Ensemble am Totenturm bietet besonderen Anblick

Einbeck. Der Totenturm, einer von ehemals 28 Einbecker Stadttürmen, hat seinen Namen von der Tottmühle, einer 1897 abgerissenen Wassermühle aus karolingischer Zeit. Das Foto, das jetzt den Stromkasten davor ziert, stammt aus dem Archiv von Wolfgang Kampa und zeigt das Häuserensemble um 1910, teilte Manfred Thiele (rechts) von der Bürgerinitiative »Sch(l)aufenster« mit.

Die Herstellung des Aufdrucks und die Beklebung übernahm der Druck Kurier Service Steinhoff aus Wellersen. Im linken Haus mit Nummer 5 wurde Pate Dietmar Kolletzki (links) geboren, auch seine Eltern heirateten dort. Sie stammten ursprünglich aus Ostpreußen und Schlesien, wohnten einige Zeit auf dem Platz vor der Münsterkirche.

Später fand der Vater Arbeit bei der Firma Poser, die Familie zog in die Poser-Siedlung. Kolletzki kann sich noch gut an früher erinnern, als die Straße Am Steinwege noch Kopfsteinpflaster hatte oder seine Oma aus dem Erkerfenster schaute. Die Bürgerinitiative »Sch(l)aufenster« setzt sich dafür ein, dass in der Kernstadt und in Dörfern aus grauen Kästen besondere Schmuckstücke mit historischem Bezug werden, die zum Betrachten einladen.

Oft hat Kolletzki schon Touristen gesehen, die angetan von den Abbildungen waren und sich gern informierten. Schnell kam er auf die Idee, das Häuser-Ensemble vor dem Totenturm, das sich oft im Schatten der Münsterkirche befindet, in spezieller Weise wieder vermehrt ins Bewusstsein zu rücken. Mit der historischen Abbildung weckt man Interesse und lenkt den Blick auf den Turm, in den auch ein Haus hineingebaut wurde. Thiele lädt ein, den neuen Stromkasten und die weiteren in Einbeck und auf den Dörfern zu entdecken, sich zu informieren und an den besonderen Anblicken zu erfreuen.mru