Aufrichtig, geistreich und authentisch

Elke Wille aus Stroit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet | Breite Ehrenamts-Palette

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung der Bundesrepublik Deutschland. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel zeichnete Elke Wille mit dem Bundesverdienstkreuz aus

Einbeck. Eine Persönlichkeit, die geprägt ist von großem sozialen Engagement und Hilfsbereitschaft, die gesellschaftliche Werte pflegt, Kulturgut weitergibt und dabei ihre persönlichen Belange hintenan stellt - so charakterisierte Landrätin Astrid Klinkert-Kittel Elke Wille aus Stroit. Für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement wurde der 77-Jährigen das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Elke Wille freute sich über diese Auszeichnung, hob aber gleichzeitig heraus, dass sie denen danke, die sie unterstützt und begleitet haben: »Nur mit anderen Menschen kann man etwas bewirken«. Die Vita von Elke Wille sei geprägt von vielen Aufgaben und durch kirchliches Leben, stellte Landrätin Klinkert-Kittel fest. »Über alle Maßen« beeindruckt war sie von der Zeit, die Elke Wille für ehrenamtliches Engagement aufgewendet habe.

So ist sie seit 1989 Mitglied der Propsteisynode, arbeitet seit 2007 im Vorstand mit und seit 2017 auch in der fusionierten Propsteisynode Bad Gandersheim/Seesen. Wille leite die Sitzungen »souverän und offen«, sie sorge für eine Vernetzung der Gemeinden, hieß es weiter. Mehr als 30 Jahre arbeitet Elke Wille im Kirchenvorstand der Stroiter Gemeinde mit, mehr als fünf Jahrzehnte leitet sie die Frauensinggruppe.

Als Organistin begleitet sie Gottesdienste, ehrenamtlich gibt sie Musikunterricht für Kinder. Seit mehr als 30 Jahren schreibt sie als Ortsheimatpflegerin an der Chronik des Dorfes mit, seit 1984 ist sie Schriftführerin des Vereins zum Erhalt der Stroiter Mühle. Bei hunderten ehrenamtlichen Führungen hat sie Interessierte durch den Galerie-Holländer geführt, zeitweise hat sie zudem als Naturschutzbeauftragte fungiert.

Von 2005 bis 2016 war Wille Schiedsfrau im Bezirk II. Als langjähriges Mitglied im MTV Stroit wirkte sie dort auch zeitweise als Vorstandsmitglied mit und war mehr als drei Jahrzehnte Übungsleiterin im Kinderturnen. Aufgrund ihrer Ausbildung kümmert sie sich um sprachliche Aspekte der Rehabilitation von Schlaganfall-Patienten und schulte Geflüchtete 2016 in deutscher Sprache. Die Liste von Elke Willes ehrenamtlichen Engagements ist lang.

Dabei habe sie große soziales Verständnis und Hilfsbereitschaft gezeigt, urteilte die Landrätin, immer unter Zurückstellung der eigenen persönlichen Belange. Durch ihr vielfältiges Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz sei sie ein Vorbild für die Mitbürger. Für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen wurde Elke Wille durch die CDU-Kreistagsfraktion. Und so würdigte der CDU-Kreistagsabgeordnete Dirk Ebrecht aus Stroit das Wirken von Elke Wille. Seit Jahrzehnten sei die 77-Jährige in vielen Bereich ehrenamtlich tätig.

Besonders dabei seien ihre Energie und die Kontinuität ihrer Arbeit. Wille sei eng mit ihrer Heimat verbunden, sie sei zudem Jägerin und politisch interessiert. Beruflich habe sie als Schulleiterin Verantwortung übernommen. Preußische Disziplin und Pflichterfüllung seien ihr eigen.

Ebrecht lobte Elke Wille als »Ausnahmepersönlichkeit: »Das hast du gut gemacht«, wandte er sich an die neue Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. Im Namen der Singgruppe Stroit fand Friedlinde von Seelen wertschätzende Worte. 55 Jahre leitet Wille die Singgruppe, in ihrem Haus stellt sie den Übungsraum zur Verfügung. Wille sorge dafür, dass die Sängerinnen »zu ungeahnter Form« aufliefen und für »Klangerlebnisse« sorgten.

»Die Singgruppe ist ein Markenzeichen von Stroit«, urteilte von Seelen, und das sei Elke Wille zu verdanken. Das Wohl der Mitmenschen liege ihr am Herzen, und so sei sie für viele eine enge Vertraute. »Aufrichtig, geistreich und authentisch«, so charakterisierte von Seelen Elke Wille. Pröpstin Elfriede Knotte freute sich, dass die Kirche von diesem Engagement profitieren könne.

Wille tue alles als bekennende Christin, in diesem Selbstverständnis stehe das bürgerschaftliche Engagement. Knotte war beeindruckt von diesem Lebenswerk. Ihre Anerkennung drückten zudem Siegfried Zander, Vorsitzender des MTV Stroit, und Ortsbürgermeister Gerhard Mika aus.

»Durchaus bewegt« war Elke Wille angesichts der hohen Auszeichnung. Bescheiden gab sie den Dank an alle weiter, die sie unterstützt haben. Wenn man Fähigkeiten oder Begabungen habe, solle man sie nicht für sich behalten, sondern weitergeben, urteilte sie und berief sich damit auf eine Bibelstelle. Sie habe nur getan, was ihr Freude gemacht habe, die Zeit dafür habe sie gehabt. Den Orden nahm sie mit »Freude und Dankbarkeit« entgegen.sts