keimzelle des Einbecker Unternehmens

Traditionsreiche Geschichte auf kleinem Raum: Die Eisenbahngeschichte der Ilmebahn ist jetzt in der Blankschmiede in Dassel erlebbar.

Dassel. In einem Band hat Stadtarchivar Manfred Schnepel die Geschichte der Ilmebahn zusammengefasst. Bei der Recherche hat er Kontakte zum Geschäftsführer der Ilmebahn Einbeck, Christian Gabriel, geknüpft. Schnell entstand die Idee, eine Ausstellung zusammenzustellen – mit Fotomaterial und weiteren Exponaten, allen voran einem Modell des Dasseler Bahnhofs.

In der Blankschmiede wurde ein Raum gefunden, der jetzt der Ilmebahn gewidmet ist. Denn Dassel ist die »Keimzelle der Ilmebahn«, stellte Gabriel fest. Die Ilmebahn wurde am
4. September 1882 in der Deppeschen Gastwirtschaft in Dassel gegründet und am 25. Oktober 1882 in das Handelsregister eingetragen. Die Gesellschaft hat also ihre Wurzeln in Dassel. Der Dasseler Bürgermeister Robert Klügel (1858 bis 1895) und der Dasseler Ludwig Creydt (1995 bis 1924) waren Direktoren des Unternehmens.
Als Eisenbahn gegründet, verband die Ilmebahn das kleine Städtchen mit der großen Welt. Bis 1975 fuhren noch Personenzüge bis Dassel, bis 2002 verkehrten nur noch Güterzüge bis Dassel. 2002 wurde die Strecke Markoldendorf–Dassel wegen fehlendem Güteraufkommen stillgelegt und anschließend abgebaut. Nachdem auch der große Lokschuppen im Jahr 2010 abgerissen wurde, erinnert nur noch das ehemalige Bahnhofsgebäude an das Eisenbahnzeitalter in Dassel.

In der Dauerausstellung zu sehen sind Exponate wie Uniform, Paketwaage oder Weichenschlüsselbrett sowie diverse Dokumente aus der Eisenbahngeschichte Dassels und der Ilmebahn. Die Gegenstände stammen aus dem Archiv der Ilmebahn, des Stadtarchivars und von der Arbeitsgemeinschaft Eisenbahn Einbeck-Dassel. In den Mittelpunkt der Ausstellung gerückt ist ein Modell des Dasseler Bahnhofs im Maßstab 1:32.
Stadtarchivar Schnepel dankte Geschäftsführer Gabriel, dem Blankschmiede-Verein für die Zurverfügungstellung des Raumes und Dr. Elke Heege vom Einbecker Geschichtsverein für die Unterstützung. Dass die Ilmebahn für Dassel ein bedeutendes Thema sei, stellte auch Fachbereichsleiter Volker Fuchs heraus, der Stadtarchivar Schnepel für sein Engagement dankte.

Da die Blankschmiede jeden ersten Sonntag im Monat öffnet, ist die Ausstellung das erste Mal am 5. August zu sehen. Wer sich vorher bereits umsehen möchte, der kann sich an die Blankschmiede, Telefon 05564/2721, oder an den Archivar Manfred Schnepel, Telefon 05564/657, wenden.sts